Mit der Sitzung der Europäischen Zentralbank, der Vertrauensfrage in Italien und dem schwelenden Haushaltsstreit in den USA waren die Handelsimpulse für Investoren am Mittwoch zahlreich. Am Ende überschattete das baldige Erreichen der US-Schuldenobergrenze positive Nachrichten aus Italien. Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 8.629 Punkte.

In Italien ist die Gefahr einer größeren politischen Krise gebannt, da der Senat Ministerpräsident Enrico Letta das Vertrauen ausgesprochen hat. Silvio Berlusconi und seine Parteifreunde sind bei dem Versuch, die Regierung zu stürzen, eingeknickt. Parallel zur Abstimmung gab die EZB bekannt, den Leitzins weiter bei 0,5 Prozent und die Geldpolitik so lange wie nötig locker zu belassen. Auch ein weiterer langfristiger Kreditrahmen für Banken ist laut EZB-Präsident Draghi möglich.

Dennoch überwogen die Verkäufe am Aktienmarkt. "Von der EZB wurde nichts anderes erwartet und darauf, dass Berlusconi am Ende doch einknickt, wurde spekuliert. Die Marktbewegungen entsprechen dem Motto ‚Kaufe bei Gerüchten und verkaufe, wenn sie sich bestätigen'", sagte ein Händler. Zusätzlich fürchten Anleger, dass sich Republikaner und Demokraten in den USA nicht rechtzeitig auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen. Dann wäre das Land zahlungsunfähig.

Der Euro schoss mit der Abstimmung in Italien und schwachen US-Arbeitsmarktdaten bei 1,36 Dollar auf den höchsten Stand seit Februar.

Im DAX waren die Papiere der Lufthansa mit einem Minus von 3,5 Prozent der größte Verlierer. Die Deutsche Bank hat die Aktie auf "Halten" heruntergestuft. Daneben sollen die Analysten das Papier von Air Berlin zum Verkauf empfohlen haben, das 2,7 Prozent nachgab.

Nach Vorlage der Geschäftszahlen gewann die Aktie von Gerresheimer 1,8 Prozent. Das Papier des Biotechnologieunternehmen MorphoSys legte 7,2 Prozent zu, nachdem der Partner Novartis dem Unternehmen eine Meilensteinzahlung überwiesen hat.

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