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An den europäischen Börsen bessert sich die Stimmung am Freitagmittag. Die meisten Aktien-Indizes sind mittlerweile ins Plus gedreht. Der Euro-Stoxx-50-Index gewinnt 0,6 Prozent auf 2.921 Punkte. Während der DAX nur geringfügig um 0,2 Prozent zulegt, gewinnt der Mailänder MIB 1,3 Prozent, und der spanische IBEX legt um 0,6 Prozent zu. "Der Markt setzt auf ein Ende der Eurokrise und eine wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr", sagt ein Händler. Besonders in Mailand sei der Markt nun zuversichtlicher, mit dem Ende der politischen Krise habe das Kaufinteresse deutlich zugenommen. Auch die Kurse italienischer Staatsanleihen ziehen an.
Eine stärkere Erholung an den Aktienmärkten wird vom Haushaltsstreit in den USA verhindert. Bislang sind die Folgen für die Finanzmärkte überschaubar, aber mit jedem verstrichenen Tag wächst die Nervosität unter den Anlegern. Daneben rückt mit dem 17. Oktober der Tag heran, an dem die Schuldenobergrenze in den USA erreicht wird. Der IWF hat vor schwerwiegenden Folgen gewarnt, sollte das Schuldenlimit von 16,7 Billionen Dollar nicht rechtzeitig angehoben werden. Der Dollar leidet unter der Situation. Besonders gegenüber dem Yen verliert er an Boden, aber auch der Euro hält sich an der Marke von 1,36 Dollar. Nach Einschätzung der Commerzbank profitiert die Einheitswährung nicht nur vom dem politischen Chaos in Washington, sondern auch von den sich zuletzt abschwächenden Konjunkturdaten aus den USA. In der nun zu Ende gehenden Woche haben mit dem ADP-Arbeitsmarktbericht sowie dem Service-ISM-Index gleich zwei wichtige Datensätze enttäuscht. Die geplante Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank könnte sich mithin weiter verzögern. Am Nachmittag fällt die Veröffentlichung des ansonsten am Kapitalmarkt mit großem Interesse bedachten offiziellen Arbeitsmarktberichts für den September aus. Grund ist der Stillstand der US-Behörden, der auch das Statistikamt betrifft. In Europa führen Bankaktien aus der Peripherie den Aufschwung an. Unicredit steigen um 2,5 Prozent, Intesa um 2,4 Prozent und Santander um 1,6 Prozent. Im DAX erholen sich Commerzbank um weitere 2,7 Prozent. Der Stoxx-Branchenindex der europäischen Bankaktien steigt um 0,8 Prozent. An deutschen Markt bekommen Lufthansa vom eingeleiteten Konzernumbau Auftrieb. Die Aktie gewinnt 2,3 Prozent auf 14,44 Euro. Im laufenden Jahr soll sich das Ergebnis der Billigtochter Germanwings um 90 Millionen Euro verbessern. Bisher hatte der Konzern lediglich gesagt, dass Germanwings das operative Ergebnis bis 2015 um 200 Millionen Euro steigern will. Konzernweit plant die Deutsche Lufthansa, bis Mitte des Jahrzehnts die operativen Kosten um 1,5 Milliarden Euro zu senken. Nach Einschätzung von equinet befindet sich die Kranichlinie auf einem guten Weg. Der europäische Stahlsektor leidet derweil unter einer Herunterstufung der Branche durch die Citigroup auf "Neutral". Aktien von ThyssenKrupp verlieren daraufhin 0,6 Prozent und Salzgitter 2,3 Prozent. Kräftig nach oben wiederum geht es für die Aktie der Deutschen Telekom. Das Papier ist laut Händlern auf die "Most Preferred List" der UBS genommen worden. Das neue Kursziel für die Aktie liegt bei 12,70 Euro nach zuvor 8,50. Die Titel der Deutschen Telekom gewinnen 1,9 Prozent auf 11,00 Euro. Die Aktie des Reifenherstellers Continental hat die schwache Vorlage des finnischen Wettbewerbers Nokian abgestreift. Weil die Nachfrage besonders in Russland schwächelt, gehen die Finnen nicht mehr davon aus, operativen Gewinn und Umsatz im laufenden Jahr steigern oder zumindest halten zu können. Beide Kennziffern werden stattdessen zurückgehen, gestand Nokian jetzt ein. Nokian brechen in Helsinki um fast 8 Prozent ein. Conti liegen nun leicht im Plus, Pirelli tendieren in Mailand behauptet. Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/cln Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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