Zu Handelsbeginn stark gestartet mit dem Ziel 11.100 musste der Deutsche Aktienindex sich um die Mittagszeit erneut einem Test der 200-Tage-Linie bei knapp über 10.900 Punkten unterziehen. Nach dem China-Schock zur Wochenmitte überwiegt am Markt immer noch die Unsicherheit darüber, wie man das Thema rund um die Konjunktur und die Geldpolitik im Reich der Mitte einordnen soll.

Da zwar zuletzt wieder eine Stabilisierung im Yuan eingetreten ist und gleichzeitig auch Spekulationen auf eine Ausweitung der geldpolitischen Maßnahmen durch die Europäische Zentralbank bei zu starken deflatorischen Impulsen aus China aufkommen, möchte der DAX gerne nach oben. Andererseits aber ist und bleibt die Stimmung angeschlagen. Die alles entscheidende Frage dieser Tage lautet, wie es um die Konjunktur in China tatsächlich bestellt ist und wie sich die Geschäfte der deutschen Unternehmen dort entwickeln werden.

Aber auch technisch bewegt sich der DAX aktuell auf einem schmalen Grad. Von der 200-Tage-Linie könnte entweder eine neue Rally starten, andererseits aber drohen weitere Verluste, sollte die Region um 10.900 Punkte nach unten durchbrochen werden. Und so warten die Anleger weiter auf entscheidende Impulse. Die heute veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA lieferten ein gemischtes Bild, eine starke Industrieproduktion im Juli stand einer abgeschwächten Verbraucherstimmung gegenüber. So lange sich die US-Börsen allerdings stabil präsentieren, bleibt auch die Hoffnung für den DAX, dass er den Sommer ohne größere Blessuren übersteht.

Aus charttechnischer Sicht bleibt es wie zuvor: Auf der Unterseite gilt es, die 200-Tages-Durchschnittslinie zu verteidigen, um kein Abrutschen auf zunächst 10.800 Zähler zu riskieren. Auf der Oberseite könnte der DAX, wenn er nachhaltig über 11.150 Punkte ansteigen kann, schnell das Gap schließen und in Richtung 11.300 Punkte laufen.


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