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Überraschend senkte die EZB am Donnerstag ihren Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent. Die Parkgebühr für Banken, die überschüssiges Geld bei der EZB parken, stieg auf 0,20 Prozent. Darüber hinaus wurde, wie von Marktteilnehmern erwartet, die Vorbereitung eines Programmes für den Kauf sogenannter Asset-backed Securities (ABS) und Pfandbriefe angekündigt. Im Oktober sollen die Maßnahmen starten und bis zu drei Jahre laufen. Draghi machte dabei in der Pressekonferenz deutlich, dass beim Leitzins alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, die EZB aber auch bereitstehe, unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen. Börsianer folgerten daraus, dass Draghi noch weitere Maßnahmen ergreifen könnte, sollten die Anleihenankäufe nicht ausreichen, um die Inflation in der Eurozone wieder anzuheizen. Diese will Draghi bis 2016 wieder in Richtung 1,4 Prozent bringen. Die EZB verfolgt mit diesem Programm auch das Ziel, die Kreditvergabe wieder in Schwung zu bringen und so das sich abschwächende Wirtschaftswachstum in der Eurozone zu bekämpfen. Geht die Rechnung auf, könnten vor allem die Börsen in Europa profitieren, ebenso die Anleihenmärkte dieser Länder, da die als sicher geltenden deutschen Anleihen wohl noch weniger Rendite abwerfen dürften.
Die Reaktion der Börse folgte prompt. Der DAX konnte in einer ersten Reaktion bis auf 9720 Punkte ansteigen, der Euro fiel unter die Marke von 1,30 US-Dollar und der Bund-Future konnte weiter zulegen. Im Laufe des Tages konnte der DAX allerdings seine Gewinne „nur“ verteidigen. Der Bund-Future musste seine Gewinne sogar abgeben. Einzig der Euro wurde im weiteren Verlauf noch schwächer und sank in Richtung 1,29 US-Dollar. Offenbar hatten sich im Vorfeld der Entscheidung der EZB bereits viele Marktteilnehmer positioniert und anschließend teilweise Gewinne mitgenommen. Doch auch ohne EZB war die Nachfrage nach Anleihen weiter vorhanden. Am Mittwoch wurden fünfjährige Staatsanleihen versteigert. Vier Milliarden Euro wurden zu einer Rendite von 0,25 Prozent begeben, Rekordtief. Ein Grund dafür, dass die Renditen immer weiter fallen, ist auch die Ukraine-Krise. Denn Anleger suchen im Hinblick auf die Konfrontation Sicherheit am Rentenmarkt. Und Sicherheit bieten aus Sicht vieler Anleger nach wie vor nur deutsche Anleihen. Europäische Anleihen finden reißenden Absatz Portugiesische Anleihen finden immer mehr Anklang bei den Anlegern. Erstmals seit 2008 hat das Land am Mittwoch wieder fünfzehnjährige Staatsanleihen erfolgreich platziert. Bei der Auktion sind 3,5 Milliarden Euro in die Staatskasse geflossen, wodurch das Einnahmeziel um 500 Millionen übertroffen wurde. Der Zinssatz lag bei 3,9 Prozent. Portugal hatte erst vor dreieinhalb Monaten - rund drei Jahre nach Inanspruchnahme internationaler Finanzhilfe - den Euro-Rettungsschirm verlassen. Durch das steigende Interesse der Anleger könnten die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit Portugals schon bald erhöhen. Währenddessen gab Griechenland am Mittwoch bekannt, dass im Herbst eine siebenjährige Anleihe platziert werden soll. Bereits im April und im Juli war es dem Land wieder gelungen, Kapital bei privaten Investoren einzusammeln. Auch jetzt dürften sich wieder genügend Abnehmer finden, die die Risiken der Staatsverschuldung offenbar bereits vergessen haben oder keine Alternative sehen. Auch Spanien und Frankreich haben am Donnerstag neue Staatsanleihen herausgegeben und dabei vom europäischen Zinstief profitiert. Bei Spaniens Anleihe wurde mit gut drei Milliarden Euro der obere Rand der geplanten Spanne von zwei bis drei Milliarden Euro leicht übertroffen. Frankreich konnte seine Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten im Volumen von insgesamt knapp neun Milliarden Euro versteigern. Anlegertrends Hohe Umsätze bei Fremdwährungsanleihen Anleihen in Brasilianischen Real waren diese Woche von den Stuttgarter Anlegern stark nachgefragt. Die von der European Investment Bank emittierte Anleihe mit der WKN A1ZB8E konnte beispielsweise hohe Umsätze verzeichnen. Der Bond mit einer Laufzeit bis 2017 ist mit einem Kupon von 10,500 Prozent ausgestattet und in Stücken von 5.000 BRL handelbar. Aktuell notiert die Anleihe bei 102,55 Prozent. Auch russische Staatsanleihen standen im Fokus der Anleger. Beliebt waren etwa der mit einem Kupon von 8,150 Prozent ausgestattete Bond A1G10S mit Fälligkeit 2027 sowie der mit 7,050 Prozent verzinste Bond A1HFLY mit einer Laufzeit bis 2028. Beide Anleihen können privatanlegerfreundlich ab 1.000 RUB gehandelt werden. Große Resonanz auf neue BMW-Anleihen Die beiden neu von BMW herausgegebenen Unternehmensanleihen fanden großen Anklang bei den Anlegern. Die Anleihe mit der WKN A1ZN0S wurde in einer Höhe von einer Milliarde Euro emittiert, hat eine Verzinsung von 0,5 Prozent und eine Laufzeit bis 2018. Die Anleihe mit der WKN A1ZN0T wird dagegen mit 1,250 Prozent verzinst und im Jahr 2022 fällig. Handelbar sind beide Papiere ab 1.000 Euro. bondm-News Joh. Friedrich Behrens AG Am 29.08.2014 teilte die Joh. Friedrich Behrens AG in einer Pressemitteilung mit, dass sich der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2014 um 9% auf 50,6 Mio. Euro erhöht hat. Das EBIT legte um 40% auf 3 Mio. Euro zu und der Nachsteuergewinn hat sich mit 0,985 Mio. Euro mehr als verdoppelt, so die Meldung weiter. ”Die Behrens-Gruppe liegt deutlich über Vorjahr und auch über unseren Erwartungen. Alle Kennzahlen haben sich signifikant verbessert. Unser EBIT hat mit fast 6% vom Umsatz ein gesundes Niveau“, so Tobias Fischer-Zernin, Vorstand der Joh. Friedrich Behrens AG. Hier geht’s zur Anleihe A1H3GE MITEC Automotive AG Der Hersteller von Autoteilen teilte in einer Pressemitteilung vom 27.08.2014 mit, dass die SCOPE GmbH Ratingagentur das Unternehmen mit BB- geratet hat. Hier geht’s zur Anleihe A1K0NJ KTG Agrar SE Am 01.09.2014 veröffentlichte das Unternehmen in einer Corporate News seine Halbjahreszahlen. Demnach konnte der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 47,6% auf 100 Mio. Euro gesteigert werden. Das EBIT konnte auf 17,5 Mio. Euro und der EBITDA auf 24,7 Mio. Euro gesteigert werden, so die Meldung weiter. ”Nach den massiven Investitionen in Ackerland, Biogasanlagen, Nahrungsmittelprodukten und Agrarimmobilien der vergangenen Jahre haben wir wie angekündigt die Erntephase eingeläutet. Dabei ist die erste Jahreshälfte in der Landwirtschaft naturgemäß die schwächere. Entsprechend werden wir im zweiten Halbjahr nochmals zulegen“, sagte Siegfried Hofreiter, Vorstandsvorsitzender der KTG Agrar SE. Hier geht’s zur Anleihe A1ELQU Börse Stuttgart TV EZB SENKT LEITZINS: WAS SIND DIE FOLGEN? Die Erwartungen an die heutige EZB-Pressekonferenz waren bereits im Vorfeld immens. Mario Draghi verkündete bereits in Jackson Hole, dass die EZB notfalls „alle verfügbaren Instrumente“ einsetzen werde, um eine Deflation im Euroraum zu vermeiden. Draghi hielt Wort und senkte heute erneut den Leitzins. Über die Folgen der abermaligen Leitzinssenkung spricht Stephan Pil, smart-invest, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=10880 Neueinführungen an der Börse Stuttgart BMW Finance N.V. Der bayerische Automobilhersteller begab jüngst zwei neue Unternehmensanleihen im Gesamtvolumen von 1,75 Mrd. Euro. Die vierjährige Anleihe im Volumen von 1 Mrd. Euro wird mit 0,5% p.a. verzinst. Die achtjährige Anleihe im Volumen von 750 Mio. Euro hat einen Kupon von 1,25% p.a.. Beide Anleihen sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt. Hier geht’s zur Anleihe A1ZN0S Hier geht’s zur Anleihe A1ZN0T Finnland Die Finnland-Anleihe im Volumen von 4,0 Mrd. Euro wurde am Börsenplatz Stuttgart in dieser Woche neu eingeführt. Die sechsjährige, von Fitch mit AAA geratete Anleihe hat eine Verzinsung von 0,375% und ist in 1.000 Euro gestückelt. Hier geht’s zur Anleihe A1ZN35 UBS AG Die Schweizer Großbank hat kürzlich über Tochtergesellschaften zwei Anleihen begeben. Emittent der fünfjährigen Anleihe im Volumen von 400 Mio. AUD (Australischer Dollar) bei einer Verzinsung von 4,0% p.a. ist deren australische Tochtergesellschaft. Der Ausgabepreis des von S&P mit A gerateten Papiers lag bei 99,49% und die kleinste handelbare Einheit ist 1.000 AUD. Die Anleihe der Londoner Tochter umfasst ein Emissionsvolumen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro und hat eine Laufzeit bis September 2021. Die in Inhaberteilschuldverschreibungen à 100.000 Euro unterteilte Anleihe ist mit einem Kupon in Höhe von 1,25% ausgestattet. Hier geht’s zur Anleihe A1ZNT5 Hier geht’s zur Anleihe UU36JG Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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