Alt 25.02.15, 13:03
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Mittwoch, 25.02.2015 - Update
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DAX legt um 11.200 Punkte eine Pause ein / Fed liefert positive Impulse, Am Nachmittag US-Rohölbestände im Fokus.

Der DAX erholt sich heute auf hohem Niveau nach seinem erneuten Sprung auf ein neues Allzeithoch. Da die Verlängerung des griechischen Hilfsprogrammes in trockenen Tüchern scheint, sind die Marktteilnehmer ohnehin empfänglich für positive Impulse. Und diese lieferte gestern Janet Yellen in ihrer Rede, die dovisher war als viele Marktteilnehmer nach den zuletzt sehr starken Arbeitsmarktdaten erwartet hatten. Am Vormittag pendelt der DAX um die 11.200-Punkte-Marke, während Konjunkturdaten heute eher Mangelware sind. US-Immobilienmarktdaten und Zahlen zu US-Rohölbeständen werden erst am Nachmittag erwartet.

Aus charttechnischer Sicht könnte sich der DAX mit dem Erreichen des neuen Allzeithochs zunächst Luft bis in die Zone um 11.250/11.300 erschlossen haben. Einen Run auf diese Marke könnte ein Ausbruch über das gestern erreichte Tageshoch auslösen. Nach unten stellen die Marke bei 11.160 und die Ausbruchszone um 11.013 Punkte potenzielle Unterstützungen dar.

In ihrer Anhörung vor dem US-Kongress, schlug Fed-Präsidentin Janet Yellen einen lockereren Ton an, als viele Markteilnehmer erwartet hatten. Einerseits versetzt die US-Notenbank die Märkte zwar in einen Standby-Modus, da von Treffen zu Treffen über eine Zinserhöhung entschieden wird. Andererseits schafft sie sich dennoch genug Spielraum, die Zinsen noch für eine längere Zeit niedrig zu lassen. Denn trotz der überaus starken Arbeitsmarktentwicklung zweifelt sie noch an der US-Konjunkturerholung. Sie betonte, dass sie die Zinsen erst anheben wird, wenn sie einen Anstieg der Inflation in Richtung Zielmarke erwartet. Angesichts des weiterhin niedrigen Rohölpreises, der deflationären Tendenzen und der Stärke des US-Dollar könnte dies noch eine Weile auf sich warten lassen. Für die Märkte wäre dies eine vorteilhafte Konstellation, da sich die Anleger durchaus über positive Arbeitsmarktdaten freuen können ohne dass dadurch sofort ein früherer Zinswende-Termin einkalkuliert werden muss.

Der Dow Jones, S&P 500 und DAX profitierten von der Aussicht auf noch einige Zeit niedrige Zinsen in den USA. Der Nikkei 225 muss aufgrund eines stärkeren JPY wiederum leicht abgeben. Die Worte von Janet Yellen schwächten den US-Dollar ein wenig ab, da die Erwartung an eine Zinswende nun etwas nach hinten gewandert ist. In die USD-Währungspaare könnte so nun ein Wenig Schwung kommen. Interessant ist beispielsweise das USD/JPY-Paar, wo der Kurs sich aktuell einer Aufwärtstrendlinie vom 15. Januar nähert. Sollte diese nach unten durchbrochen werden, könnte dies weitere Abgaben in Richtung 117 JPY einleiten. Bei einem Abprall könnte zunächst wieder die 119,50-JPY-Marke anvisiert werden.

Der Goldkurs profitierte von den dovisheren Aussagen der Fed und kann sich heute Morgen so wieder über der 1.200-USD-Marke etablieren, nachdem zuletzt wiederholt die Fib-Marke von 1.193 USD angetestet wurde. In der Zone 1.190/1.200 USD finden sich bei Gold auch weitere potenzielle Unterstützungen, wie die Abwärtstrendlinie von September 2012 und die Aufwärtstrendlinie vom November. Sollten diese marken allerdings durchbrochen werden, dann könnte die 1.170 USD und darunter sogar 1.140 USD angesteuert werden.


Der Rohölpreis könnte heute Impulse durch Zahlen zu wöchentlichen Rohölbeständen in den USA bekommen. Seit Wochen steigen die Rohölbestände in den USA auf immer neue Rekordwerte bei gleichzeitig steigender Förderung. Dadurch ergibt sich auch global ein Angebotsüberhang, welcher ebenfalls auf den Rohölpreis drückt. Aktuell testet der Kurs der Referenzsorte WTI die Nachfrage an der Zone zwischen um 48/48,50 US-Dollar. Sollte der Kurs darunter brechen ist schnell ein Run auf das Tief vom 05. Februar bei knapp über 47 USD vorstellbar.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell geringfügig unter den gestrigen Schlusskursen gehandelt, was eine stabile Eröffnung andeutet.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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