FRANKFURT (Dow Jones) - Etwas fester zeigen sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt auch am Freitagmittag. Der DAX steigt gegen 13.12 Uhr um 0,4% oder 22 auf 5.959 Punkte und stabilisiert sich damit nur knapp unter der 6.000er-Marke. Händler begründen den Anstieg mit dem Rückenwind der Wall Street; in New York hatten die Kurse im späten Geschäft am Donnerstag weiter zugelegt. Allerdings lässt die Aufwärtsdynamik spürbar nach. "Im Verlauf der Sitzung könnten Gewinnmitnahmen einsetzen", so ein Marktteilnehmer auch mit Blick darauf, dass in London und New York mit Feiertagen am Montag lange Wochenenden bevorstehen. Auslöser für Gewinnmitnahmen könnten die für den Nachmittag avisierten US-Konjunkturdaten sein.

Auf dem Programm stehen unter anderem der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago im Mai sowie die zweite Veröffentlichung der von der Universität Michigan ermittelten Verbraucherstimmung im Mai. Bei den persönlichen Ausgaben und Einkommen im April werden 0,1% und 0,4% Anstieg gegenüber dem Vormonat erwartet. Der Index der Einkaufsmanager Chicago für Mai sollte auf 62,0 nach 63,8 zurückgehen. Die Verbraucherstimmung an der Universität Michigan wird in der zweiten Mai-Umfrage unverändert bei 73,3 gesehen.

Aus technischer Sicht wäre nach der Rally der vergangenen Tage eine Verschnaufpause nicht ungewöhnlich, heißt es am Markt. Die nächsten Hürden lägen im Bereich um 6.040 Punkten. Unterstützt sei der DAX bei der 200-Tage-Linie bei gut 5.785 Punkten.

Unter den Gewinnern sind MAN, die um 1% steigen auf 69,54 EUR. MAN rechnet laut der Zeitung "Les Echos" mit einem Absatzanstieg um 25% in diesem Jahr. Deutsche Post steigen um 0,9% auf 12,08 EUR, nachdem J.P. Morgan die Aktien auf eine Liste besonders aussichtsreicher Titel genommen hat. ThyssenKrupp ziehen um 0,8% an auf 22,16 EUR, Daimler nach einer erhöhten und konkreteren Prognose für Mercedes Benz Cars um 1,1% auf 40,37 EUR. "Analysten hatten zwar mit dieser Erhöhung gerechnet, aber Aussagen wie von MAN und Daimler sind einfach Balsam für die geschundene Anlegerseele", so ein Marktbeobachter.

Hohe Dividendenabschläge sorgen für teils starke, optische Verluste. Deutsche Börse fallen um 4,5% oder 2,38 EUR auf 50,40 EUR, wobei der Dividendenabschlag 2,10 EUR ausmacht. Das Minus bei Deutsche Bank von 1,2% auf 48,80 EUR liegt allein am Dividendenabschlag. Bereinigt um die Ausschüttung von 0,75 EUR liegt der Kurs leicht im Plus.

Merck gehören mit einem Plus von 1,2% auf 59,07 EUR ebenfalls zu den Gewinnern. Die Merck-Aktie reagiert laut Marktteilnehmern positiv auf die Empfehlung der Zulassung des Wirkstoffs "Egrifta" in den USA. Die Tochtergesellschaft EMD Serono der Darmstädter ist Lizenzpartner des kanadischen "Egrifta"-Herstellers Theratechnologies. "Das Umsatzpotenzial liegt im dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich", so ein Marktteilnehmer. Auf der anderen Seite werden K+S mit 0,7% im Minus gehandelt bei 37,19 EUR. Berichte um Pläne zu möglichen Zukäufen werden zwar als tendenziell kursbelastend eingestuft, wegen der guten Vorlagen der Rohstoffwerte drücken sie den Kurs aber nicht deutlich. Im MDAX legen Südzucker nach den Zahlen vom Vortag um 4,2% zu auf 14,92 EUR, im TecDAX stehen Medigene mit 5,5% Plus an der Spitze.

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