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Im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag gestaltete sich das Geschäft verhalten. Anleger hatten gespannt auf die Ankündigungen von Mario Draghi gewartet. Nun gab der EZB-Präsident bekannt, dass das ABS-Ankaufprogramm schon ab Mitte Oktober mit Ankäufen von Pfandbriefen starten wird. Das Programm soll über eine Dauer von mindestens zwei Jahren laufen und deutlichen Einfluss auf die EZB-Bilanz haben. Die EZB behält sich vor, bei Bedarf weitere unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen. Zudem belässt sie wie erwartet ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. In den kommenden Monaten sei laut Draghi eine geringe Inflation zu erwarten, bevor sie in den nächsten zwei Jahren langsam wieder anziehen kann. Dabei soll die wirtschaftliche Erholung voraussichtlich durch rückläufige Kreditvergabe und Arbeitslosigkeit gedämpft werden. Wichtig sei auch, die Banken umfassend zu beurteilen. Nur so könne die Kreditklemme überwunden werden, so Draghi.
Die Zurückhaltung der Anleger wurde dabei von schwachen Konjunkturdaten verstärkt. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe des Euroraums im September bewegte sich mit 50,3 leicht unter den erwarteten 50,5, wobei der Index für Deutschland mit 49,9 knapp unter die Kontraktionsschwelle sank. Zudem ist die Inflationsrate in der Euro-Zone im September auf den niedrigsten Wert seit knapp fünf Jahren gesunken. Die Verbraucherpreise stiegen nur noch um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im August hatte die Teuerungsrate noch bei 0,4 Prozent gelegen. Auch die Demonstrationen in Hong-Kong sorgten bei Anlegern für Unsicherheit. Der seit Monaten dauernde Streit über eine Reform des Wahlsystems ist am letzten Wochenende in gewaltsamen Straßenprotesten eskaliert. Zum ersten Mal hatten die politischen Spannungen in der wirtschaftlich autonomen Region auch Auswirkungen auf den Finanzmarkt. Der HK-Dollar fiel gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit achtzehn Monaten und auch beim Aktienindex HangSeng gingen die Demonstrationen nicht spurlos vorbei. Im Rahmen des geplanten Kaufs von Kreditverbriefungen gab die Europäische Zentralbank am Mittwoch ihre Erwägung bekannt, auch Wertpapiere von griechischen und zyprischen Banken mit Ramsch-Bewertung aufzukaufen. Dieser Vorschlag, auch Wertpapiere von geringer Qualität zu kaufen, wirft ein Schlaglicht auf die Probleme, vor denen die EZB steht, wenn sie sich einerseits vor Risiken schützen will, die mit dem Kauf von Kreditderivaten verbunden sind und andererseits sicherstellen muss, dass ihre Geldpolitik mit den Regeln der 18 Eurozonen-Mitglieder konform geht. Allerdings werden überwiegend ABS aus der Eurozone in den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Italien und anderen großen Euro-Ländern ausgegeben. Der Anteil griechischer und zyprischer ABS ist vergleichsweise gering. Von den schwachen Konjunkturdaten konnten die deutschen Staatsanleihen, die weiterhin als sichere Geldanlage gelten, profitieren. Die europäischen Börsen tendierten im Gegenzug zumeist schwach. Der für den Rentenmarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg am frühen Donnerstag in der Spitze auf 150,35 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,93 Prozent. Bei der Aufstockungsauktion dieser Anleihe mit dem rekordniedrigen Kupon kam es am Mittwoch erneut zu einer Unterdeckung. Die Gebote der Banken reichten nicht aus, um das angebotene Emissionsvolumen komplett absetzen zu können. Es fehlten 337 Millionen Euro. Das ist nun die achte Auktion von Bundespapieren in diesem Jahr, die mit einer Unterdeckung endet. Grund sind die immer weiter sinkenden Renditen der Bundesanleihen. Dadurch werden die Papiere für Investoren immer uninteressanter. Anlegertrends US-Anleihen weiterhin gefragt Der Mitte September begonnene Trend steigender Anleihekurse in den USA setzt sich fort. Die Zinsdifferenz zwischen den USA und dem Euroraum, verbunden mit einem weiter schwächeren Euro, sorgt weiter für Nachfrage bei Anlegern nach US-Staatsanleihen. Zu den beliebtesten Unternehmens-Anleihen gehörte in dieser Woche etwa die Anleihe mit der WKN A1ZP5N von Alcoa. Der Bond mit einer Laufzeit bis 2024 ist mit einem Kupon von 5,125 Prozent ausgestattet und in Stücken ab 2.000 USD handelbar. Aktuell notiert die Anleihe bei 101,00 Prozent. Neue Anleihe des Unternehmens Kering beliebt Die neue Unternehmensanleihe des französischen Mode- und Accessoires-Konzerns Kering ist bei Anlegern auf hohe Nachfrage gestoßen. Das Unternehmen mit Sitz in Paris ist in der Luxus- und Konsumgüter-Branche weltweit aktiv. Der Bond mit der WKN A1ZQNU hat eine Laufzeit bis 2021 und eine Verzinsung von 1,375 Prozent. Am Donnerstag notiert die Anleihe bei 100,31 Prozent. bondm-News eterna Mode Holding GmbH Die eterna Mode Holding GmbH veröffentlichte am 26.09.2014 ihre Halbjahreszahlen. Laut Unternehmen wurde der Gesamtumsatz um 3,4% auf 47,9 Mio. Euro, das EBIT auf 1,3 Mio. Euro und das EBITDA auf 5,7 Mio. Euro gesteigert. Im Halbjahresbericht weist eterna ein Halbjahresergebnis vor Gewinnabführung von ca. -2,2 Mio. Euro aus. Das Unternehmen berichtete weiter, dass bis zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 1,85 Mio. Euro Anleihen zurückgekauft worden sind. Hier geht’s zur Anleihe A1REXA Air Berlin PLC Am 26.09.2014 informierte das Unternehmen in einer Ad hoc-Meldung, dass man sich mit der Boeing Company darüber geeinigt hat, die Bestellung von 33 Flugzeugen rückgängig zu machen. Laut Meldung ist Air Berlin aufgrund der Aufhebungsvereinbarung nicht zu einer Ausgleichszahlung verpflichtet und durch den Verzicht der Anschaffung werde der zukünftige Kapitalaufwand signifikant reduziert. Hier geht’s zu den Anleihen Uniwheels Holding GmbH In einer Quasi-Ad hoc-Meldung vom 26.09.2014 teilte das Unternehmen mit, dass die Anleihe 2011/2016 am 5. November zu 102% des Nennwerts zzgl. der bis dahin aufgelaufenen Stückzinsen an die Anleihegläubiger zurückgezahlt wird. Die Firma habe eine Neufinanzierung zu besseren Konditionen erhalten, so die Meldung weiter. „Mit der Ablösung der Anleihe reduzieren wir deutlich unsere Finanzierungskosten, was unsere Innenfinanzierungskraft weiter steigern wird.“, so Uniwheels CEO Ralf Schmid. Hier geht’s zur Anleihe A1KQ36 MAG IAS GmbH Am 29.09.2014 gab das Göppingener Unternehmen seine Halbjahreszahlen bekannt. Laut Halbjahresbericht lag die Gesamtleistung (Umsatzerlös und Bestandsveränderung) bei 183 Mio. Euro, wobei aber das operative Ergebnis (EBIT), bereinigt um verschmelzungsbedingte Effekte, auf -4,2 Mio. Euro (Vorjahr 4,7 Mio. Euro) gesunken ist. Nach eigenen Angaben weist das Unternehmen ein Halbjahresergebnis vor Gewinnabführung von rund -13,4 Mio. Euro aus. Hier geht’s zur Anleihe A1H3EY Börse Stuttgart TV Vor der EZB-Sitzung: Deflationssorgen verschärfen sich! Mit Spannung warten die Börsianer auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Die Deflationssorgen haben sich wieder verschärft, nun ist man gespannt wie die Notenbanker reagieren. Warum aber auch die US-Arbeitsmarkten von so großer Bedeutung sind und welche Themen sonst noch Aufmerksamkeit ernten verrät Derivatehändler Norbert Paul im aktuellen Interview bei Börse Stuttgart TV. Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=10972 Neueinführungen an der Börse Stuttgart Goldman Sachs Group Inc. Der amerikanische Finanzdienstleister hat Anfang dieser Woche eine neue zehnjährige Anleihe mit einem Volumen in Höhe von 1 Mrd. Euro emittiert. Die Anleihe ist in dieser Woche Umsatzspitzenreiter bei den Anleihen aus dem Finanzsektor. Die Anleihe wurde zu einem Emissionspreis von 99,804 begeben und hat einen Kupon von 2,125 Prozent p.a.. Zinslaufbeginn der in 1.000 Euro gestückelten Anleihe war der 30.09.2014. Der Konzern beschäftigt im Jahr 2013 32.900 Mitarbeiter und erzielte einen Gewinn nach Steuern von 8 Mrd. USD (Amerikanische Dollar). Hier geht’s zur Anleihe A1ZQNR AT&T Die Unternehmensanleihe des Telekommunikationsdienstleisters wurde jüngst am Börsenplatz Stuttgart eingeführt. Die fünfjährige Anleihe hat eine Zinszahlung von 2,3 Prozent p.a. und hat ein Emissionsvolumen in Höhe von 1,1 Mrd. USD. Die Anleihe wurde von S&P mit A- bewertet und hat eine Stückelung von 2.000 USD. Das Unternehmen mit Sitz in Dallas, Texas hatte im Jahr 2013 243.360 Mitarbeiter und hatte einen Umsatz von 128,8 Mrd. USD. Hier geht’s zur Anleihe A1VE2U T-Mobile USA Inc. Letzte Woche wurde in Stuttgart die Anleihe der amerikanischen Tochter des deutschen Telekommunikationsdienstleisters eingeführt. Die Anleihe mit einem Volumen in Höhe von 1,25 Mrd. USD wurde schon letztes Jahr emittiert. Das Wertpapier ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 USD gestückelt und wird mit 6,464 Prozent p.a. verzinst. Das Papier hat eine Laufzeit bis April 2019. Hier geht’s zur Anleihe A1HR51 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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