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Der DAX hat in der abgelaufenen Woche erneut versucht, sein Allzeithoch bei 15.800 Punkten zu überspringen, und die 16.000 ins Visier zu nehmen ... erneut ohne Erfolg. Es folgte ein Ausverkauf, der den DAX auf 15.540 Punkte zurückführte, ein Wochenminus von 0,6%.
Dabei konnten sich viele Aktien gut halten, während einige wenige heftig ausverkauft wurden. Bedeutet der Ausverkauf, dass Anleger der Konjunktur schlechte Karten geben? Gleichzeitig steigen die Preise für Anleihen, die Renditen sinken. Auch das ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass Konjunktursorgen Anleger in den sicheren Hafen des Anleihemarktes treiben, obwohl die Renditen bereits denkbar niedrig sind. Auf den ersten Blick könnten wir also Sorgenfalten auf der Stirn bekommen: War der Traum vom Konjunkturaufschwung, vom Nachholeffekt der Konsumenten und auch der Industrie nur eine Fata Morgana, die in diesen Tagen in der Hitze des Gefechts gegen die Delta Corona-Mutation, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde, auszutrocknen droht? Immerhin ist die Inzidenz in den Niederlanden sowie auch in Spanien in den vergangenen Tagen exorbitant in Richtung 300 angesprungen. Ist es also nur eine Frage der Zeit, bis auch in Deutschland die Inzidenz anspringt? Laufen wir auf einen weiteren Lockdown zu? Die Antwort kennt derzeit noch niemand. Es gibt einige Aspekte, die Hoffnung machen: Geimpfte scheinen einen wesentlich milderen Krankheitsverlauf zu haben, vielleicht werden unsere Intensivstationen dieses Mal weniger strapaziert. Doch genaue Zahlen, geschweige denn wissenschaftliche Studien, gibt es noch nicht und so spürt es jeder, der in diesen Tagen ins Ausland reisen möchte, am eigenen Leib: die Vorschriften werden strikter, die Angst steigt. Doch für uns als Anleger verliert Corona dennoch an Schrecken: Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, dass einzelne Wirtschaftsbereiche unter Lockdown-Maßnahmen leiden werden. Wir wissen, welche Bereiche das sind, es dürfte also kein breiter Ausverkauf erfolgen, wie im März 2020. Außerdem gibt es die Impfungen, es gibt Masken und diverse weitere Maßnahmen, mit denen einer unkontrollierten Ausbreitung begegnet werden kann. So bleibt am Ende die Frage, um wie viele Wochen oder Monate eine Normalisierung unseres gesellschaftlichen Lebens nochmals verzögert und was das wohl kosten wird. Bei dieser Bedrohung können die Aktienmärkte durchaus ein wenig absacken, nicht aber abstürzen. Ich habe sogar den Eindruck, dass die Aktienmärkte kaum auf die Ausbreitung der Delta-Variante reagieren. Vielmehr sind es andere Aktien, die in diesen Tagen Federn lassen: Spotify bspw. gab 5% ab, Amazon -4%, Facebook 3% und Nvidia -9%. Aber auch die zuletzt heiß spekulierten Ölwerte wie Exxon -6% oder Chevron -5%. Und auch die Banken, die auf den Konjunkturaufschwung angewiesen sind, gaben kräftig ab: Bank of America -5% und JP Morgan -3%. Das sind gerade die Aktien, die zuletzt ordentlich nach oben gejubelt wurden. Ich habe den Eindruck, da werden gerade junge und unerfahrene Anleger aus dem Markt gespült. Junge Anleger, die noch nicht erlebt haben, dass eine Rallye zwischenzeitlich auch mal 7-15% nach unten gehen kann, bevor es weiter gen Norden geht. Diese Anleger, die vorzugsweise auch gehebelt spekuliert haben, verlieren in diesen Tagen schnell die Nerven und werfen ihre Positionen auf den Markt. AMC, Kinobetreiber und die Meme-Aktie, die in den vergangenen Wochen immer wieder von den WallstreetBets nach oben gejubelt wurde, gab diese Woche 23% ab. Gamestop, die Mutter aller Spekulationsaktien, musste 11% abgeben. Gerade in diesem Bereich geht es derzeit rund. Es fehlt die Masse, die mobilisiert werden kann, um diese beiden Aktien in neue Höhen zu katapultieren. Die Massen liegen am Strand und kümmern sich nicht mehr um Aktien. Und für die große Nachfrage nach US-Anleihen habe ich ebenfalls eine Erklärung, die nicht in das Bild der Konjunkturpessimisten passt. Die gebe ich Ihnen kurz in Kapitel 04. Schauen wir nun erst einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben. WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (16.07.2021) Woche Δ Σ '21 Δ Dow Jones 34.688 -0,2% 13,8% DAX 15.540 -0,6% 13,3% Nikkei 28.003 0,2% 2,0% Shanghai A 3.709 0,4% 3,6% Euro/US-Dollar 1,18 -0,5% -4,0% Euro/Yen 129,97 -0,5% 2,5% 10-Jahres-US-Anleihe 1,30% -0,05 0,36 Umlaufrendite Dt -0,41% 0,00 0,15 Feinunze Gold $1.811 0,4% -3,9% Fass Brent Öl $73,63 -2,3% 43,3% Kupfer $9.435 0,0% 20,3% Baltic Dry Shipping $3.281 0,0% 140,2% Bitcoin $31.699 -5,0% 12,6% | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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