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„Ja!“ könnte die Antwort auf die Fragen der vergangenen Woche lauten. „Ja!“ der Bund-Future konnte die Marke von 130 knacken. „Ja!“ auch ein neues Allzeithoch konnte markiert werden. Doch angesichts einem Plus von 119 Basispunkten an nur einem Tag, angesichts von Renditen deutscher Staatsanleihen die ins Bodenlose fallen, angesichts einer kaum für möglich gehaltenen Rallye, erscheint ein schlichtes „Ja!“ etwas unterkühlt.
Ruhig verlief der Handel am Anleihenmarkt zunächst zum Wochenstart – eine Handelsspanne von gerade einmal 17 Basispunkten spricht für sich. Vielleicht hatte die starke Performance zum Schluss der vergangenen Woche einige Anleger überrumpelt. Denn am Freitag hatte der Bund-Future mit sehr schwachen US-Arbeitsmarktdaten die psychologisch wichtige Marke von 130 Punkten durchbrochen. Abgesehen von diesen eher psychologisch fundierten Gründen, gab es für einige Anleger wohl auch fundamentale Motive erstmal abzuwarten. Zum einen steckten die schlechten US-Daten noch in den Köpfen, zum anderen lag die deutsche Handelsbilanz deutlich über den bereits positiven Erwartungen von Analysten und erreichte erstmals wieder ihr Vorjahresniveau. Was ist entscheidender für den Markt? Alles in allem verzeichnete der Bund zum Handelsschluss ein Minus von 7 Basispunkten. Der Dienstagvormittag verlief erstmal ähnlich ruhig wie der Wochenstart – die ganz großen Meldungen aus Wirtschaft und Politik blieben vorerst aus. Ein kleiner Impuls kam jedoch gegen Nachmittag aus Frankreich. Die Industrieproduktion der Grande Nation ist mit einem Minus von 1,7 Prozent nochmal schlechter ausgefallen als vom Markt (-0,2 Prozent) erwartet. Vor allem die Autoindustrie scheint etwas ins Schlingern zu geraten und verzeichnet einen Rückgang von 7,4 Prozent M/M. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Industrieproduktion gegenüber dem 1. Quartal dennoch um 0,8 Prozent zulegen konnte. Alles in allem hielten sich die Marktteilnehmer auch am Dienstag vornehm zurück. Aus gutem Grund, schließlich stand für den Abend, nach Handelsschluss, noch die Verkündung des Zinsentscheids der US-Fed an. Was soll man über den Mittwoch schreiben? Nüchtern betrachtet konnte der Bund-Future zur Wochenmitte ein neues Allzeithoch markieren und ging mit einem Plus von 119 Basispunkten bei 131,14 Prozent aus dem Handel. Zurückgeführt wurde dieses Plus auf die vorsichtigen Worte von Fed-Chairman Ben Bernanke und die Verunsicherung die seine Aussagen hervorriefen. Die wichtigsten Ankündigungen: Erstens, die US-Notenbank wird vorerst nicht an der Zinsschraube drehen. Zweitens, weiterhin werden US-Staatsanleihen durch die Notenbank aufgekauft. Doch Nüchternheit ist hier – ausnahmsweise – fehl am Platze! War die Frage vergangene Woche noch, ob der Bund die 130er Marke würde knacken können, ließ das Anleihenbarometer am Mittwoch einen charttechnischen Widerstand nach dem anderen hinter sich. Es gab nur eine Richtung: Nach oben! Zum Ende stand ein Plus von 119 Basispunkten zu Buche! Ein Ende des Spektakels war auch am Donnerstag nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Renditen deutscher Staatsanleihen fielen ins Bodenlose. Am Donnerstagmorgen notierte die Rendite der 10-jährigen Anleihe zwischenzeitlich bei gerade mal 2,15 Prozent. Zwar fiel der Bund zur Eröffnung knapp unter die Marke von 131,00 Prozent, doch rasch konnte er verlorenes Terrain zurückerobern. Zum Wochenausklang legt der Bund-Future erst einmal eine Verschnaufpause ein. Gespannt warten die Börsianer auf den amerikanischen Verbraucherpreisindex und das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan, die am Nachmittag noch veröffentlicht werden. Anlegertrends: Sommerpause am Emissionsmarkt Etwas schwach auf der Brust zeigt sich der Neuemissionskalender in dieser Woche. Gerade mal ein Papier findet heute den Einzug auf das Stuttgarter Parkett: So emittierte die Bundesrepublik eine Bundesschatzanweisung (WKN: 113731). Das Papier verfügt über eine Mindeststückelung von 1 Cent nominal, bei einem festen Kupon von 0,75 Prozent. Die Anweisung ist zum 14. September 2012 fällig. Bei High Yield Bonds kam es in dieser Woche zu Gewinnmitnahmen. Gesucht waren hingegen die etwas niedriger verzinslichen Anleihen, die hingegen mit einer guten Bonität glänzen können. Beispielsweise Anleihen des DAX-Konzerns SAP, und Papier des US-Konzerns General Electric. Ein Stand von zeitweise mehr als 131 Punkten. Allzeithoch! Kein Halten bei charttechnischen Widerständen! Die Rede ist natürlich nicht vom DAX, sondern vielmehr vom Bund Future, DEM Barometer des deutschen Rentenhandels. Während der DAX in dieser Woche wieder Federn lassen musste, scheint der Bund Future nur eine Richtung zu kennen! Fragen dazu von Andreas Franik an Sabine Traub, Leiterin Rentenhandel an der Börse Stuttgart. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tuttgarttv.html Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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