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Es waren vor allem die festen Aktienmärkte, die dem Bund-Future ein Minus von 38 Basispunkten zum Wochenauftakt bescherten. Während deutsche Bundesanleihen mit diesem moderaten Renditeanstieg leben konnten, hatten insbesondere irische und portugiesische Papiere vermehrt mit diesem Umstand zu kämpfen: Beide Staaten wollten noch im Verlauf der vergangenen Woche mit neuen Papieren auf den Markt. Für Schlagzeilen sorgte am Montag ein Bericht des „National Bureau of Economic Research“ (US-Institut zur Wirtschaftsforschung). Die Experten des Instituts datieren das Ende der Rezession in den USA auf Juni 2009. Mit einer Dauer von 18 Monaten war diese Rezession somit die längste seit dem Zweiten Weltkrieg.
Obwohl der deutsche Aktienmarkt auch am Dienstag einen starken Tag erwischte, konnte auch der Bund-Future wieder um 26 Basispunkte auf 129,65 Zähler zulegen. Gegen Nachmittag kamen erfreuliche Zahlen aus dem US-Immobiliensektor: Die Baubeginne lagen mit 598.000 für den Monat August recht deutlich über der Markterwartung. Für positive Stimmung sorgte außerdem die erfolgreiche Aufstockung zweier Anleihen durch Irland. Die Papiere waren circa dreifach überzeichnet, was für eine spürbare Beruhigung an den Kapitalmärkten sorgte. Die alles dominierende Meldung stand jedoch erst nach Handelsschluss an: Die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Bereits im Vorfeld der Entscheidung rechnete eigentlich niemand damit, dass Fed-Chef Bernanke tatsächlich an der Zinsschraube drehen würde. Viel entscheidender war für viele Anleger, wie er diese Entscheidung begründet und wie die Marktteilnehmer diese Aussagen interpretieren würden. Die Fed beließ den Leitzins denn auch tatsächlich auf dem historischen Tief von 0,25 Prozent. Letztlich wird diese Niedrigzinspolitik geschürt durch Deflationsängste in den USA: Laut Bernanke liege die Inflationsrate immer noch deutlich unter dem erwünschten Niveau. Falls diese nicht umgehend anziehe und die Konjunktur in Schwung kommt, lässt der Fed-Chef keinen Zweifel daran, frisches Geld in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen: „Der Ausschuss wird die Wirtschaftsaussichten und die Entwicklung der Finanzmärkte weiter beobachten und steht bereit, notfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen, um den Aufschwung zu stützen und die Inflation nach und nach wieder auf ein Niveau zurückzubringen, das mit dem Mandat (der Fed) im Einklang steht“, so der Fed-Chairman im Wortlaut. Die Reaktion auf die Fed-Stellungnahme war deutlich: Während die Aktienmärkte starke Verluste einfuhren, konnte der Bund-Future um ganze 110 Zähler zulegen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen liegt nur mehr bei 2,36 Prozentpunkten. „Die Sorge vor dem „Double Dip“ – dem erneuten Abdriften der US-Wirtschaft in die Rezession – scheint wieder einige Anleger nervös zu machen“ so Rentenexpertin Traub. Zusätzliches Öl ins Feuer goss die Meldung, wonach die Auftragseingänge im Euroraum mit 2,4 Prozent deutlicher als von Analysten erwartet zurückgegangen sind. Der Donnerstag bot sich ein nur wenig verändertes Bild. Der DAX geriet stark unter Druck, während gleichzeitig der Bund-Future eine wahre Rally feiern konnte. Der erste charttechnische Widerstand wurde bereits einige Minuten nach Handelseröffnung geknackt. Zusätzliches Pulver erhielt das Anleihenbarometer von sich eintrübenden Konjunkturaussichten für Deutschland. Die Euro-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor sind mit 53,6 Punkten schlechter als erwartet ausgefallen. Analysten rechnen mit einer deutlichen Wachstumsabschwächung für das zweite Halbjahr. Allen Befürchtungen zum Trotz, konnte sich der ifo-Index zum Wocheausklang auf seinem relativ hohen Niveau stabilisieren. Der Index des Instituts für Wirtschaftsforschung spiegelt die Stimmung der Gewerblichen Wirtschaft in Deutschland wider. Direkt nach der Veröffentlichung musste der Bund-Future einige Verluste einstecken, welche er jedoch bis Mittag problemlos wieder aufholen konnte. Anlegertrends: Handelsstart der Dürr-Anleihe ein voller Erfolg „Der Handelsstart der Dürr-Anleihe kann mit Fug und Recht als voller Erfolg bezeichnet werden“, so eine zufriedene Sabine Traub. Am Dienstag wurde die Anleihe des schwäbischen Maschinenbauers in den Stuttgarter Börsenhandel aufgenommen und avancierte umgehend zum Umsatzspitzenreiter im Stuttgarter Anleihenhandel. Mit der Rheinmetall AG und RWE, hatten zwei weitere Neulinge (siehe Neuemissionen) ebenfalls einen sehr erfreulichen Handelsstart zu verzeichnen. Auch in der vergangenen Woche gab es wieder eine ganze Reihe von Neuemissionen zu vermelden: Mit Polen und der Ukraine, welche beide neue Staatsanleihen emittierten, bilden die beiden Gastgeber der kommenden Fußball-Europameisterschaft den Anfang des dieswöchigen Neuemissionskalenders: Das Papier von Polen verfügt über eine Laufzeit von 10 Jahren, bei einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal (WKN: A1A1JK). Der feste Kupon liegt bei 4 Prozent. Die Ukraine begab gleich zwei neue Papiere mit unterschiedlicher Laufzeit. Die Schuldverschreibung mit Fälligkeit zum 23. September 2015 verfügt über einen festen Kupon von 6,875 Prozent (WKN: A1A1H5), während die 10-jährige Anleihe einen festen Kupon über 7,75 Prozent aufweist (WKN: A1A1H7). Die Mindeststückelung liegt jeweils bei 100.000 US-Dollar nominal. Bereits für sehr gute Umsätze im Stuttgarter Rentenhandel sorgte in der vergangenen Woche ein Papier der Rheinmetall AG (WKN: A1EWSC). Das Papier des Maschinenbauers läuft bis zum September 2017 bei einem festen Kupon von 4 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Seit heute ist die Asklepios Kliniken GmbH mit einer neuen 7-jährigen Anleihe an der Börse Stuttgart vertreten (WKN: A1EWQ8). Der Klinikbetreiber offeriert einen festen Kupon von 4 Prozent, bei einer privatanlegerfreundlichen Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal. Am Montag wagte sich JP Morgan Chase mit einer 10-jährigen Anleihe auf den Markt (WKN: JPM232). Die Mindeststückelung der Amerikaner beträgt 50.000 Euro nominal, bei einem festen Kupon von 3,875Prozent. Für rege Umsätze sorgte außerdem bereits eine Anleihe der RWE (WKN: A1EWR0). Das Papier des Energiebetreibers ist eine sogenannte „Hypridanleihe“. Die Schuldverschreibung hat eine unbegrenzte Laufzeit bei einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal und die Besicherung ist nachrangig. Der Kupon liegt bis zum 28.09.2015 bei 4,625 Prozent. Von 28.09.2015 bis 28.09.2020 verzinst sich die Anleihe mit dem 5-Jahres Capital Mid Swap + 265 Basispunkte. Ab 28.09.2020 wird der 12-Monats Euribor + 365 Basispunkte zur Zinsberechnung herangezogen. Der Emittent hat das Recht ab dem 28.09.2015 die Anleihe zu einem Kurs von 100% nominal zu kündigen. Die Kündigung kann dann jährlich zum 28.09. erfolgen. Das Land Baden-Württemberg begab einen Floater. Der variable Kupon des Papiers orientiert sich am 6-Monats Euribor minus 27,50 Basispunkte. Die Zinsanpassung erfolgt jeweils zum März, Juni, September und November. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: “Der Börsenstart war einfach nur fulminant” so Sabine Traub im Gespräch mit Börse Stuttgart TV. Am Dienstag startete der Börsenhandel der Dürr-Anleihe in Stuttgart und nach wie vor erfreut sich das Papier enormer Beliebtheit bei den Anlegern. Die Leiterin des Rentenhandels spricht mit Andreas Franik über die starke Nachfrage bei der Dürr-Anleihe, sowie über die Zinsentscheidung der US-Fed, welche in dieser Woche den Bund-Future auf Trab hielt. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4340 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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