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Katalanen bleiben auf Abspaltungskurs.
Die Bundesbank kann weiter am EZB-Anleihekaufprogramm teilnehmen. Dies entschieden die Richter am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, die damit die Eilanträge der ehemaligen AfD-Politiker Bernd Lucke, Hans-Olaf Henkel und anderer Euroskeptiker als unzulässig abgewiesen haben. Die EZB-Kritiker wollten erreichen, dass die Käufe im Rahmen des Public Sector Purchase Programme (PSPP) mit einer einstweiligen Anordnung gestoppt werden. Sie argumentierten, dass man bis zur Entscheidung in der Hauptsache nicht warten könne wegen des schon jetzt angerichteten politischen Schadens. Karlsruhe hatte im Juli den Europäischen Gerichtshof in der Sache angerufen und argumentiert von der anderen Seite her: Eine einstweilige Anordnung würde die Hauptsache vorwegnehmen, sei daher nicht statthaft. Seit 2015 kauf die EZB in ihrer Antikrisenpolitik Staatsanleihen und andere Wertpapiere – derzeit für 60 Mrd. Euro im Monat. Bis Mai 2017 gab sie dafür knapp 1,9 Billionen Euro aus. EZB-Chef Mario Draghi begründete dieses Programm mit der niedrigen Inflationsrate und der Sorge der Zentralbank vor einer Deflation. Das Programm, dessen Risiken auch die nationalen Notenbanken tragen, soll noch bis mindestens Ende 2017 laufen Am Donnerstagvormittag hat Barcelona ein Ultimatum der Zentralregierung in Madrid verstreichen lassen. Katalonien bleibt auf Abspaltungskurs. Zwar erneuerte Puigdemont sein Dialogangebot an den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, doch drohte er auch mit Härte. Unmittelbar danach kündigte die Regierung in Madrid Zwangsmaßnahmen gegen die wirtschaftlich starke Region im Nordosten an. Experten zufolge wird eine Abspaltung der Region wieder wahrscheinlicher und Anleger reagierten entsprechend nervös. Investoren gingen wieder verstärkt auf “Nummer sicher”. Am Rentenmarkt legten Bundesanleihen am Vormittag zu. Anleger sorgen sich auch, dass das katalanische Fieber auf andere Regionen wie Schottland, das Baskenland oder Korsika überspringen könnte. Bundes-/ Staatsanleihen Die Gewinnmitnahmen von Mittwoch setzten sich bei deutschen Staatsanleihen auch am Donnerstag fort. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte höher, bei 0,39 Prozent. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg auf 162,20 Punkte. Spanische Staatspapiere waren aufgrund der erneuten Verschärfung im Katalonien-Konflikt etwas unter Druck geraten. Anlegertrends Innogy SE emittiert Green Bond Die Finanztochter der innogy SE hat am 12.10.2017 mit eine 850 Millionen Euro schwere Anleihe am Kapitalmarkt (WKN: A19QW4) platziert. Dem Unternehmen nach ist es die erste deutsche „Grüne Unternehmensanleihe“ (Green Bond) in Benchmark Größe. Verzinst wird der Bond mit 1,25 Prozent p.a. und am 19.10.2027 soll die Rückzahlung erfolgen. Der Emittent kann die Anleihe vorzeitig zum 19.10.2027 zu 100,0 Prozent oder jederzeit danach kündigen. Der von der Ratingagentur S&P mit BBB bewertete Bond kann ab der Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. In der Pressemitteilung zur Platzierung der Anleihe wird erklärt, dass das von innogy erstellte Regelwerk für Grüne Anleihen Investitionsmöglichkeiten sowohl in erneuerbare Energien als auch in Projekte im Bereich Energieeffizienz und Elektromobilität vor sieht. Die international anerkannte Nachhaltigkeitsagentur Sustainalytics bestätigt, dass innogy‘s Regelwerk robust und transparent sei. Dieses stimme mit den allgemein anerkannten Green Bond Principles 2017, veröffentlicht von der International Capital Market Association (ICMA), überein. Weiter teilt das Unternehmen mit, mit den Erträgen der Anleihe vier Offshore-Projekte in Großbritannien und Deutschland sowie ein Onshore-Projekt in den Niederlanden zu refinanzieren. Diese Windparks seien bereits in Betrieb oder im Bau. Die gesamte erwartete jährliche Stromproduktion dieser Windparks beträgt etwa 3 TWh. Sie erzeugen somit ausreichend CO2-freien Strom, um rund 830.000 Haushalte zu versorgen, so innogy. Neue Staatsanleihe der Slowakei Die Slowakei, mit seiner Hauptstadt Bratislava, ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union. Diese Woche hat der Staat eine Anleihe im Volumen von einer Milliarde Euro (WKN: A19QRP) am Kapitalmarkt platziert. Der bis Oktober 2047 laufende Bond ist mit einem Kupon von 2,0 Prozent ausgestattet. Handelbar ist die Staatsanleihe ab der Mindeststückelung von 1,0 Euro nominal. Am Markt wurde die Anleihe bei einem Kurs von 100,88 gehandelt und dies entspricht einer Rendite von 1,96 Prozent. Otto im Fokus der Anleger Hohe Handelsumsätze an der Börse Stuttgart verzeichnete diese Woche die bis zum 12.06.2024 laufende Anleihe der Otto GmbH & Co.KG (WKN: A2E4BN). Der Bond mit einem Volumen von 300 Millionen Euro wird mit 1,875 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Aktuell notiert das Papier bei 99,50, was einer Rendite von 1,96 Prozent entspricht. In der letzten Woche präsentierte die Otto Group ihre aktuellen Geschäftszahlen. Die Umsätze des Handels- und Dienstleistungskonzerns sind im ersten Halbjahr 2017/18 (März bis August) insgesamt um 7 Prozent angestiegen. Den Löwenanteil trägt dabei der Online-Handel, der zweistellig zulegen konnte. Mit ihren über 100 Online-Shops konnte die Otto Group ihren Umsatz um 10 Prozent steigern. Börse Stuttgart TV Umbruch in der Luftfahrtbranche: Reaktionen im Rentenhandel Die Luftfahrtbranche befindet sich in einem radikalen im Umbruch. Air Berlin ist insolvent, Alitalia auch – und Unternehmen wie die deutsche Lufthansa sichern sich die Filetstücke zu guten Preisen und wachsen somit immer weiter. Am Aktienkurs spiegelt sich das unmittelbar wider. Die Aktie der Deutschen Lufthansa konnte auf Jahressicht um fast 150 Prozent zulegen. Doch kommt das auch bei den Anleihen an? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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