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Nächster Zinsschritt im Dezember?
Die Erwartungen an die jüngste Fed-Sitzung waren nicht allzu hoch. So sprach manch ein Beobachter im Vorfeld von einem „Non-Event“, da praktisch niemand ernsthaft davon ausging, dass die Fed am Leitzins rütteln würde. Zudem wurden allenfalls marginale Anpassungen im Hinblick auf die weitere Guidance erwartet. So kam es dann schlussendlich auch: Der Leitzins bleibt stabil und bewegt sich somit unverändert in einem Zielkorridor von 1,0 bis 1,25 Prozent. Im Begleittext zum Zinsbeschluss gab es zudem die erwartete moderate Anpassung: Nachdem im vorherigen Statement noch von einer „moderat wachsenden Wirtschaft“ die Rede war, verwies der Offenmarktausschuss nun auf eine „solide wachsende Wirtschaft“. Beobachter werten diese Anpassung dahingehend, dass die Fed sehr wahrscheinlich im Dezember die Leitzinsen noch einmal moderat anheben wird. Doch auch dies wurde bereits im Vorfeld mehr oder weniger so erwartet. Auch das Rätselraten um den Chefsessel der Fed ist beendet: Zwar stünde Janet Yellen grundsätzlich für eine weitere Amtszeit bereit. Am gestrigen Donnerstag jedoch hat Trump Jerome Powell zum Nachfolger ernannt. Er ist seit 2012 Mitglied im Board of Governors. In geldpolitischen Fragen hat sich Powell in den vergangenen Jahren eher zurückgehalten. Ob er also den eingeschlagenen Kurs von Janet Yellen weitergehen wird, ist bis dato unklar. Doch von einem Fed-Chef erwarten Marktteilnehmer genau das Gegenteil: Klarheit und vor allem eine gewisse Berechenbarkeit. Bundes-/ Staatsanleihen Deutsche Staatsanleihen gaben vor dem Fed-Entscheid am Mittwoch leicht nach. Der Bund-Future verlor bis zum Abend gut 0,07 Prozent und ging mit 162,61 Prozentpunkten aus dem Handel. Grund für den moderaten Verlust war allerdings nicht unbedingt der bevorstehende Fed-Entscheid, sondern vielmehr die Situation an den Aktienmärkten. Der DAX erreichte zur Wochenmitte einen neuen Rekordstand, was naturgemäß konservative Investments wie Bundesanleihen belastete. Etwas gegen den Trend fielen zuletzt die Renditen bei italienischen Staatstiteln. Italien profitierte zuletzt von einer Anhebung der Bonität durch die Ratingagentur S&P sowie von der Verabschiedung einer Wahlrechtsreform. Von diesem Reformvorhaben erhoffen sich Beobachter stabilere politische Verhältnisse, da insbesondere kleineren Parteien der Zugang zum Parlament erschwert und somit die Koalitionsfindung vereinfacht wird. Anlegertrends VW Anleihe stark nachgefragt Die guten Quartalszahlen haben nicht nur bei der VW-Aktie eine kleine Kursrallye ausgelöst – auch die Hybridanleihe der Volkswagen International Finance N.V. (WKN: A1ZYTK) wurde in dieser Woche in Stuttgart rege gehandelt. Diese wird mit 3,5 Prozent p.a. verzinst und hat ein Emissionsvolumen von 1,4 Mrd. Euro. Bei der Anleihe handelt es sich um ein Perpetual-Papier, also um eine Anleihe ohne festes Laufzeitende. Zur Wochenmitte wurden an der Börse Stuttgart bereits mehr als 3,3 Millionen Euro in dem Papier umgesetzt. Aktuell notiert die Anleihe bei 100,75. Das Papier ist mit einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal handelbar und wird von der Ratingagentur Standard & Poor’s mit BBB- bewertet. Nächster Zahlungstermin ist am 20. März 2018. Otto-Anleihe weiter im Fokus der Anleger Zu den Umsatzspitzenreitern an der Börse Stuttgart zählte diese Woche außerdem die bis zum 12. Juni 2024 laufende Anleihe der Otto GmbH & Co.KG (WKN: A2E4BN). Der Bond mit einem Volumen von 300 Millionen Euro wird mit 1,875 Prozent p.a. verzinst und kann mit einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Aktuell notiert das Papier bei 100,50, was einer Rendite von 1,80 Prozent entspricht. An der Börse Stuttgart wurden allein in dieser Woche 1,4 Millionen Euro in dem Papier umgesetzt. Das Interesse der Anleger ist sicher nicht nur auf die Tatsache zurückzuführen, dass Otto als beliebter Anleiheemittent mit guter Rendite gilt. Auch die Wachstumspläne, die Konzernchef Alexander Birken unter anderem in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ zeichnete, dürften positiv stimmen. Aktuell ist Otto in Deutschland der Onlinehändler mit dem zweitstärksten Umsatz – hinter Amazon, aber vor Zalando. Hohe Volatilität in Venezuela-Anleihe Auch Staatsanleihen und einige Corporate Bonds aus Venezuela werden derzeit an der Börse Stuttgart rege gehandelt. So verzeichnete beispielsweise die 3 Milliarden schwere venezolanische Staatsanleihe (WKN: A1GWK1) bis zur Wochenmitte Handelsumsätze von 400.000 Euro. Der Zinssatz des Bonds liegt bei 11,750 Prozent p.a. Die Rückzahlung ist auf den 21. Oktober 2026 datiert. Die Anleihe ist mit einer Mindeststückelung von 100 USD nominal handelbar. Die hohe Volatilität in den Papieren ist darauf zurückzuführen, dass die Meinungen der Marktteilnehmer zu den aktuellen Bewertungen und Rückzahlungsszenarien der Anleihen stark auseinander gehen. Während etwa manche Anleger nicht von einer vollständigen Rückzahlung ausgehen und Anleihen abstoßen, sehen andere Investoren die Lage optimistischer und steigen ein. Börse Stuttgart TV Tesla-Motor stottert: Was ist nur los beim Elektropionier? Offenbar kann auch ein Elektromotor ins Stottern geraten. Nachdem Tesla insbesondere im ersten Halbjahr seinen Aktionären große Freue bereitet hat, kämpft der Konzern seit einigen Wochen offenbar mit größeren Problemen. Probleme, die sich offenbar auch bei den Tesla-Anleihen bemerkbar machen. Was ist nur los beim Elektropionier? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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