Alt 20.05.15, 11:20
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Mittwoch, 20.05.2015 - Update
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DAX verteidigt 11.800 / Wartestellung vor Sitzungsprotokollen der Fed.

Nach der gestrigen „EZB-Intervention“, die den Euro kräftig gedrückt hat und zumindest kurzfristig stabilisierend auf die Bundesanleihen wirkte, ist am Aktienmarkt nun erst einmal wieder Abwarten angesagt. Die gestrige Erholungsrally lässt sich einerseits aus charttechnischer Sicht erklären, da dem Deutschen Aktienindex der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal gelang. Aber auch die Erwartung einer Verschärfung der Bemühungen der Wirtschaftsregionen, die eigene Währung zu schwächen, dürfte hier eine Rolle gespielt haben.

Denn der Zeitpunkt der gestrigen EZB-Äußerungen einen Tag vor den Fed-Sitzungsprotokollen war möglicherweise vorausschauend gewählt. Sollten die heute Abend veröffentlichten Protokolle der Sitzung Ende April wieder mehr expansive Töne beinhalten, dürfte nach den in der Zwischenzeit sehr schwachen Konjunkturdaten die Stimmungslage bei den US-Notenbankern inzwischen noch lockerer geworden sein. Dies könnte die jüngst kräftige Euro-Abwertung wieder etwas abfedern und würde damit Gegenwind für den DAX bedeuten.

Aus charttechnischer Sicht hellt der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal das Bild für den DAX auf. Damit erhält der Index die Chance, sich auch wieder bis an die 12.050-Punkte-Marke vorzuarbeiten. Zwischengestellte potenzielle Widerstände finden sich noch um 11.885 und 11.925. Um tatsächlich zurück über die 12.050 ansteigen zu können, bedarf es aber möglicherweise noch weiterer positiver Impulse, wie einer weiteren kräftigen Abschwächung des Euro oder eine dynamische Rekordjagd der US-Börsen. Ansonsten könnte der Kurs auch schnell wieder zurück zu der potenziellen Unterstützung um 11.750 und darunter 11.630 gehen.

Stützend wirken für den DAX die jüngst starken Abgaben im EUR. Die Unsicherheit um den Ausgang der griechischen Schuldendebatte als auch die Kommentare der EZB, die einen Tagen vor den US-Notenbank-Sitzungsprotokollen sehr gezielt wirken, drückten den EUR heute im Tief bis auf 1,06 EUR. Genau hier trifft der Kurs auf die potenzielle Unterstützung bei 1,1050/70 USD und versucht aktuell zaghaft eine Stabilisierung. Darunter verläuft noch bei aktuell etwa 1,1030 USD die Aufwärtstrendlinie vom April. Gelingt es dem Kurs sich hier zu stabilisieren, dann könnte der Bias weiterhin zugunsten einer weiteren Aufwertung des EUR verbleiben und damit wäre ein erneuter Versuch eines Knackens der 1,1460/70-USD-Marke vorstellbar. Bricht der Kurs allerdings unter diese charttechnischen Unterstützungen, dann könnten schnell weitere Abgaben in Richtung zunächst 1,099, darunter 1,088 USD folgen. Die heute Abend erwarteten Sitzungsprotokolle könnten entscheidende Impulse bringen.

Gestern waren die US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500 auf Rekordniveau verharrt. Ein dynamischer Ausbruch sieht anders aus und somit bleibt das Risiko eines Fehlausbruches. Sollten die Kurse wieder zurückkommen könnte dies verstärkte Abgaben nach sich ziehen. Der S&P 500 brach zuletzt aus einem bullischen, steigenden Dreieck aus, welches zunächst ein theoretisches Anlaufziel bei 2.158 Zählern aufweist (127.2%-Extension). Dort verläuft aktuell auch die obere Deckungslinie der Hochs vom November und Dezember, welches die obere Begrenzung eines potenziellen bärischen Keils darstellen könnte. Damit könnte die 2.158-Punkte-Marke beim S&P 500 potenziell noch wichtig werden, sollte der S&P 500 seine Gewinne doch noch ausbauen können.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit fast unverändert zu den gestrigen Schlusskursen gehandelt.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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