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Ausgerechnet am „Freitag den 13.“ schlug die Rating-Agentur S&P wieder mit seiner Rating-Keule zu. 9 europäische Länder wurden herabgestuft. Ganz überraschend kam dies nicht, weil diese möglichen Herabstufungen schon im Dezember letzten Jahres angekündigt wurden. Da die Wall Street am Montag geschlossen ist, dürfte die Reaktion nicht allzu stark ausfallen. Deutschland wurde bei den Herabstufungen verschont, was Finanzminister Schäuble mit Erleichterung begrüßte. Der Bund-Future erreichte letzte Woche sogar ein neues Allzeit-Hoch von fast 140. Damit bewegen sich die Bundesanleihen auf einem neuen Rekord-Zinstief.
Der weltgrößte Ratingagentur S&P hatte schon im Dezember angekündigt, dass 15 europäische Länder unter der verschärften Beobachtung seien. Die Top-Bonität „AAA“ haben jetzt nur noch 13 Länder auf der Welt, darunter neben Deutschland auch Niederlande, Finnland und Luxemburg. Für dänische Anleihen gibt es jetzt sogar Negativzinsen, das heißt der Anleger muss drauf zahlen, wenn er Dänemark sein Geld anvertraut. Sowas gab es früher schon in der Schweiz und in Japan. Im Grundsatz gibt es jetzt bei vielen Ländern, so auch bei Bundesanleihen, negative Realzinsen. Der Anleger verliert also real (inflationsbereinigt) Geld, der jetzt Bundesanleihen kauft, da die Inflation höher ist als die Verzinsung. Wie lange dies Versicherungen und Pensionskassen noch mitmachen können, ist fraglich. Im Grundsatz spricht dies für eine Renaissance der ertragsstarken Qualitätsaktien mit einer Dividendenrendite von über 5%, von denen es jetzt einige gibt. Die Commerzbank will mit Hilfe der Allianz, aber ohne Staatshilfe die Kapitalerhöhung von 5 Mrd bewerkstelligen, was der Aktien zu einem Kurssprung letzte Woche verhalf. Ob es auch nach den neuen Rating-Abstufungen von Länder-Anleihen gelingt, muss abgewartet werden. Deutschland behielt zwar die Bestnote; allerdings wurde Frankreich "entadelt" und von AAA auf AA+ herabgestuft, woraufhin Sarkozy gleich eine Krisensitzung in Paris einberief. S&P hatte am Freitagabend auch Italien, Spanien, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern herabgestuft, neben Frankreich verlor auch Österreich die Spitzennote "AAA". Für weitere 14 Länder blieb der ausblich „negativ“ aufgrund der unzureichenden Maßnahmen der Politiker, so dass es zu weiteren Herabstufungen noch kommen kann. Damit wird in Zukunft die Refinanzierung von Anleihen schwieriger und teurer für viele Euro-Länder. Es ist jetzt die Frage, wie sich dies auf die Bonität des geplanten Euro-Rettungsschirms EFSF auswirken wird. Noch spielt die EZB die Feuerwehr. Die Banken haben sich schon 500 Mrd € bei der EZB fast zu Null Prozent geliehen. Da schon im Tagesverlauf Gerüchte über eine Herabstufung durchsickerten, die erst am Freitagabend erfolgte, fiel der X-DAX um 1,23% auf 6135 Indexpunkte, der Dow Jones aber nur um 0,39% auf 12.422 Indexpunkte, nachdem er anfangs intraday die 12.350-Marke getestet hatte. In den letzten Handelsstunden holte der Dow Jones aber wieder auf, was ein gutes Zeichen ist, und der S&P-Index fiel auch nur um 0,37% auf 1291 Indexpunkte. Insofern dürfte die Reaktion auch in der nächsten Woche nicht allzu stark ausfallen. Fast alle Weltbörsen hatten einen guten Börsenstart, was Hoffnung macht und ein gutes Omen ist. Wichtig war, das die italienischen und spanischen Anleine am 12. Januar zu wesentlich niedrigen Zinsen als noch im Dezember problemlos platziert werden konnten, was die Jahresanfangsrallye unterstützte. Dies war erst der Auftakt der Anleiheemission, die im ersten Quartal ein Volumen von 500 Mrd. € alleine im Euroraum hat. Wie die nächsten Anleihenplatzierung ausfallen werden und vor allem wie der Schuldenschnitt in Griechenland in der Praxis umgesetzt wird, wo sich die Banken und Versicherungen noch nicht ganz einig sind, wird die Anleger und Analysten ebenso beschäftigen wie die jetzt gerade gestartet Berichtssaison, wobei JP Morgan recht zufriedenstellende Ergebnisse lieferte. Zudem eskalierte auch noch nicht der Iran-Konflikt, wobei der Ölpreis in den letzten 10 Handelstagen schon kräftig anstieg. Davon profitierten wiederum die russischen Ölaktien wie LUKoil und Rosneft. Die Kurse stiegen schon über 10%, wobei wie so oft „zwischen den Jahren“ der beste Einstiegpunkt war. Rosneft avancierte schon im letzten Jahr zum größten Ölproduzenten der Welt noch vor ExxonMobil. Die Nummer 3 der Welt bleibt LUKoil. Gazprom unterzeichnet eine strategische Partnerschaft mit Siemens. Gazprom will auch Kraftwerke in Bayern (mit)bauen. Der russische Aktienmarkt ist mit einem KGV von 5-6 der am niedrigsten bewertete Aktienmarkt der Welt. Ich rechne auch in Zukunft mit guten Trading-Chancen an den Ostbörsen, die im letzten Jahr enttäuschten. Aufgrund der hohen Volatilität ist das Timing aber sehr wichtig. Wie Sie sich jetzt konkret verhalten sollen und auch welche Aktien in Osteuropa aussichtsreich sind, können Sie nachlesen, wenn Sie jetzt ein Probe Abo- des monatlich erscheinenden Börsenbriefes EAST STOCK TRNDS (3 Ausgaben per e-mail für nur 15 €) unter www.eaststock.de bestellen. Der nächste EST erscheint nächste Woche mit allen aktuellen News zu den Welt- und Ostbörsen. Dort können Sie auch einen ausführlichen Rück- und Ausblick nachlesen mit konkreten Empfehlungen. Da die Märkte sehr volatil sind, sollten Sie im Moment mehr trading-orientiert agieren. Welche Aktien Sie jetzt kaufen oder verkaufen sollten, können Sie der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min) entnehmen. Verpassen Sie jetzt die guten Trading-Chancen nicht! | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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