Es kommt Bewegung in die Causa Griechenland, auf jeden Fall an der Börse. Auf neue Reformvorschläge Griechenlands, die den Stimmen der Geldgeber nach tatsächlich eine Basis für eine Einigung noch diese Woche darstellen könnten, reagiert der Deutsche Aktienindex heute mit der stärksten Rally seit drei Jahren und springt um mehr als 400 Punkte nach oben. Zum ersten Mal seit Monaten hat man das Gefühl, dass sich die zuversichtlichen Stimmen aus Griechenland auch tatsächlich mit denen der Geldgeber decken. EU-Kommissionspräsident Juncker rechnet noch in dieser Woche mit einer Einigung.

Nach dem monatelangen Hin und Her gibt es also nun Licht am Ende eines langen Tunnels. Allerdings ist Euphorie noch fehl am Platz. Denn nicht nur, dass es noch keine Einigung gibt, selbst bei einem Abkommen muss Griechenland noch das eigene Parlament überzeugen. Mit anderen Worten: Man ist einer Lösung so nah wie noch nie, seit die Syriza in Griechenland an die Macht gekommen ist, aber noch ist nichts in trockenen Tüchern. Wie immer bei einer positiven Vorwegnahme steigt im Gegenzug auch das Enttäuschungspotenzial.

Aus charttechnischer Sicht gilt es für den DAX, die 11.450/11.500-Punkte-Zone zu überwinden, um den Weg frei zu machen zur Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch. Erst bei einem solchen Ausbruch würde das positive Signal mit dem Rebound um 10.800 Punkte bestätigt. Unterhalb dieser Abwärtstrendlinie droht stets eine Fortsetzung der Korrekturbewegung beziehungsweise ein Rückfall nicht nur auf die 11.000 sondern sogar wieder auf 10.800.


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