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EZB belässt Leitzins bei null Prozent.
Nach der jüngsten Rally legte der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag eine Verschnaufpause ein und notierte am Nachmittag etwas schwächer bei 10.118 Punkten. Anleger übten sich in Zurückhaltung, im Fokus stand die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie erwartet bleibt der Leitzins im Euroraum unverändert bei 0,0 Prozent. Der Strafzins, den Banken und Sparkassen zahlen müssen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, liegt nach wie vor bei 0,4 Prozent. Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung sagte EZB-Chef Mario Draghi, dass es wegen des Brexits Gegenwind für die wirtschaftliche Erholung im europäischen Währungsraum gebe. Sollte es notwendig werden, werde die Notenbank unter Einsatz aller verfügbaren Instrumente handeln. Unterdessen wurde auch der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia veröffentlicht. Der sogenannte “Philly-Fed-Index” zeigt sich im Juli mit minus 2,9 Punkten überraschend schwach. Ökonomen hatten im Schnitt mit plus 5,0 Punkten gerechnet. Bundesanleihen Vor dem Hintergrund festerer Aktienmärkte, notierten Bundesanleihen zur Wochenmitte schwächer. Die Rendite zehnjähriger Bunds kam damit am Donnerstag aus dem Minusbereich und lag erstmals wieder bei 0,00 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future notierte bei 165,79 Zählern. Am Mittwoch platzierte der Bund eine fünfjährige Bundesanleihe zu einer rekordtiefen Emissionsrendite von minus 0,51 Prozent. Die Nachfrage nach dem Papier war mit einer Bid Cover Ratio von 1 eher schwach. Anlegertrends Türkische Bonds nach Putschversuch im Sinkflug Der gescheiterte Putschversuch in der Türkei hat zu heftigen Turbulenzen an den dortigen Finanzmärkten geführt. So gerieten auch die Kurse von Staatsanleihen erheblich unter Druck. Im Gegenzug stiegen die Risikoaufschläge, die Investoren für eine Anlage verlangen. Die Rendite der zehnjährigen, auf die Landeswährung Lira lautenden, Anleihe zog auf 9,50 Prozent an. An der Börse Stuttgart fiel insbesondere die im Februar 2017 fällige Staatsanleihe (WKN: A0DYR8) mit hohen Umsätzen auf. Anleger verkauften das mit einem Kupon von 5,5 Prozent ausgestattete, in Euro notierende Papier. Zu größeren Kursstürzen kam es bei Anleihen mit längerer Laufzeit. Die bis März 2038 laufende, in Dollar notierende, türkische Staatsanleihe (WKN: A0TSA5) war um 6 Prozent bis auf 119,25 Prozent gefallen. Die türkische Landeswährung fiel zwischenzeitlich bis auf 3,0962 Dollar. Am Donnerstag notierte die Lira bei 3,0691 Dollar. Vor dem Hintergrund der absehbar noch restriktiveren Politik nach dem Putschversuch ist nach Meinung von Beobachtern damit zu rechnen, dass sich das Wirtschaftswachstum deutlicher verlangsamen wird, als angenommen. Der Kursverfall der Lira dürfte zudem die Inflation, die zuletzt bei 6,58 Prozent lag, anheizen. Coca-Cola Austral-Dollar-Neuemission gefragt Die Coca-Cola Company, der weltweit größte Softdrinkhersteller, hat am Dienstag einen Bond (WKN: A184DF) im Volumen von 125 Millionen in Austral-Dollar (AUD) begeben. Die mit einem Kupon von 3,125 Prozent ausgestattete Anleihe stieß auf reges Interesse bei Anlegern an der Börse Stuttgart. Das am 22. Juli 2022 endfällige Papier kann zu einer Mindeststückelung von 2.000 AUD gehandelt werden. Die Anleihe kann aktuell zu einem Kurs von 99,47 Prozent gekauft werden und der Euro notiert aktuell bei 1,4737 AUD. Stada-Anleihe nach wie vor beliebt bei Anlegern Hohe Umsätze wurden in der Handelswoche in der bis April 2022 laufenden Anleihe der Stada Arzneimittel AG (WKN: A14KJP) festgestellt. Viele Anleger nutzten die Gelegenheit und griffen zu, als zu Wochenbeginn eine größere Position in den Markt gegeben wurde. Die Anleihe im Volumen von 300 Millionen Euro wird mit 1,75 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Im Vorfeld der am 26. August stattfindenden Hauptversammlung von Stada kommt es bereits zu Turbulenzen. Der Pharmakonzern ist ins Visier des aktivistischen Aktionärs Active Ownership Capital (AOC) geratene, der die aktuell vorgeschlagenen Kandidaten für die Neubesetzung des Aufsichtsrates nicht akzeptiert. Die Kandidatenliste von Stada war von AOC bereits nach Bekanntgabe im Juli scharf kritisiert worden. Unter den Kandidaten fand sich keiner der von AOC Vorgeschlagenen. AOC hatte daraufhin angekündigt, sich mit anderen Aktionären zusammenzutun, um selbst geeignete Kandidaten für die Neubesetzung des Aufsichtsrates zu suchen. Schon seit längerem drängt AOC auf eine Neuordnung des Aufsichtsrats, der Aktionär mit der Konzernführung und der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens unzufrieden ist. Börse Stuttgart TV Finanzmärkte: Verhindern Krisen den Zinsanstieg? Man mag fast schon nicht mehr auf sein Smartphone blicken. Beinahe täglich erreichen uns mittlerweile äußerst beunruhigende Nachrichten und Entwicklungen. Das Börsenjahr 2016 wird mehr und mehr zum Krisenjahr. Trotzdem bleiben viele Anleger derzeit noch vergleichsweise gelassen… Welche Krisen beschäftigen die Finanzmärkte im Moment am stärksten? Welchen Einfluss haben die Krisen auf die Notenbankpolitik? Prof. Dr. Hendrik Wolff, Wolff & Häcker Finanzconsulting AG, bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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