Alt 08.01.15, 12:58
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Donnerstag, 08.01.2015 - Update
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Notenbank-Fantasie stimuliert DAX / FED ist geduldig und Eurozonen-Einzelhandel legt zu.

Der DAX konnte sich gestern bereits stabilisieren, nachdem das Abrutschen der Eurozone in die Deflation (-0,2% auf Jahressicht) im Dezember die Aussicht auf zusätzliche Stimuli-Maßnahmen durch die EZB erhöht hat. Zusätzlichen Auftrieb erhielt der deutsche Leitindex heute aus den USA. Die dort gestern Abend veröffentlichten Protokolle der letzten US-Ofenmarktausschuss-Sitzung enthielten keine „negativen“ Überraschungen, sprich Andeutungen einer restriktiveren Politik als in der damaligen Pressekonferenz durch die Fed-Präsidentin vermittelt. Damit verbleibt die Hoffnung, dass eine potenzielle US-Leitzinserhöhung nicht vor Ende April kommt. In den USA zeigten sich die Marktteilnehmer beruhigt und zuversichtlicher. Der Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq legten jeweils mehr als 1 Prozent* zu und lieferten dem DAX positive Vorgaben.

Zudem zeigte der private ADP-Jobbericht gestern eine robuste Entwicklung des US-Arbeitsmarktes. Da der Stellenaufbau etwas über den Erwartungen ausfiel, hoffen die Marktteilnehmer auch auf einen starken Nonfarm-Payrolls-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Aus charttechnischer Sich hat der DAX, sollte er den 200-Tage-Durchschnitt verteidigen können, nun das Potenzial den charttechnischen Widerstand bei 9.686 Punkten anzugreifen. Sollte der Ausbruch nach oben gelingen, könnte sich der DAX zunächst Luft bis auf 9.790 Zählern erarbeiten. Nach unten stellt das Gap bei knapp 9.595 Punkten eine beachtenswerte Marke dar. Genau beobachtet werden sollte auch, ob die Oktober-Aufwärtstrendlinie hält, da ein Bruch das Chartbild erheblich eintrüben würde.

Ein überraschend starker Einbruch der Auftragseingänge an die deutsche Industrie im November konnte da die aufgehellte Stimmung nicht eintrüben. Ohnehin zeigten die jüngsten Geschäftsklimaindizes wie der Ifo-Index eine gestiegene Stimmung in der Industrie und in den Vormonaten stärkere Zuwächse verzeichnet wurden, wobei eine Abkühlung nicht ungewöhnlich ist.

Positive Konjunktursignale lieferten die stärker als erwartet gestiegenen Einzelhandelsumsätze in der Eurozone im November. Gegenüber dem Vormonat legten diese um 0,6 Prozent zu, während die Prognosen bei einem leichten Zuwachs um 0,1 Prozent*** lagen.

Das Geschäftsklima in der Eurozone stagnierte im Dezember bei 100,8 Zählern, wobei es sich in verschiedenen Wirtschaftszweigen unterschiedlich entwickelte. Während sich die Stimmung in der Industrie etwas eintrübte, verbesserte sie sich bei den Verbrauchern und Dienstleistern. Verteilt auf die Regionen trübte sich die Stimmung in Frankreich ein, während sie in Deutschland stabil blieb, aber sich in Spanien und Italien aufhellte.

Der EUR gab gegen den USD trotzdem ab, da sich die Zahlen an der zuletzt stark gestiegenen Erwartungshaltung an zusätzliche Stimuli durch die EZB nicht verändert haben. Die Aussicht auf eine verstärkte geldpolitische Divergenz zwischen dem EUR- und USD-Raum lässt die Investoren auf der Suche nach Rendite immer stärker in den US-Dollar flüchten. Die morgigen Nonfarm-Payrolls könnten hier weitere Impulse liefern.

Der EUR/USD-Kurs brach heute erstmals seit über 9 Jahren unter die 1,18-USD-Marke. Aus charttechnischer Sicht lässt sich um 1,1715 USD eine wichtige Kursmarke identifizieren. Erst wenn die 1,19-USD-Marke zurückerobert werden kann, ist auch eine ausgedehntere Erholung bis auf 1,20-USD wieder drin.

Der heute um 13 Uhr erwartete Zinsentscheid der Bank of England könnte sich wie so oft in der Vergangenheit als Non-Event erweisen. Während sich noch Mitte 2014 die Spekulationen um eine potenzielle Zinserhöhung schon Ende 2014 drehten, redet nun niemand mehr davon. Der GBP hat so in den vergangenen Monaten gegenüber den USD kräftig eingebüßt.

Am Nachmittag blicken Investoren auf die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der letzten Woche sowie auf die Verbraucherkreditentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit kräftigeren Aufschlägen gegenüber den jeweiligen gestrigen Schlusskursen gehandelt, was eine freundliche Eröffnung der US-Aktienmärkte signalisiert.



* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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