Alt 09.01.15, 13:02
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Freitag, 09.01.2015 - Update
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Gute Stimmung im DAX hält an / Fokus auf die US-Nonfarm-Payrolls am Nachmittag.

Getrieben von Notenbank-Fantasie und guten Vorgaben aus den USA kann der DAX am Vormittag seine gestrigen Gewinne von über 3 Prozent* verteidigen.

Nach dem Abrutschen der Eurozone in die Deflation steigt die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer an die EZB, auf ihrer nächsten Sitzung am 22. Januar zusätzliche Maßnahmen zu beschließen, immer stärker an. Zusätzlich befeuert wurde diese Hoffnung gestern durch einen Brief von EZB-Präsident Mario Draghi an einen EU-Parlamentarier, in dem er ein massives Staatsanleihekaufprogramm als eine Möglichkeit erwähnt. Dabei wiederholte er im Prinzip nur das, was er bereits in der letzten Pressekonferenz erklärt hatte. Befeuert werden die Märkte aber auch von den Warnungen zweier Fed-Notenbanker, die vor einer allzu raschen Zinsanhebung in den USA warnen.

Mit der Vorwegnahme des Beschlusses zugunsten eines Staatsanleihekaufprogrammes durch die EZB auf ihrer nächsten Sitzung, hängen sich die Marktteilnehmer bereits gehörig aus dem Fenster. Denn so ganz so einig, wie die Worte von Mario Draghi vermuten lassen, scheinen sich die Gremiums-Mitglieder nicht zu sein. So erklärte EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure gestern, dass die Eurozone noch nicht in der Deflation stecke und es für ein großangelegtes Staatsanleihekaufprogramm noch „zu früh“ sei. Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass neben den rechtlichen Hindernissen auch die Ungewissheit über den Wahlausgang in Griechenland eine schnelle Entscheidung für ein europäisches QE (Staatsanleihekaufprogramm) behindern können.

Gleichzeitig drückt sich die Euphorie an den Märkten auch dadurch aus, dass heute Morgen veröffentlichte, schwache Konjunkturdaten aus Europa ausgeblendet werden. So zeigten heute Morgen veröffentlichte Zahlen zur Industrieproduktion einen überraschenden Rückgang sowohl in Deutschland als auch Frankreich. So fiel der Industrie-Ausstoß in Deutschland im November im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent*, während ein moderater Zuwachs von 0,3 Prozent*** erwartet worden waren. In Frankreich fiel die Diskrepanz noch größer aus. Statt einer Steigerung von 0,3 Prozent*** wurde ein Einbruch von 0,3 Prozent ausgewiesen.

Gerüchte um ein Staatsanleihekaufprogramm wurden am Vormittag durch Meldungen geschürt, wonach die EZB ein Kaufprogramm für Investment Grade-Anleihen in Volumen von 500 Millionen Euro prüft. Das bedeutet aber auch, dass griechische und portugiesische Anleihen ausgeschlossen sein könnten. Zur Stunde gibt es aber keine offizielle Bestätigung.

Im Fokus steht heute der US-Nonfarm-Payrolls-Arbeitsmarktbericht, werden von diesem doch wichtige Hinweise über die mögliche weitere Geldpolitik der USA erwartet. Nach dem über allen Erwartungen liegenden Aufbau von 321.000 Stellen im November werden für Dezember moderate 240.000*** neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft erwartet. Bei der Arbeitslosenquote könnte ein Rückgang auf 5,7 Prozent*** ausgewiesen werden, nach zuvor 5,8 Prozent. Da die US-Notenbank Fed den Fokus zuletzt stärker auf die Inflationsentwicklung legte, scheinen die Marktteilnehmer heute etwas unbeschwerter von den Sorgen einer raschen Zinsanhebung bei guten Zahlen auf einen starken Nonfarm-Payrolls-Arbeitsmarktbericht zu hoffen.

Neben den Indizes dürften auch die USD-Währungspaare von den heutigen Impulsen beeinflusst werden. Nachdem das EUR/USD-Paar gestern mit 1,1753 USD ein neues Jahrestief und den niedrigsten Wert seit mehr als 9 Jahren erreichte, kann er sich aktuell wieder etwas erholen. Bei einer Erholungsbewegung könnte die 1,1975- und darüber 1,2240-USD-Marke, wo sich auch der 200-Tage-Durchschnitt findet, charttechnische Widerstände darstellen.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit leichten Abschlägen gegenüber den jeweiligen gestrigen Schlusskursen gehandelt.



* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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