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Das Chaos im Weißen Haus wird immer größer: Die engsten Mitarbeiter von Trump verlassen enttäuscht die Führungsetage, immer neue Personen erhalten wichtige Positionen und immer neue Hintergrundgeschichten werden über die neuen Personen geschrieben, in denen deren doch ziemlich rechte Ausrichtung belegt wird. Die Angst bei Freund und Feind steigt und entsprechend verunsichert geben sich die Finanzmärkte.
Larry Kudlow, der neue Wirtschaftsberater von Donald Trump, wird in der deutschen Presse mit den Worten zitiert, dass die EU, insbesondere Deutschland, einen zu hohen Handelsüberschuss mit den USA erzielen. Somit gilt Kudlow sofort bei uns als Hardliner. Doch ich weiß, dass Kudlow insbesondere Deutschland für einen fairen Akteur auf den Weltmärkten hält. Die Zölle gelten China, nicht Deutschland, wenn wir Kudlow glauben. Doch wird Kudlow diese Überzeugung gegenüber Trump auch umsetzen können? Oder ist es nun an der Zeit, unseren Handelsüberschuss endlich zu opfern, wie es von der SPD schon seit langem gefordert wird? Höhere Löhne in Deutschland würden dazu ein gutes Stück beitragen. Aber wie kommt es, dass der ultrarechte Trump linke Forderungen zum Ziel hat? Sollte Trump jedoch tatsächlich China handelspolitisch angreifen wollen, so dürften die Tech-Aktien in den kommenden Monaten Probleme bekommen, denn so ziemlich jedes Tech-Unternehmen unterhält enge Beziehungen zu China. Diese Woche hat Trump die Übernahme von Qualcomm durch Broadcom untersagt, die nationale Sicherheit könne dadurch gefährdet sein. Nach einer Übernahme würden Teile von dem fusionierten Unternehmen an China verkauft werden, dadurch könnte das Know How über 5G-Mobilfunktechnologie außer Landes geraten. Egal, ob das in diesem Fall richtig ist, so zeigt es doch, dass Trump ein Auge auf Intellectual Properties, auch Patente und Know How geworfen hat und deren Abfluss nach China verhindern möchte. Wissen Sie, wer ganz besonders von dieser neuen politischen Linie Washingtons profitieren sollte? Deutschland. Noch vor wenigen Monaten waren unsere Zeitungen voll von Artikeln in denen beklagt wurde, dass chinesische Firmen durch den Kauf deutscher Mittelständler, die in ihren Geschäftsfeldern Weltmarktführer sind (unsere Hidden Champions) das deutsche Know how einkauften und dann selber nutzen würden. Ich würde mal sagen, Trump adressiert hier ein Problem, das insbesondere uns Deutsche interessieren sollte, oder? Aber das sind langfristige Überlegungen, bleiben wir in der Gegenwart: Das durch Washington erzeugte Chaos hat Angst bei vielen Handelspartnern geschürt, und so treten die Aktienmärkte unter starken Schwankungen auf der Stelle. WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (15.03.2018) Woche Δ Σ '18 Δ Dow Jones 24.874 -1,7% 0,2% DAX 12.346 0,0% -4,4% Nikkei 21.804 1,6% -4,2% Shanghai A 3.447 -0,5% -0,5% Euro/US-Dollar 1,23 0,0% 2,6% Euro/Yen 130,81 -0,5% -3,1% 10-Jahres-US-Anleihe 2,83% -0,07 0,40 Umlaufrendite Dt 0,39% -0,05 0,11 Feinunze Gold $1.316 -0,5% 1,0% Fass Brent Öl $65,10 -0,2% -2,2% Kupfer 6.829 0,0% -4,6% Baltic Dry Shipping 1.197 0,0% -12,4% Bitcoin 8.891 0,0% -36,0% Das von Trump angerichtete Chaos hat diese Woche insbesondere in den USA für Verunsicherung gesorgt, die den Aktienmarkt belastet hat (-0,7%). Dort werden insbesondere die Personalrochaden des Präsidenten kritisch beäugt. Die Angst steigt und so strömt Kapital in die vermeintlich überteuerten Anleihemärkte, die Renditen sinken (-0,05% Punkte in Deutschland). | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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