FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Donnerstagmittag freundlich. Der DAX notiert um 13.32 Uhr MESZ 0,7% oder 40 Punkte fester bei 6.231. Die Auktion der Staatsanleihen aus Spanien wird im Handel als Erfolg gewertet. Die Nachfrage nach den knapp 3,5 Mrd EUR mit Laufzeiten von 10 und 31 Jahren war gut. Der Spread der Deutschen Bundesanleihen und der spanischen Anleihen mit einer Laufzeit lief nach der Auktion deutlich zusammen.

Der Euro sprang mit dem Signal aus Spanien deutlich an und notiert am Mittag bei 1,2372 USD. Devisenstrategen gehen nun davon aus, dass die Gemeinschaftswährung jetzt eine gute Chance hat, eine Erholungsbewegung bis in den Bereich bei 1,27 USD zu starten. Vorausgesetzt sei allerdings, dass es keine Hiobsbotschaften aus den Peripheriestaaten der Eurozone gibt. Am Aktienmarkt konzentriert sich der Handel nun auf den großen Verfalltermin an der Terminbörse Eurex am Freitag.

Aus technischer Sicht bleibe die Situation aussichtsreich, so lange der DAX nicht unter den Abwärtstrend bei etwa 6.150 Punkten zurückfalle, heißt es. Die Bereiche um 6.220 und 6.260 seien nur kleine Widerstände Richtung Jahreshoch bei 6.342 Punkten.

Die Vorzüge von VW profitieren laut Händlern von der Fiskalpolitik in Brasilien. Die dortige Regierung hat die Steuererleichterungen für Pickups und leichte Nutzfahrzeuge verlängert. "VW hat in Brasilien eine starke Marktposition bei den betroffenen Fahrzeugen", so ein Marktteilnehmer dazu. Die Aktie gewinnt 3,8% auf 72,08 EUR. Aber auch die anderen Automobilhersteller, die am Vortag unter Abgabedruck standen, legen deutlich zu. So gewinnen Daimler 2,8% auf 42,30 EUR und BMW legen um 2,2% auf 39,89 EUR zu.

Die sehr gute Nachfrage nach dem neuen iPhone von Apple wird von Marktteilnehmern grundsätzlich positiv für die Stimmung im Chipsektor gesehen. Mit mehr als 600.000 Ordern wurden laut "WSJ" mehr iPhones an einem einzigen Tag nachgefragt als jemals zuvor. "Der Stärke von Apple steht spiegelbildlich die Schwäche von Nokia gegenüber", heißt es von einem Marktteilnehmer. Die deutschen Chiphersteller Infineon legen um 3,2% auf 5,25 EUR zu, Dialog Semiconductor aus dem TecDAX steigen um 4,8% auf 9,87 EUR.

Die Versorger setzen ihre Schwäche gegenüber dem Gesamtmarkt fort. Am Vortag hatten die Analysten von Goldman Sachs RWE auf ihre europäische Verkaufsliste gesetzt. Zudem senkten sie das Kursziel für den Versorger auf 56 von bisher 62 EUR. Die Aktie verliert 0,7% auf 56,81 EUR. E.ON notieren 0,3% leichter bei 24,34 EUR.

Hochtief profitieren davon, dass die australische Tochter Leighton den Auftragsbestand weiter ausbauen wird. Die im MDAX gelistete Aktie des Baukonzerns legt um 3,7% auf 54,46 EUR zu. Hamburger Hafen gewinnen mit guten Vorgaben aus Asien 4% auf 27,90 EUR, obwohl die HHLA am Berichtstag Dividende in Höhe von 0,40 EUR an die Aktionäre ausschüttet.

Drägerwerk reagieren mit Abschlägen auf die bekanntgegebenen Details der Kapitalerhöhung. Danach wurde der Bezugspreis für die erstmals ausgegebenen Stammaktien auf 27,50 EUR festgelegt. In einer Privatplatzierung hat die Familie Dräger gut 1 Mio Stammaktien an institutionelle Investoren für 41 EUR verkauft. Die im TecDAX gelisteten Vorzüge befänden sich derzeit in einer Preisfindungsphase, heißt es von einem Teilnehmer. Der Platzierungspreis für die institutionellen Anleger dürfte einen Richtwert darstellen, zu welchem Preis auch die restlichen Stämme platziert werden. Drägerwerk Vorzüge verlieren 3,3% auf 51,32 EUR.

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