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Anleger setzen auf Sicherheit.
Mitte der Woche sackte das deutsche Börsenbarometer deutlich ab. Marktteilnehmer verwiesen auf den erneut rückläufigen Ölpreis als Belastungsfaktor für den Markt, aber auch die Sorge der Anleger vor einem Brexit, dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Zudem gab es wenig erfreuliche Nachrichten von Seiten der US-Daten. Der Markit Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im Februar mit 49,8 Punkten erstmals seit Oktober 2013 wieder unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gesunken. Am Donnerstag konnte der Dax dann wieder etwas zulegen und überschritt die Marke von 9.300 Punkten. Während der vielbeachtete ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands im Februar von zuvor 107,3 auf 105,7 Punkte gefallen ist und damit auf den niedrigste Stand seit Dezember 2014 notiert, lassen sich die Konsumenten in Deutschland ihre Stimmung nicht vermiesen. Der von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Konsumklimaindex legte um 0,1 auf 9,5 Punkte zu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 9,3 Zähler erwartet. Bundesanleihen Vor dem Hintergrund schwächerer Aktienmärkte waren Bundesanleihen diese Woche weiter gefragt. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future verzeichnete zur Wochenmitte ein neues Allzeithoch bei 166,25 Punkten. Am Donnerstag rentierten zehnjährige Bundesanleihen mit 0,16 Prozent etwas höher. Auch die Papiere der Euro-Kernstaaten waren weiter gefragt. Das portugiesische Parlament sorgte mit seiner Zustimmung zum Haushaltsentwurf der sozialistischen Minderheitsregierung für gute Stimmung am Anleihenmarkt. Die Kurse der zehnjährigen Anleihen des Landes stiegen, im Gegenzug ging die Rendite zeitweise um mehr als 0,2 Prozentpunkte auf 3,16 Prozent zurück. Anlegertrends Bilfinger-Anleihe stark nachgefragt Hohe Umsätze wies die bis Dezember 2019 laufende Anleihe (WKN: A1R0TU) des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger in der Handelswoche an der Börse Stuttgart auf. Insbesondere Käufer zeigten sich interessiert an dem 500 Millionen Euro schweren Bond, der mit 2,375 Prozent p.a. verzinst wird und mit 99,19 wieder etwas fester notiert. Der angeschlagene Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger steht vor einer Zerschlagung. Vorstandschef Per Utnegaard wird die 2015 begonnene strategische Ausrichtung des Unternehmens dieses Jahr weiter vorantreiben. Das Geschäft mit Wassertechnologie wird für rund 200 Millionen Euro an eine chinesische Firma veräußert. Das Geschäft mit Kraftwerkstechnik, das sich auf den Bau und die Sanierung von Kraftwerken und Rohrleitungen fokussiert, steht zum Verkauf. Mittlerweile denkt die Unternehmensspitze sogar über den Verkauf der Sparte Building and Facility, die rund die Hälfte des Konzernumsatzes ausmacht und ein wichtiger Gewinnlieferant ist, nach. Aus den ehemals vier Geschäftsbereichen bliebe damit nur noch der Bereich Industriedienstleistungen übrig. Die Geschäftsentwicklung in dieser Sparte ist aufgrund des schwachen Branchenumfelds im Bereich Öl und Gas allerdings wenig erfreulich. Zudem ist die Investitionsbereitschaft in der chemischen Industrie und im Bereich Energie schwach. Neue Apple-Anleihen zum Handel in Stuttgart eingeführt Trotz hoher Geldreserven hat der Apple-Konzern auch dieses Jahr wieder eine ganze Serie von Anleihen mit sieben unterschiedlichen Laufzeiten an den Markt gebracht. Die Auktion hat dem Unternehmen zwölf Milliarden Euro in die Kasse gespült. Das Geld dürfte für das großangelegte Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm gedacht sein. Es könne aber auch für allgemeine Kapitalaufwendungen und Firmen-Übernahmen eingesetzt werden – sowie das Zurückzahlen von Schulden. Die liquiden Mittel des iPhone-Konzerns liegen inzwischen bei gut 215 Milliarden Dollar. Da diese größtenteils außerhalb der USA geparkt wurden, scheint der Weg über Anleihen für Apple deutlich attraktiver als die Rückführung der Gelder zu einem hohen Steuersatz. Apples Schuldenstand wuchs durch die Ausgabe von Bonds inzwischen auf gut 53 Milliarden Dollar an. Anleger an der Börse Stuttgart interessieren sich insbesondere für die fünfjährige (WKN: A18X80), die zehnjährige (WKN: A18X84) sowie die dreißigjährige (WKN: A18X83) Anleihe. Die Papiere sind mit einem Kupon von 2,25, 3,25 und 4,65 Prozent ausgestattet, notieren in US-Dollar und können zu einer Mindeststückelung von 2.000 US-Dollar gehandelt werden. Der zweijährige Bond (WKN: A18X8Y) wird mit 1,3 Prozent, der fünfjährige (WKN: A18X86) mit 1,748 Prozent, der siebenjährige (WKN: A18X81) mit 2,85 Prozent und der zwanzigjährige (WKN: A18X82) mit 4,5 Prozent p.a. verzinst. Neue Anleihe von Roche Finance Europe Die Finanztochter des Pharmaunternehmens Roche hat eine Anleihe (WKN: A18X7C) im Volumen von 650 Millionen Euro begeben. Der Zinssatz liegt bei 0,50 Prozent p.a. und wird jährlich ausbezahlt. Die Fälligkeit ist auf den 27.02.2023 datiert, außer das Unternehmen macht von seinem Kündigungsrecht auf Basis des Barwertes mit einer Prämie von 0,10 Prozent bis 27.11.2022 gebrauch oder kündigt ab dem 27.11.2022 die Anleihe zu 100 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro Nominal. Der Schweizer Konzern Roche mit Sitz in Basel gilt als eines der weltweit führenden und forschungsorientierten Gesundheitsunternehmen in den Geschäftsbereichen Pharma und Diagnostics. Eigenen Angaben zufolge stehen insbesondere die Entwicklungen und Forschungen zur Therapie von Krebs, Virologie, Stoffwechselkrankheiten, Entzündungskrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems im Mittelpunkt. Das Aufgabenfelder des Bereiches diagnostisches Produktportfolio sind unter anderem Entwicklungen wie vollautomatisierte prä- und postanalytische Lösungen, moderne System- und Workflowlösungen für pathologische Labore, einfach bedienende Geräte zur Selbstkontrolle des Blutzuckers oder der Blutgerinnung durch den Patienten. Über 15.400 Mitarbeiter arbeiten an den fünf Standorten des Unternehmens. Neueinführungen Österreich Unser Nachbarland hat zwei Anleihen mit einem Emissionsvolumen von über 5 Mrd. Euro nom. begeben. Die WKN: A18X6P hat einen Kupon von 0,75 Prozent p.a. und die Rückzahlung soll am 20.10.2026 erfolgen. Die zweite Anleihe (WKN: A18X6Q) wird mit 1,50 Prozent p.a. verzinst und soll am 20.02.2047 zurückgezahlt werden. Die Mindeststückelung für beide Laufzeiten liegt bei 1.000 Euro nom. N.V. Bank Nederlandse Gemeenten Das Kreditinstitut hat die Tage eine Unternehmensanleihe (WKN: A18X5S) auf den Markt gebracht. Das Emissionsvolumen liegt bei 1,75 Mrd. Euro. Die Anleihe wird mit 0,25 Prozent p.a. verzinst. Die Zinszahlung erfolgt jährlich. Ab der kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 Euro nominal kann der Bond mit der Fälligkeit 22.02.2023 gehandelt werden. Börse Stuttgart TV “Brexit”: Mögliche Folgen für die Rentenmärkte In gut vier Monaten stimmen die Briten über einen Verbleib in der EU ab. Schon jetzt ist die Nervosität im Vorfeld der Abstimmung – zumindest an den Finanzmärkten – greifbar. Doch ist diese – bei näherer Betrachtung – überhaupt berechtigt? Dietmar Zantke von Zantke Asset Management über die möglichen Folgen des sogenannten “Brexit” für die Rentenmärkte bei Börse Stuttgart TV. | ||
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