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Im Moment erkennen wir immer deutlicher eine leichte Schwäche der DAX-Bullen. Mehrere Anläufe an die 12.000er Marke scheiterten heute im Intraday-Verlauf und das, obwohl die amerikanischen Indizes gestern Stärke zeigten. Und so wurde die wichtige Mittellinie bei 11.794 Punkten heute erneut getestet, wiederum mit Erfolg. Es ist eine erneute Bestätigung für die hohe Funktionalität der Target-Trend-Methode:
Ich vermute, dass diese Kursreaktionen des DAX mit dem Verfallstag zusammenhängen. Offensichtlich soll sichergestellt werden, dass die große Long-Position bei 12.000 Punkten nicht wieder ins Plus läuft. Wir sollten also die aktuelle Schwäche im DAX auf Intradaybasis zwar beachten, aber noch (!) nicht überbewerten. Es kann gut sein, dass der Markt seine eigentliche Verfassung erst in der kommenden Woche unter Beweis stellt. Diese zeitliche Verzerrung ist meist das Ärgerliche an diesen Verfallstagen. Fed wartet nicht mehr geduldig… Aber noch etwas anderes ist sehr interessant. Die Fed hat das Wort „geduldig“ aus ihrem Statement gestrichen. Das heißt, der Start in die Normalisierung der Geldpolitik steht in einer der kommenden Sitzungen bevor. Jedoch wies Fed-Chefin Janet Yellen darauf hin, dass eine Zinserhöhung bereits im April aufgrund der noch niedrigen Inflation und einer sich leicht abschwächenden US-Konjunktur unwahrscheinlich sei. Damit wird die erste Zinserhöhung seit neun Jahren wohl frühestens im Juni stattfinden. Fed nennt gewisse notwendige Kriterien für eine Zinserhöhung Damit dies jedoch geschieht, muss sich die Situation auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt weiter erholen. Und zudem sollte abzusehen sein, dass sich die Inflationsrate dem eigentlichen Zielwert von 2,0 Prozent annähert. US-Indizes zeigen nach der Veröffentlichung des Statements und der Pressekonferenz der Fed Stärke Die Fed kündigte auf der einen Seite Zinserhöhungen ab Sommer dieses Jahres an. Auf der anderen Seite senkte die Fed ihre Einschätzung, wie sich die Zinsen im weiteren Verlauf entwickeln könnten, deutlich. So geht sie nunmehr davon aus, dass der US-Leitzins bis zum Jahresende bei 0,5 bis 0,75 Prozent liegen werde und bis Ende 2016 auf 1,75 bis 2,0 Prozent steigen könne. Die US-Börsen stiegen daraufhin im weiteren Verlauf des Abends zunächst deutlich an, wahrscheinlich wurde damit die Hoffnung, dass die Zinspolitik der Fed noch auf längere Sicht expansiv bleibt, positiv umgesetzt. Heute jedoch zeigen sich die US-Indizes eher uneinheitlich. Im Moment notieren Dow Jones und S&P500 im Minus, während sich der Nasdaq100 knapp im Plus behauptet. Aber auch das kennen wir. Die tatsächliche Reaktion auf eine Fed-Sitzung wird meist erst in den Tagen nach der Veröffentlichung des Statements erkennbar. Es kann sein, dass wir wieder umdenken müssen Wenn sich zeigt, dass die US-Indizes in den kommenden Tagen einigermaßen stabil bleiben, müssen wir umdenken. War es in den vergangenen Jahren so, dass schlechte US-Konjunkturdaten den Markt eher unterstützten, weil damit die Wahrscheinlichkeit baldiger Zinserhöhungen sank, wird das Spiel jetzt wieder andersherum gespielt. Da die Zinserhöhungen jetzt beschlossene Sache zu sein scheinen, wird der Markt nun eher auf positive US-Konjunkturdaten mit steigenden Kursen reagieren. Denn nur diese garantieren, dass die US-Wirtschaft die Zinserhöhungen auch verkraftet. Das müssen Sie in Ihren Analysen nun beachten! Viele Grüße, Ihr Jochen Steffens | ||
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