Alt 09.12.14, 12:17
Standard Kurseinbruch an heiß gelaufener Börse in Schanghai
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Kräftig nach unten ging es am Dienstag an den Börsen in Ostasien. Die größten Abschläge mußten die Indizes in Schanghai und Sydney einstecken. Auffällig war dabei, dass die Börse in Schanghai wieder einmal kräftigen Kursschwankungen im Tagesverlauf unterlag. Während der Aktienmarkt im Hoch 2,4 Prozent im Plus notierte, schloss er mit einem Minus von 5,5 Prozent. Dies war der größte prozentuale Tagesverlust seit mehr als fünf Jahren.

Im Handel wurde zum einen von Gewinnmitnahmen berichtet, nachdem die Börse jüngst eine Gewinnserie hingelegt hatte. An den vergangenen 13 Handelstagen legte der Index um 23 Prozent zu.

Zum anderen dürfte die Abwärtsbewegung dadurch verstärkt worden sein, dass das chinesische Abrechnungshaus die Nutzung von Unternehmensanleihen als Sicherheiten für kurzfristige Finanzierungen teilweise eingeschränkt hat. Damit soll ausgeschlossen werden, dass Anleihen von finanzschwachen Unternehmen oder regionalen Regierungen mit einer niedrigen Bonität als kurzfristige Finanzierungsinstrumente verwendet werden. Mit dieser Nachricht sprangen die Renditen am Anleihemarkt in die Höhe, die Benchmarkanleihe mit einer Laufzeit von 7 Jahren rentierte zeitweilig bei 4 Prozent nach 3,78 Prozent am Montag.

Der Aktienmarkt in Australien ist stark von der Entwicklung der Preise an den Rohstoffmärkten abhängig, die - zumindest beim Öl - im freien Fall zu sein scheinen. An der Börse setzt sich mehr und mehr die Überzeugung durch, dass das Überangebot im Rohöl weit in das kommende Jahr hineinreichen wird. Wann der Ölpreis einen Boden findet, ist damit weiterhin nicht abzusehen. Der australische Aktienindex verlor 1,7 Prozent auf 5.282 Punkte.

Neuen Schwung hat die Abwärtsspirale beim Ölpreis bekommen, nachdem der Irak angekündigt hat, nach dem Vorbild Saudi-Arabiens die Preise für asiatische Kunden zu senken. Die Experten von Morgan Stanley hatten schon am Montag auf die Entwicklungen am Ölmarkt reagiert und ihre Preisprognose für Rohöl für 2015 um rund 30 Prozent auf 70 Dollar gesenkt. Aktuell handelt das Barrel Brent-Öl mit 65,75 Dollar, nachdem es im Tageshoch am Montag noch über 68 Dollar gekostet hatte.

An der australischen Börse waren folgerichtig Aktien aus dem Energiesektor die größten Verlierer. So verloren Santos 10 Prozent, Woodside Petroleum 3,4 Und Oil Search 1,5 Prozent. Aber auch die Aktien der Minenwerte tendierten leichter: Rio Tinto büßten 2,6 Prozent ein, BHP Billiton verloren zusätzlich belastet von einer Reihe von Herunterstufungen 4 Prozent.

An den anderen Börsen der Region fielen die Bewegungen weniger deutlich aus, allerdings überwogen auch hier die Minuszeichen. Nach den jüngsten schwachen Konjunkturdaten kam es auch an der Börse in Tokio zu Gewinnmitnahmen, der Nikkei gab um 0,7 Prozent auf 17.813 Punkte nach.

"Nach einer Serie von sieben Tagen mit Kursgewinnen beenden die jüngsten schwachen Wirtschaftsdaten und der Ölpreisverfall die Aufwärtsbewegung", kommentierte Shunichi Otsuka, Anlagestratege bei Ichiyoshi Asset Management. Er wies aber gleichzeitig darauf hin, dass die Bank of Japan noch eine Menge Liquidität im Köcher habe, um börsengehandelte Fonds zu kaufen um damit auch den Aktienmarkt zu stabilisieren. Abverkäufe am Aktienmarkt könnte die Notenbank zu Käufen nutzen.

Die Aktien von Fujitsu notierten leichter, nachdem die Analysten von J.P. Morgen ihr Votum auf "Neutral" gesenkt haben. Honda verloren, nachdem das Unternehmen den Rückruf in den USA auf Grund der defekten Airbags von Takata nochmals ausgeweitet hat. Die Aktie von Takata notierte kaum verändert, sie hat sich allerdings in diesem Jahr bereits mehr als halbiert.

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