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Der Start in die laufende Handelswoche ist gelungen. Beflügelt durch gute Vorgaben aus den USA kann der DAX im frühen Handel ordentlich durchstarten und sein hohes Niveau auch bis zum Mittag verteidigen. Beflügelt wird der deutsche Leitindex am heutigen Handelstag vor allem durch die Aussicht auf eine baldige Umsetzung der Steuerreform in den USA.
Am Ende war es hauchdünn, doch das wird schon bald niemanden mehr interessieren: Am frühen Samstagmorgen votierte der US-Senat mit 51 zu 49 Stimmen für die Steuerreformpläne von Donald Trump. Somit nahm die Steuerreform die letzte große Hürde (das Repräsentantenhaus stimmte den Vorhaben bereits vor Wochen zu) und kann vielleicht noch in diesem Jahr unterzeichnet werden. Eine Implementierung der Steuerreform wäre der erste wirklich große Erfolg von Donald Trump als US-Präsident. Ein Erfolg, der nicht nur die Anleger hierzulande erfreut – auch an den Aktienmärkten in den USA zeichnet sich (vorbörslich) ein deutliches Plus ab. Ein echten Donnerschlag gab es heute in der zweiten Reihe zu verzeichnen. Die Aktie von Dialog Semiconductor verliert in der Spitze knapp 20 Prozent an Wert und auch am Nachmittag trägt die Aktie des Chipherstellers noch immer ein tiefrotes Minus von knapp 16 Prozent vor sich her. Der große Kursverlust basiert jedoch – bis dato – vor allem auf Gerüchten. Doch die Gerüchte sind hartnäckig. So wird aktuell spekuliert, dass Apple bald anfangen könnte Dialog-Chips durch Eigenentwicklungen zu ersetzen. Dialog würde in einem solchen Fall der größte Kunde entzogen, mit womöglich gravierenden Folgen. Nicht ganz vom Tisch sind andererseits Spekulationen, wonach Apple vielleicht sogar eine Übernahme anstreben könnte – wenngleich sich diese Meinung am heutigen Handelstag nicht wirklich durchzusetzen scheint. Durch eine Übernahme könnte Apple der chinesischen Konkurrenz zuvor kommen und so einen Wissenstransfer dauerhaft verhindern. Beim Blick auf die erste Reihe stehen heute die Autobauer etwas im Fokus, nachdem diese ihre Absatzzahlen in den USA veröffentlicht haben. Nach einem sehr starken Vormonat schwächt sich der zuletzt sehr positive Trend wieder etwas ab. Von den US-Herstellern konnte einzig Ford die Absätze um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr recht deutlich steigern. Bei den deutschen Autobauern zeigt sich ein ebenfalls eher gemischtes Bild. BMW und Daimler konnten mit plus 4,5 Prozent beziehungsweise plus 2,2 Prozent moderat zulegen, Volkswagen verkaufte hingegen 1,6 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahresvergleichszeitraum. Zu den Gewinnern zählt heute zudem die Aktie von adidas. Das dürfte vor allem an Aussagen von adidas-CEO Kasper Rorsted liegen, der sich von der bevorstehenden Fußball-WM ein deutliches Umsatzplus erhofft. “Im Fußball sind wir klarer Marktführer weltweit und sponsern bei der WM im kommenden Jahr elf Mannschaften”, so Rorsted gegenüber der Rheinischen Post. Mit Deutschland, Spanien und Argentinien rüste das Unternehmen drei der Favoriten aus. Fraglich bleibt allerdings, ob sich ein mögliches Umsatzplus schlussendlich auch in den Gewinnen widerspiegeln wird. Gerade für Sportartikelhersteller wie adidas oder Nike sind derartige Großevents oftmals sehr kostenintensiv, da vor allem die Marketing- und Werbebudgets im Vorfeld geradezu explodieren. Börse Stuttgart TV Obwohl die Chinesen digitalen Trends sehr offen gegenüber stehen, hat die dortige Regierung versucht, die Bitcoin-Party zu beenden und den Handel stark eingeschränkt. Haben die Handelsstopps noch Bestand, was steckt dahinter und wie sieht es mit den Plänen der chinesischen Regierung bezüglich einer eigenen Kryptowährung aus? Einschätzungen von Yanjun Gast, Fondsmanagerin bei der LBBW Asset Management, bei Börse Stuttgart TV. Euwax Sentiment Index Der starke Start in die laufende Handelswoche führte vor allem am Vormittag zu zahlreichen Gewinnmitnahmen, die den Euwax-Sentiment-Index in den teifroten Bereich abrutschen ließen. Katalysiert wurde die Bewegung naturgemäß von zahlreichen Short-Positionen die ebenfalls geschlossen wurden. Am Nachmittag drehte sich allerdings das Bild. Eine klare Richtung ist seitdem allerdings nicht mehr erkennbar. Trends im Handel Die Turbulenzen um Dialog Semiconductor spiegeln sich heute selbstverständlich auch im Derivatehandel an der Börse Stuttgart wider. Allerdings mit etwas anderen Vorzeichen: Der heutige Kursrücksetzer wird von mutigen Anlegern bereits wieder mehrheitlich zum Einstieg genutzt. Laut Aussagen eines Händlers wollen sich Anleger derzeit offenbar die „hohe Volatilität im Schein zu Nutze machen“. Von einer Kaufempfehlung profitiert heute ein Optionsschein der Citigroup auf die Sony Corp. Kein anderer Schein im Derivatehandel wurde heute so rege gehandelt wie der Call auf das japanische Unternehmen. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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