Alt 23.11.09, 00:08
Von Krise zu Krise zum neuen Jahreshoch!
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In den letzten Tagen häuften sich bedeutsame Konferenzen, die die wesentlichen Brennpunkte von Weltwirtschaft und -politik zu Thema hatten und per saldo alles „Krisenkonferenzen“ waren. Ich selbst war auf der „Eurofinance“ in Frankfurt/M und konnte mir einen Überblick darüber verschaffen, wie die Befindlichkeiten und Stimmungen im Finanzsektor waren. Dabei waren weniger die offiziellen Statements und Präsentationen aufschlussreich, sondern die persönlichen Gespräche mit Verantwortlichen in de Pause. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Finanzbranche jetzt wieder wesentliche zuversichtlicher in die Zukunft schaut, wobei vieles noch auf dem Prinzip „Hoffnung“ basiert. Immer wieder wurde die Frage gestellt, was die Finanzbranche für Lektionen gelernt hat, denn Krise sind immer auch Nachhilfestunden für gutbezahlte Manager und Beamte (wie Bundesbankdirektoren und Staatssekretäre mit Aufsichtsamtsmandaten). Das Problem ist, dass es im Bankensektor zu viele Fachspezialisten gibt, die den Blick für die komplexen Vorgänge in der Finanzwirtschaft entweder gar nicht beachten oder auch nicht mitbekommen (sollen).

Ich bin der Meinung, dass einige Banker, Politiker und Spitzenbeamte noch einige Lerneffekte durchleiden und dabei auch“ black swans“ einkalkulieren müssen. Aber alleine das schon jetzt allen zur Verfügung stehende Zahlenmaterial reicht aus, um die globale Finanz-Notlage transparent zu machen. Um es auf dem Punkt zu bringen; es darf nach der Krise keine weitere Wirtschaftskrise mehr kommen, da die Staaten sich übermäßig verschuldet haben. Ist das aber realistisch, dass es keine Krise mehr gibt? Die Societe General bereitet ihre Anleger in einer Studie mit dem Titel „Worts case debt scenario: Protecting yourself against economic Collaps. Hope the best, be prepared for the worst“ gerade auf den globalen Kollaps vor. Auch auf dem Rohstoffseminar vom „Silberjungen“ Schulte in Frankfurt/M kam klar zum Ausdruck, das gerade in der Zeit der überschäumenden Risken und übermäßigen Verschuldung Gold und vor allem Silber eine attraktive Anlagemöglichkeit für Anleger dauerhaft bilden. Schulte ist der Auffassung, dass dass Papiergeldsystem in den nächsten 5 Jahre nicht mehr Bestand hat und dass der Silberpreis im nächsten Jahr auf 30 bis 50 USD/Unze steigt.

Selbst der Hedgefondsmanager John Paulson, der erfolgreich auf die Subprimekrise-Krise voraussah und mit der Subprim-Krise in 2008 über 2 Milliarden USD verdiente, will jetzt 10% seines zu verwaltenden Vermögens von 30 Mrd. USD in eigene Goldfonds anlegen. Gold und Silber jagen im Moment von einem Höchstkurs zum nächsten, was man vom Aktienmarkt nicht behaupten kann. Die chinesische Regierung hat unlängst öffentlich auch zum Kauf von Gold bei der Bevölkerung aufgefordert und Indien kauft schon 200 Tonnen Gold vom IWF auf. In arabischen Länden gehört der Goldkauf zum Tagesgeschäft. JPMorgan und Goldman Sachs sind beim Gold großvolumig short, damit das US-Krisenszenrio nicht außer Kontrolle gerät. Gold könnte sich nach meiner Einschätzung deutlich abschwächen wenn der Euro zum Dollar auf unter 1,45 fällt. Der Goldpreis könnte dann sogar unter 100 USD/Unze fallen. Auch dafür könnten die Notenbanken sorgen, wenn sie es wollen. Bei einem starken Dollar fallen aber Rohstoff- und Akteinmärkte.

Der DAX konnte letzte Woche im Gegensatz zum Dow Jones keine neuen Jahreshöchstkurse erreichen und zeigt damit relative Schwäche. Der DAX schloss am Freitag mit einem Minus von 0,68% bei 5663 Indexpunkten. Die Wall Street blieb relativ stabil. Der Dow Jones sank nur um 0,14% auf 10.318 Indexpunkte und der S&P-Index um 0,32 auf 1091 Indexpunkte. Der russische RTS-Index gab um 1,02% auf 1436 Indexpunkte leicht nach. Dabei schwächte der Dollar auf 1,4860 leicht ab. Gold notierte mit 1149 Indexpunkte nahe dem Jahreshöchstkurs ebenso wie Silber mit 18,5 USD/Unze. Auch Öl konnte sich bei 77,8 USD/Barrel gut behaupten Ich erwarte ziemlich gleichförmige Bewegungen an den Aktien- und Rohstoffmärkten, wenn der Dollar stärker oder der Euro schwächer wird, was auch durch den Carry Trade in US-Dollar eine Rolle spielt. Wenn aber der Dollar wieder auf 1,45 EUR/USD steigen sollte, erwarte ich kurzfristig scharfe Korrekturen an den Aktien- und Rohstoffmärkten auch bei Gold und Silber, vorher aber auch nicht. Noch bleibt der Haussetrend vor allem bei Gold/Silber intakt. Auch der russische Aktienmarkt erreichte mit 1487 Indexpunkten in der letzten Woche ein neues Jahreshoch und behauptet mit einem Plus von 135% eindrucksvoll seine Spitzenposition unter den Weltbörsen. Waren Sie dabei?
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