Der DAX zog bereits kurz nach Handelseröffnung gleich auf ein neues Jahreshoch von 5.322 Punkten. Experten zufolge erleben wir in diesen Tagen eine Liquiditäts-Hausse. Viele Anleger hätten sich die Rallye der vergangenen Wochen von der Seitenlinie aus betrachtet und würden jetzt auch in den Markt wollen, mutmaßen Händler auf dem Börsenparkett. Auch Short-Eindeckungen an den Terminbörsen treiben die Kurse nach oben. Im weiteren Verlauf kam es dann zu einigen Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt, so dass der deutsche Leitindex zwischenzeitlich bis auf 5.251 Zähler zurückfiel. Es dauerte aber nicht lange, ehe der DAX erneut mit Schwung über die Marke von 5.300 Punkten kletterte. Am Nachmittag überbot sich dann das Börsenbarometer immer wieder selbst und zog in beeindruckender Manier bis auf 5.366 Punkte um 1,8 Prozent nach oben.

Die Privatanleger an der EUWAX reagierten lange uneinheitlich. Eine gewisse Unsicherheit und Unentschlossenheit war angesichts des herrschenden Marktumfeldes spürbar. So waren zunächst sowohl Calls als auch Puts gesucht. Am Nachmittag orientierten sich jedoch viele Investoren um. Sie stiegen kurz entschlossen aus den Puts aus und versuchen nun mit Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten im Zuge der dynamischen Aufwärtsbewegung am Nachmittag Geld zu verdienen.

Der Chemie-Riese BASF musste im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen. Außerdem rechnet die Unternehmensführung für das Gesamtjahr mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang. Der Aktienkurs lag am Nachmittag bei 33,84 Euro mit 2,7 Prozent im Minus. Einige Derivateanleger verkauften bereits am Morgen ihre Call-Optionsscheine.

Die Zahlen von Siemens kamen auch nicht gut an. Hier zeigen sich die Marktteilnehmer vor allem von dem Auftragsschwund für das dritte Quartal negativ überrascht. Die Siemens-Aktie gab zunächst deutlich nach, erholte sich aber bis zum Nachmittag wieder und notierte jetzt bei 57,17 Euro mit 0,2 Prozent im Plus. An der EUWAX hatten sich einige Anleger am Vormittag jedoch Put-Optionsscheine gekauft, die nun zunächst Verluste aufweisen.

Volkswagen verblüffte die Börsianer mit einem operativen Gewinn im zweiten Quartal von 928 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich mit einem Ergebnis von 628 Millionen Euro gerechnet. Dank der Abwrackprämie konnten die Automobilauslieferungen zuletzt sogar gesteigert werden. Die VW-Aktie gewann bis zum Nachmittag 5,7 Prozent auf 255,27 Euro. Auf den Handel mit verbrieften Derivaten hatte dies jedoch kaum Auswirkungen.

Quelle: boerse-stuttgart AG