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Notenbanken im Fokus.
Kurz nach unserem Redaktionsschluss am Donnerstag wird sich die EZB-Sitzung dem Ende neigen, gefolgt von einer Pressekonferenz – auf die Anleger bereits die ganze Woche hin fieberten. Der Meinung vieler Marktteilnehmer und Ökonomen zufolge wird die Europäische Zentralbank dabei eine Zinssenkung für September in Aussicht stellen. Manche gehen gar davon aus, dass die EZB diesen Schritt direkt vollzieht. Damit ist die geldpolitische Wende der EZB endgültig perfekt, hatte sie noch zu Anfang des Jahres erste Schritte zu einer Normalisierung unternommen. Diese Haltung war nicht von langer Dauer, bereits im Juni sandte die Notenbank wieder erste Signale zu einer bevorstehenden Zinssenkung. Nötig wird dieser Schritt wohl unter anderem dadurch, dass die Inflationserwartungen zuletzt abnahmen. Diese lagen im zweiten Quartal bei 1,2 % und somit deutlich unter der postulierten Zielmarke von etwa 2 %. Für den Anleihenmarkt dürften besonders die Worte bezüglich einer Wiederaufnahme der Anleihekäufe von Bedeutung sein. Im Falle erneuter Anleihekäufe durch die EZB würden die Renditen langfristiger deutscher Staatsanleihen wohl weiter unter Druck geraten – Anleger müssten die jetzt schon negativen Renditen dann wohl über einen längeren Zeitraum in Kauf nehmen. Bereits am Mittwoch folgt dann die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Auch diese wandte sich in den letzten Monaten von einer geldpolitischen Straffung ab und machte zunehmend Hoffnungen auf eine Zinssenkung. Für die anstehende Sitzung wird nun mit einer Senkung des Leitzinses um einen Viertelprozentpunkt gerechnet. Neben dem Verweis auf schwächere Daten kommt für die Fed noch der Faktor der schwer kalkulierbaren Handelspolitik Trumps hinzu. Die wohl bevorstehende Zinssenkung nächste Woche soll nach der Meinung vieler Beobachter jedoch nur der Auftakt sein: Erwartet werden noch zwei oder drei Zinsschritte in diesem Jahr – je nachdem, wie stark der erste ausfällt. Dazu hat die Fed bei ihrem aktuellen Leitzins von 2,25-2,5 % noch weitaus mehr Spielraum als die EZB. Italien Italiens Vize-Premierminister Matteo Salvini wähnt sich obenauf: Am Donnerstag drohte Salvini, Chef der rechten Lega-Partei, dem Koalitionspartner der 5-Sterne-Bewegung eine Neuwahl im Herbst diesen Jahres an. Grund: Bei der Parlamentswahl 2018 holte die 5-Sterne-Partei 33 %, die Lega nur deren 17. Bei der Europawahl vor kurzer Zeit kehrten sich die Verhältnisse jedoch um – und Salvini nutzt dieses Ergebnis als Druckmittel. Eine solche Neuwahl hätte auch Auswirkungen auf den Haushaltsstreit mit der EU. So muss Italien bis Oktober einen Haushaltsentwurf für 2020 vorlegen. Die EU pocht dabei auf die Einhaltung der EU-Regeln für das Budget, die italienische Regierung hingegen versprach ihren Wählern vollmundig Steuersenkungen und höhere Sozialausgaben. Würde die Lega künftig stärker die Regierungspolitik bestimmen, würde auch das Thema der Mini-Bots an Brisanz gewinnen. Diese Mini-Bots, auf Papier verbriefte, kurzfristige Anleihen in einer kleinen Stückelung von 5 bis 500 EUR, ließen sich wie Geld verwenden – eine Parallelwährung zum Euro. Eine solche, von der Lega favorisierte, faktische Parallelwährung samt einer Neuverschuldung würde von der EU wohl nicht geduldet werden. Zähe Verhandlungen oder gar Klagen vor EU-Gerichten wären die Folge, die Stimmung an den Märkten dürfte dann erheblich gedrückt werden. Bundes-/Staatsanleihen Gestartet ist der Euro-Bund-Future in die Handelswoche bei 173,40 Prozentpunkten. Im Laufe der Woche bewegte sich der Euro-Bund-Future kontinuierlich nach oben. Am Donnerstagvormittag erreichte der Euro-Bund-Future mit 174,53 Prozentpunkten sein bisheriges Wochenhoch. Dieser Wert entspricht gleichzeitig auch einem neuem Allzeithoch im Euro-Bund-Future. Am Donnerstag gegen 14:00 Uhr notierte der Euro-Bund-Future bei 174,35 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite von -0,41 %. Die Marktdaten im Überblick Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen. Hier gelangen Sie zu der Übersicht. Anlegertrends Exklusive Ekosem-Anleihe Noch bis voraussichtlich 26. Juli, 14 Uhr, ist bei uns die exklusive Zeichnung der Anleihe der Ekosem-Agrar möglich – unter Vorbehalt einer Verlängerung oder vorzeitigen Schließung. Die Anleihe (WKN: A2YNR0) der deutschen Holding der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe EkoNiva verfügt über ein Emissionsvolumen von bis zu 100 Millionen EUR und ein freiwilliges Umtauschangebot für die 2021 fällige Ekosem-Anleihe mit der WKN A1MLSJ. Die neue Anleihe weist einen Kupon von 7,5 % auf, Termin der nächsten Zinszahlung ist der 01.08.2020. Gehandelt werden kann die Anleihe zu kleinsten handelbaren Einheiten und ab einem Mindestbetrag von je 1.000 EUR. Griechenland platziert eine siebenjährige Anleihe Griechenland emittiert unter der WKN A2R5JD eine Staatsanleihe mit einem Volumen von 2,5 Mrd. Euro, die zu einem Kupon von 1,875 % bis zum 23.07.2026 datiert ist. Der Kupon ist erstmals am 23.07.2020 zahlbar. Der handelbare Mindestbetrag beträgt 1.000 Euro und die kleinste handelbare Einheit ebenfalls 1.000 Euro. Griechenland wird mit einem S&P Rating von B+ eingestuft. Arcelor Mittal begibt zwei US-Dollar Unternehmensanleihen Zwei neue Anleihen begibt der Stahlkonzern Arcelor Mittal: Anleihe Nummer eins (WKN: A2R5DC) weist ein Emissionsvolumen von 750 Millionen USD und eine Laufzeit bis 16.07.2024 auf. Zu einem Zinssatz von 3,60 % ist der Termin der nächsten anteiligen halbjährlichen Zinszahlung der 16.01.2020. Anleihe Nummer zwei (WKN: A2R5DD) ist mit einem Volumen von 500 Millionen USD ausgestattet, wird jedoch erst zum 16.07.2029 fällig. Die nächste anteilige halbjährliche Zinszahlung zu einem Kupon von 4,25 % findet am 16.01.2020 statt. Alle zwei Anleihen können ab einem Mindestbetrag von 2.000 US-Dollar zu kleinsten handelbaren Einheiten von 1.000 US-Dollar gehandelt werden. Arcelor Mittal wird von S&P mit BBB- geratet. Getränkekonzern Keurig Dr. Pepper emittiert US-Dollar Anleihe mit Fälligkeit 25.05.2048 Der Getränkekonzern Keurig Dr. Pepper emittiert eine neue Anleihe (WKN A2R3GR) mit einem Emissionsvolumen von 749,90 Millionen US-Dollar und einer Laufzeit bis zum 25.05.2048. Die Anleihe besitzt einen Kupon von 5,085 %. Erstmals wird der Kupon anteilig halbjährlich am 25.11.2019 ausbezahlt. Die Anleihe ist zu einem Mindestbetrag von 2.000 US-Dollar in kleinsten handelbaren Einheiten von 1.000 US-Dollar handelbar. Keurig Dr. Pepper wird von S&P mit BBB geratet. Asian Development Bank begibt Anleihe in Türkischer Lire Die Asian Development Bank begibt eine kurzfristige Türkische Lire Anleihe (WKN A2R4ZD) mit Fälligkeit 12.01.2021 und einem Emissionsvolumen von 300 Millionen Türkischen Lire. Die Anleihe besitzt einen Kupon von 16,25 %. Erstmals wird der Kupon anteilig halbjährlich am 15.01.2020 ausbezahlt. Danach erfolgt die Zinszahlung ganzjährig. Ab einem Mindestbetrag von 10.000 Türkische Lire zu kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 10.000 Türkische Lire ist die Anleihe handelbar. S&P stuft die Asian Development Bank mit einem Rating von AAA ein. Die Anleihe ist durch den Emittenten vorzeitig kündbar. Börse Stuttgart TV EZB-Sitzung im Fokus: Was macht „Super-Mario“? In dieser Woche ist es wieder soweit, die EZB tagt und dieses Mal könnte es wieder spannend werden. Was wird Mario Draghi verkünden? Und mit welchem Vorschlag kommt Blackrock-Chef Larry Fink ums Eck? Aktuelle Einschätzungen zur Entwicklung an den Anleihenmärkten von Bianca Becker, Händlerin auf dem Stuttgarter Börsenparkett. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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