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Die schönste aller Finanzwelten wurde diese Woche präsentiert: Das Wachstum in den USA wird für das zweite Quartal auf 3,9% geschätzt. Dennoch haben US-Notenbankchefin Janet Yellen, EZB-Notenbankchef Mario Draghi sowie Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda letzte Woche in Jackson Hole unisono ein anhaltend niedriges Zinsniveau sowie kräftige Liquiditätsspritzen in Aussicht gestellt. Trotz des Wirtschaftswachstums kommt nicht viel beim Volk an, die offizielle Inflationsrate in Europa steht bei nur noch 0,3%.
An den Finanzmärkten wird gejubelt, sind doch Aktien die einzig verbliebenen Anlageorte mit Aussicht auf Inflationsausgleich für die Vermögen dieser Welt. Da werden die sich erneut zuspitzenden Spannungen um die Ukraine-Krise herum für ein paar Tage ignoriert. Präsident Putin versucht händeringend, seine Separatisten zu unterstützen. Derweil reden Kanzlerin Merkel und Präsident Obama schon wieder über eine neue Runde von Sanktionen. Derzeit neigt sich das Pendel zugunsten der westlichen Mächte, die Erfolge vermelden und so langsam die Oberhand zu gewinnen scheinen. Doch das kann sich jederzeit ändern. Doch kein Wunder, dass die geopolitischen Ereignisse die Titelseiten in Beschlag nehmen, denn nach der Berichtssaison der vergangenen Wochen und vor eventuellen Gewinnwarnungen zum Quartalsende, die Ende September zu erwarten sind, bleiben Unternehmensmeldungen rar. Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (28.08.2014) | Woche Δ Dow Jones: 17.080 | 0,2% DAX: 9.463 | 0,6% Nikkei: 15.425 | -0,7% Euro/US-Dollar: 1,32 | -0,7% Euro/Yen: 137,12 | -0,5% 10-Jahres-US-Anleihe: 2,33% | -0,07 Umlaufrendite Dt: 0,77% | -0,06 Feinunze Gold: $1.285 | 0,4% Fass Brent Öl: $102,75 | 0,4% Kupfer: 6.960 | -1,5% Baltic Dry Shipping: 1.119 | 2,1% Bemerkenswert ist der anhaltende Anstieg des Baltic Dry Verschiffungsindex. Im laufenden Jahr war er schon von 2.250 USD auf 723 USD gefallen, seit Mitte Juli jedoch hat der Index um 54% auf 1.119 USD zugelegt. Allen Konjunkturdaten zum Trotz scheint China kräftig am Spotmarkt aktiv zu sein. Das passt in mein Bild der partiell starken Importnachfrage nach Schüttgut wie beispielsweise Eisenerz, obwohl Konjunkturdaten einen rückläufigen Stahlmarkt suggerieren. China braucht ausländische, qualitativ hochwertige Rohstoffe, um Umweltstandards zu erreichen. Nach den Reden der Notenbanker in Jackson Hole, in denen negative Realzinsen bis teilweise 2020 in Aussicht gestellt wurden, gab es einen weiteren Run auf Staatsanleihen. Die Umlaufrendite notiert derzeit bei 0,77%, die US-Rendite von 10-Jahre laufenden Staatsanleihen beträgt nur noch 2,33%. Für kurzfristige Schulden wird Finanzminister Schäuble sogar bezahlt, denn die Rendite für 2-Jahre laufende Staatsanleihen ist negativ. Derweil ereilt den Euro das gleiche Schicksal wie US-Dollar und Yen. Die Zeiten der relativen Stärke sind vorbei, da nunmehr auch EZB-Chef Draghi die Notenbankpresse ohne Rücksicht auf rechtliche Bedenken seitens Deutschlands anwerfen will. Warum zum Teufel notiert das Gold so schwach? Ich halte das aktuelle Preisniveau des Goldes für geeignet, sich ein paar Unzen zuzulegen. Anleger sehen das derzeit anders. Weder steigt der Goldpreis, noch verfallen Anleger vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen in Panik, im Gegenteil. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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