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„Griechenland steht an der Wegscheide. Es ist offensichtlich, dass das Programm nicht aufgeht, wenn die Behörden nicht den Weg nehmen, der viel strengere Strukturreformen bedeutet, als die, die wir bisher gesehen haben“. Das vorläufige Zeugnis der Troika aus IWF, EZB und Vertretern der EU fiel zu Wochenbeginn noch ernüchternd aus. Klaus Masuch, Delegationsleiter der EZB wurde in Welt-Online sogar noch deutlicher: „Griechenland hat jahrelang nötige Reformen unterlassen und massiv über seine Verhältnisse gelebt“. Die Folgen aus dieser Misswirtschaft kämen im Augenblick in vollem Umfang zum tragen.
Die Troika war von Anbeginn ihrer Mission nicht zu beneiden: Einerseits sollte sie den Griechen unmissverständlich klar machen, dass der Kurs der vergangenen Jahre nicht fortgeführt werden könne und teilweise drastische Reformen notwendig sind und sein werden. Andererseits spürten die Delegationsmitglieder den Druck der Politik. Diese will in weiten Teilen die Griechen (noch) nicht fallen lassen, da man sich immer noch nicht sicher ist, welche Folgen eine Pleite nach sich ziehen würde. Trotz aller Drohungen und Warnungen an die Adresse Griechenlands, sprach die Troika am Ende der Woche eine Empfehlung aus, die nächste Tranche in Höhe von acht Milliarden Euro nach Athen zu überweisen. Und doch scheint ein Schuldenschnitt im Fall Griechenland nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. Nicht bestätigten Medienberichten zufolge, habe sich die deutsche Regierung bereits beim deutsch-französischen Gipfeltreffen vom Wochenende, für einen solchen eingesetzt. Eine Entscheidung sei jedoch vor allem an Merkels französischem Amtskollegen Sarkozy gescheitert, der offenbar um die Stabilität der Finanzinstitute seines Landes bange. Am Sonntagabend stellten sich die beiden Regierungschefs den Kameras und versprachen ein „überzeugendes und umfassendes Paket zur Lösung der Krise“ bis zum Monatsende. Details wurden keine benannt. Sicher scheint jedoch, dass eine solche Lösung nicht ohne eine Strukturreform im Bankensektor möglich ist. Diskutiert wird im Augenblick eine (notfalls erzwungene) Erhöhung der Eigenkapitalbasis europäischer Finanzinstitute. Denn durch einen möglichen Schuldenschnitt in Griechenland kämen auf zahlreiche europäische Finanzinstitute Abschreibungen in Milliardenhöhe zu. Die Furcht vor einer Finanzkrise 2.0 ist spürbar groß. Und wie groß diese Furcht vor einer griechischen Pleite und deren Folgen tatsächlich ist, verdeutlichte in dieser Woche Jean-Claude Trichet. Aussagen des scheidenden EZB-Präsidenten zufolge habe die Krise eine „systemische Dimension“ erreicht. Die aktuelle Krise beschränke sich längst nicht mehr nur auf Staaten die sich in Schieflage befänden, sondern greife mittlerweile verstärkt auf den Finanzsektor über. Erst in dieser Woche musste der französisch-belgische Kommunalfinanzierer Dexia mit fast 100 Milliarden Euro vom belgischen Staat abgesichert werden. Die Herabstufungen zahlreicher europäischer Großbanken der vergangenen Wochen sprechen ebenfalls eine sehr deutliche Sprache. Zur Wochenmitte stand in der Slowakei die letzte, noch ausstehende, nationale Abstimmung zur Ausweitung des europäischen Rettungsschirms auf der Agenda. Befürchtungen im Vorfeld, wonach das Parlament in Bratislava keine Mehrheit finden könnte, sollten sich bestätigen. Das Problem: Die Besonderheiten des EU-Rechts erfordern eine Zustimmung aller Mitglieder der Währungsunion. Ohne ein positives Votum aus Bratislava wären den übrigen 16 Euro-Ländern die Hände gebunden gewesen und die Ausweitung des Rettungsschirms hätte zu den Akten gelegt werden können. Allerdings gibt es auch im nationalen slowakischen Recht die ein oder andere Besonderheit: Über internationale Verträge darf beispielsweise zweimal abgestimmt werden. Nach dem Rücktritt der amtierenden Regierung um Ministerpräsidentin Radicova, stellte die Opposition ihre Zustimmung beim zweiten Votum in Aussicht. Der Bund-Future entfernt sich währenddessen im weiter von seinen „Sommerhochs“. Auch in der abgelaufenen Handelswoche musste das deutsche Anleihenbarometer wieder deutlich Federn lassen. Der Aufwärtstrend scheint vorerst gestoppt. Bondm-News Mit der Royalbeach Spielwaren- & Sportartikel Vertriebs GmbH kann ab 17. Oktober eine neue Anleihe gezeichnet werden (A1K0QA). Royalbeach entwickelt, produziert und vertreibt seit 1989 eigene Sport- und Freizeitartikel in den Bereichen: Fitness & Freizeit, Outdoor sowie Fun & Waves. Kennen dürfte die Produkte fast jeder: ob Walkingstöcke, Hometrainer, Zelte oder Trampoline für den Garten – die Palette ist breit und bei Großkunden wie z.B. Aldi oder Hofer erhältlich. Mit den Mitteln aus der Anleihe möchte das Unternehmen in die USA expandieren, um auch dort die Aldi Märkte zu beliefern. In 2010 setzte Royalbeach knapp 50 Mio. Euro um – der Gesamtkonzern (z.B. inkl. Österreich) sogar fast 64 Mio. Euro. Dies bei einem Jahresüberschuss von 0,5 Mio. Euro bzw. 0,7 Mio. Euro auf Konzernebene. Mehr unter: www.boerse-stuttgart.de/royalbeach Erfreuliches vermeldete die Centrosolar Group AG: Entgegen dem Markttrend konnte nach vorläufigen Zahlen in Q3/2011 ein positives operatives Ergebnis (EBIT) erzielt und damit die Verluste des ersten Halbjahres reduziert werden. Centrosolar rechnet nach eigenen Angaben nun mit einem Umsatz 2012 von 300 Mio. Euro – sollte sich die Nachfrage in Q4 beleben, sei auch noch ein positives operatives Jahresergebnis erzielbar. Bert Wigger wird neues Vorstandsmitglied bei KTG Agrar. Der 41-jährige wird die Bereiche Flächenexpansion, Flächenmanagement, Personal und ergänzende Agraraktivitäten verantworten. Börse Stuttgart TV Nach zwei Jahren Aufschwung muss sich die deutsche Wirtschaft offenbar auf eine starke Abkühlung der Konjunktur einstellen. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute prophezeien in ihrem Herbstgutachten für 2012 nur noch ein mageres Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Sind die “fetten Jahre” jetzt vorbei? Welche Rolle spielt die Schuldenkrise? Dietmar Zantke von Zantke Asset Management, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6180 Eine Krise kann letztlich auch eine Chance bedeuten – vor allem am Finanzmarkt. So schmerzhaft es manchmal sein kann, so gestärkt kann man gegebenenfalls aus ihr hervorgehen. Allerdings ist dies manchmal auch leichter gesagt, als getan. Wo liegen also die Chancen der derzeitigen Krise? Rolf Kazmaier von der SVA Vermögensverwaltung zu Gast beim DAF-Anleihenforum. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6173 Anlegertrends: Nachdem Anleihen der HeidelbergCement AG bereits in der Vorwoche rege gehandelt wurden, schafften es diesmal mit der Deutschen Lufthansa AG und Linde zwei weitere DAX-Unternehmen in die Liste der meist gehandelten Schuldverschreibungen der Woche. Während Linde Finance (A0NTUJ) für ihre Schuldverschreibung mit Fälligkeit zum 24. April 2012 einen festen Kupon von 4,375 Prozent bringt, bietet die Lufthansa (A0Z15N) satte 6,5 Prozent. Das Papier wird allerdings erst im Juli 2016 fällig. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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