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„Scheitert der Euro, scheitert Europa“ – Angela Merkel unterstrich vor der Abstimmung über den sogenannten Entschließungsantrag (im Bezug auf einen gehebelten Rettungsschirm) im Bundestag nochmals die Bedeutung der Abstimmung und nahm zudem die Banken in die Pflicht. Im Zuge anstehender Lösungsmaßnahmen zur Beilegung der Schuldenkrise seien die Finanzinstitute gefordert, die sich in „erheblich höherem Maße beteiligen“ müssten. Bislang sollten die Finanzinstitute auf gut 20 Prozent ihrer Forderungen gegenüber Griechenland verzichten, sollte es zum Schuldenschnitt kommen. Mittlerweile sind jedoch unter anderem der IWF, die EZB oder auch Deutschland und Frankreich der Ansicht, dass ein „haircut“ von bis zu 60 Prozent durchaus notwendig werden könnte. Das Problem: Die politischen Akteure können die Banken zu keinem – wie auch immer gearteten Schuldenschnitt – zwingen, da die Ratingagenturen bereits angedeutet haben einen solchen Schritt als Kreditereignis zu werten. Letztlich stimmte das deutsche Parlament dem Entschließungsantrag zu, weshalb Angela Merkel vorerst erleichtert und mit Rückenwind nach Brüssel reisen durfte.
Am Donnerstag gegen vier Uhr morgens, standen die wichtigen Eckpunkte nach zähen Verhandlungen fest. Die entscheidenden Fakten im Einzelnen: - Causa Griechenland: Die Hellenen werden ihre Umschuldung bekommen. Der private Sektor soll mit einem „freiwilligen“ Abschlag von 50 Prozent deutlich stärker an den Kosten eines „haircuts“ beteiligt werden. An den kolportierten Kosten für den Bankensektor in Höhe von rund 100 Milliarden Euro, werden sich die europäischen Staaten mit 30 Milliarden Euro beteiligen. Ziel ist es die griechische Schuldenlast von derzeit gut 170 Prozent, gemessen am BIP, bis 2020 auf 120 Prozent zu drücken. Angela Merkel zeigte sich am Donnerstagmorgen „sehr zufrieden mit den gestern erzielten Ergebnissen“. Nicolas Sarkozy sprach gar von einer historischen Stunde für Europa. Ob der Rettungsschirm jedoch Angriffen von Spekulanten standhält, ob der Rettungsschirm stabil genug ist notfalls weitere Staaten oder vielleicht auch Banken aufzufangen und ob Europas Bürger auch mittelfristig gewillt sind diesen Weg mitzugehen, werden die kommenden Monate weisen. Zuletzt lohnt noch der Blick auf die europäischen Wirtschaftsdaten in dieser Woche, die diesmal ein gemischtes Bild liefern. Während der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone mit 47,2 Punkten eher düster ausfällt, konnte der GfK-Konsumklima-Index erstmals seit März wieder zulegen und stieg auf 5,3 Punkte. Experten führen den Anstieg auf eine gute Arbeitsmarktlage, sowie spürbare Einkommenszuwächse zurück. Die Entscheidungen von Brüssel setzten dem Bund-Future stark zu. Während der Aktienmarkt durchstarten konnte, kamen deutsche Bundesanleihen erwartungsgemäß unter Abgabedruck. Der Bund-Future fiel unter die 134-Punkte-Marke – die 133,00 wurde kurz unterschritten, konnte jedoch, zumindest vorerst, wieder zurückerobert werden. Bondm-News Das Segment erhält weiter Zuwachs! Der Bondm-Emittent Air Berlin PLC hat eine 3-jährige Anleihe begeben. Heute um 11:30 Uhr wurde die Anleihe aufgrund starker Nachfrage vorzeitig geschlossen. Das Wertpapier ist mit einem Kupon in Höhe von 11,50 Prozent ausgestattet und schüttet die Zinsen vierteljährlich aus. (AB100C) Die Gesellschaft beabsichtigt, den Nettoerlös aus der Emission der Anleihe zur Refinanzierung ihrer bestehenden Verbindlichkeiten zu verwenden. https://www.boerse-stuttgart.de/airberlin Im Zuge der Emission gab der Konzern Air Berlin PLC das vorläufige Geschäftsergebnis für das dritte Quartal bekannt. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um 10,80 Prozent an. Das operative Ergebnis fiel von EUR 171,70 Mio. auf EUR 96,80 Mio., wobei im Vorjahr EUR 26,80 Mio positive Einmalerträge verbucht wurden. Der Grund der Abweichung liegt insbesondere in der zum 01. Januar 2011 eingeführten Luftverkehrsteuer und dem anhaltend hohen Ölpreis. Nach dem Ende der Zeichnungsfrist am 26.10.2011 wird die 8,125%-Anleihe der Royalbeach Spielwaren- & Sportartikel Vertriebs GmbH im Mittelstandssegment Bondm gehandelt. (A1K0QA). Die Anleihe kann ebenfall noch bis September 2012 direkt über das Unternehmen gezeichnet werden. Börse Stuttgart TV Angela Merkel zeigt sich „sehr zufrieden mit den gestern erzielten Ergebnissen“. Nicolas Sarkozy sprach gar von einer historischen Stunde für Europa. Zumindest die Politik zeigt sich mit den Ergebnissen des gestrigen EU-Gipfels höchst zufrieden. Ist es der Markt auch? Wie reagieren Griechenland-Anleihen auf die Beschlüsse? Dietmar Zantke von Zantke Asset Management bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6235 Der EU-Gipfel ist durch, die Börsen sind erleichtert. Derweil kauft die Europäische Zentralbank weiter kräftig Staatsanleihen, um die Märkte zu stützen. Damit scheint aus einem Tabubruch, wie es zunächst hieß, eine dauerhafte Maßnahme zu werden. Eine Bewertung der aktuellen Situation von Michael Stegmüller, Vermögensverwalter bei Performance IMC, im aktuellen Anleihenforum des Deutschen Anleihen Fernsehens. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6241 Bondsweekly Spezial Am 29. September wurde – wie in dieser Woche in der Slowakei – auch im deutschen Bundestag über die Ausweitung des europäischen Rettungsschirms abgestimmt. Die deutschen Parlamentarier gaben ihr Einverständnis, dass der Anteil an den EFSF-Garantien von 123 auf satte 211 Milliarden ansteigen wird. Das Gesamtvolumen des Rettungspaketes, könnte sich somit auf gut 780 Milliarden Euro erhöhen. Geld das dringend notwendig werden könnte, um strauchelnde Staaten oder eine von Jean-Claude Trichet kolportierte „Systemkrise“ abzuwenden. Seit gestern ist nun raus, dass der EFSF noch zusätzlich einen „Hebel“ verpasst bekommt. Insgesamt sollen dem Rettungsschirm nun gut eine Billion Euro zur Verfügung stehen (in Zahlen: 1.000.000.000.000,-)! Im Vorfeld wurden nun zwei Modelle diskutiert wie ein solcher Hebel aussehen könnte. Während die Franzosen eine Banklizenz favorisierten, setzte sich am Ende wie es scheint Deutschland als Befürworter des „Versicherungsmodells“ durch. Die beiden Modelle und wie sie funktionieren: Möglichkeit I: Der EFSF könnte eine Banklizenz erhalten. Auf diese Weise könnten beispielsweise von knapp der Hälfte der 440 Milliarden Euro (soviel steht dem EFSF zur Verfügung) Staatsanleihen strauchelnder Länder gekauft werden. Wie jede übliche Geschäftsbank dürfte nun auch der EFSF diese bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als Sicherheit hinterlegen, um sich von ihr frisches Geld zu leihen. Von diesem Geld wiederum könnten erneut Anleihen gekauft werden, um diese ebenfalls bei der EZB zu hinterlegen. Das Spiel könnte immer weiter gespielt werden. Soweit, dass nach Berechnung der Financial Times Deutschland (FTD), das Volumen des EFSF auf bis zu zwei Billionen Euro anschwellen könnte. Allerdings gibt es bei diesem Szenario einen entscheidenden Haken: Die EZB spielt aus naheliegenden Gründen (noch [!]) nicht mit und auch dem deutschen Finanzminister scheint hier das Risiko zu hoch. Möglichkeit II: Eine zweite Möglichkeit ist die sogenannte Versicherungslösung. Laut Informationen des Handelsblattes, wurde diese „Hebel-Lösung“ in EU-Kreisen als die charmantere angesehen und hat sich letztlich auch durchgesetzt. Ein Beispiel soll illustrieren, wie dieser Hebel funktionieren könnte: Seit der jüngsten Rettungsschirm-Reform kann der EFSF weitaus flexibler auf dem Finanzmarkt agieren, als es bisher der Fall war. So könnten aus dem EFSF-Fonds unter anderem Anleihen von Staaten der Europeripherie erworben werden, um die Risikoaufschläge der entsprechenden Papiere zu drücken. Ein Vorgehen, das beispielsweise die EZB in den vergangenen Wochen immer wieder praktizierte. Allerdings agierte die EZB ohne Hebel. Das Versicherungsmodell würde nun vorsehen, dass der EFSF die gekauften Anleihen sogleich über eine Zweckgesellschaft weiterverkauft. Allerdings fragt sich, wer diese Papiere überhaupt kaufen soll? Zu diesem Zweck oder besser als Anreiz, würde die EZB den Käufern eine gewisse Ausfallversicherung sozusagen gratis oben drauf legen. Diskutiert wird im Augenblick ein Ansatz, dass der EFSF Risiken im Bereich von 20 – 30 Prozent des Ausfallrisikos abdecken könnte. Das würde wiederum bedeuten, dass der EFSF im Ernstfall bei einem Anleihenvolumen von 100 Milliarden, letztlich „nur“ für 25 Milliarden gerade stehen müsste. Oder auch, dass der EFSF mit der Summe von 100 Milliarden Euro, einen Anleihengegenwert von 400 Milliarden besichern könnte. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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