Alt 31.07.15, 13:25
Standard Rentenreport KW 31: Zinswende in den USA bleibt vage
Beitrag gelesen: 2369 x 

Keine klare Tendenz beim DAX.

Nach einem volatilen Handel überwogen zur Wochenmitte die positiven Vorzeichen. Die am Donnerstag veröffentlichten Quartalsbilanzen von sechs Dax-Konzernen fielen überwiegend positiv aus, so dass die Mehrzahl der Aktien ein Plus verbuchte. Der Dax konnte zwischenzeitlich die Marke von 11.300 Zählern erreichen, fiel am Mittag aber auf 11.240 Punkte zurück. Marktexperten sahen als Grund für die Zurückhaltung der Anleger den erneuten Schwächeanfall an chinesischen Börsen sowie die am Vormittag veröffentlichten Arbeitslosenzahlen aus Deutschland. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juni um 61.000 auf 2,77 Millionen, was einer Quote von 6,3 Prozent entspricht.

Die Zinsentscheidung der US-Notenbank spielte keine große Rolle am Markt. Die US-Währungshüter entschieden am Mittwoch, den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen. Über eine Anhebung wollen sie nachdenken, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt noch etwas weiter verbessert. Die Marktakteure rechnen weiter mehrheitlich mit einem ersten Zinsschritt im September.

Die Stimmung bei den deutschen Verbrauchern ist weiterhin gut, das zeigt der GfK-Konsumklimaindex für August. Mit einem Stand von 10,1 Punkten blieb er unverändert auf einem hohen Niveau.

Bundesanleihen

Die unveränderte US-Geldpolitik sowie ein kaum verändertes Statement haben den Rentenmarkt gestützt. Zudem wirkten sich die am Donnerstag veröffentlichten Inflationszahlen aus Deutschland und Spanien positiv auf deutsche und viele andere europäische Staatstitel aus. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel um drei Basispunkte auf 0,69 Prozent. Der für den deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis auf 153,93 Punkte.


Anlegertrends

Goldman Sachs Group Inc. gesucht

Die jüngst von der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs emittierte 8-jährige Anleihe (WKN A1Z4M3) im Volumen von 1,5 Milliarden Euro war auf Anlegerseite die ersten Tage gut nachgefragt. Der Bond wird mit zwei Prozent p.a. verzinst und die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Aber auch die bis Juli 2022 laufende Anleihe (WKN A1ZU7Z), die mit 1,375 Prozent p.a. verzinst wird sowie der bis Mai 2020 laufende und mit einem variablen Kupon ausgestattete Bond (WKN A1Z19X) des Unternehmens waren rege nachgefragt.

Fresenius Medical Care: Anleger enttäuscht

Anleger trennten sich überwiegend von der bis zum 15.09.2018 laufenden Unternehmensanleihe (WKN A1GVFF) der FMC Finance VIII S.A. und sicherten Kursgewinne. Der Bond wird mit 6,5 Prozent p.a. verzinst und notierte am Freitag bei 115,6 Prozent.

Während der Gesundheitskonzern Fresenius es Dank des starken US-Geschäfts an die Spitze der Dax-Gewinner geschafft hat, drehte die Aktie des Tochterunternehmens FMC, dem weltweit führenden Anbieter von Dialyseprodukten und Dialysedienstleistungen, letzte Woche kurz vor ihrem Jahreshoch nach unten hin ab. Im vergangenen Quartal steigerte FMC den Gewinn lediglich um drei Prozent auf 241 Millionen Dollar und blieb damit hinter den Erwartungen von Analysten zurück. Für Unmut sorgte zudem, dass das Unternehmen für das kommende Jahr seine Umsatzprognose gesenkt hat. Wegen der späteren Umsetzung einiger Projekte rechnet FMC nun nur noch mit einem Plus von sieben bis zehn Prozent. Bislang war das Management von neun bis zwölf Prozent ausgegangen. Die Gewinnprognose für nächstes Jahr und alle Vorhersagen für 2015 hielt das Unternehmen allerdings aufrecht.

ThyssenKrupp im Fokus

Hohe Umsätze waren in der im Februar 2016 fälligen Anleihe von ThyssenKrupp Finance Nederland B.V. (WKN A0T61L) zu verzeichnen. Auch hier verkauften viele Anleger das mit einem Kupon von 8,5 Prozent ausgestattete Papier und nahmen Kursgewinne mit. Die Bonds der ThyssenKrupp AG (WKN A14J58, A1R041 und A14J57) zeigten sich in der Handelswoche ebenso umsatzstark.

Am 13. August veröffentlicht der Stahl- und Industriekonzerns die Zahlen zum dritten Quartal. Im Stahlbereich in Europa soll es gut laufen. Der Konzern könnte daher sein operatives Ergebnis (Ebit) um 24 Prozent gesteigert haben, so ein Analyst der Commerzbank. Treiber dürfte das europäische Stahlgeschäft sowie die Komponenten- und Aufzugssparte gewesen sein. Erstmals sollte zudem der free Cashflow wieder leicht positiv sein. Thyssen dürfte an seiner Jahresprognose festhalten und auch das mittelfristige Gewinnziel erscheine in Reichweite.


Neueinführungen

Morgan Stanley Inc.

Die US-amerikanische Bank hat jüngst eine zehnjährige Unternehmensanleihe begeben. Die Anleihe (WKN MS0KRJ) verzinst sich mit 4,0 % p.a. und wird am 23.07.2025 fällig. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 USD nominal.

Deutsche Bank

Auch die Deutsche Bank hat eine neue Anleihe begeben. Die Anleihe (WKN DB2GXQ) wird mit 1,0 Prozent per anno verzinst und ist am 23.07.2020 fällig. Ab 100 Euro nominal kann die Anleihe gehandelt werden.

Intel Corp.

Der US-amerikanische Halbleiterhersteller hat diese Woche eine siebenjährige Unternehmensanleihe begeben (WKN A1Z4RL). Das Emissionsvolumen von 1 Mrd. USD kann in einer Mindeststückelung von 2.000 USD nominal gehandelt werden. Die Anleihe ist mit einem Kupon von 3,1 % p.a. ausgestattet und wird am 29.07.2022 fällig.


Börse Stuttgart TV

Börsenwissen: Was sind Konjunkturindikatoren?

In unserer Reihe Börsenwissen sprechen wir dieses Mal über Konjunkturindikatoren wie z. B. den ZEW Index oder den GfK-Konsumklimaindex. Warum sind sie für die Börsianer so interessant? Und wie gut ist die Stimmung aktuell mit den Problemen in Griechenland? Erklärungen von Michael Bloss, EIFD-Direktor und Finanzbuchautor, im Gespräch mit Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 14:02 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]