Alt 28.08.09, 00:42
US-Börsen ziehen DAX ins Minus - Talfahrt der US-Wirtschaft verlangsamt sich
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Um 14:30 Uhr gab es eine kleine Überraschung. Analysten hatten damit gerechnet, dass das Bruttoinlandsprodukt in den USA für das zweite Quartal auf annualisierte minus 1,5 Prozent revidiert wird. Allerdings wurde die aufs Jahr hochgerechnete Rate von minus 1,0 Prozent bestätigt. Zudem ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA in der Woche zum 22. August auf 570.000 gesunken. Hier war jedoch ein etwas stärkerer Rückgang auf 565.000 erwartet worden.

Der Dow-Jones-Index sank zur Börseneröffnung in New York um 0,7 Prozent auf 9.473 Punkte und zog auch den DAX nach unten. Das deutsche Börsenbarometer gab in dieser Phase um 74 Punkte bzw. 1,3 Prozent auf 5.447 Zähler nach.

Offensichtlich setzten auch am deutschen Aktienmarkt zunehmend Gewinnmitnahmen ein. Schließlich hatte das deutsche Börsenbarometer erst in dieser Woche mit 5.575 Punkten ein neues Jahreshoch erreicht. Zahlreiche positiv aufgenommene Konjunktur- und Unternehmensdaten hatte dies zuletzt untermauert. Nun scheint aber ein wenig die Luft raus zu sein.

Auch der von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Konsumklimaindex konnte dem DAX heute keine nennenswerten Impulse verleihen. Dabei stieg der GfK-Index für den Monat September auf 3,7 Punkte und damit auf einen neuen Jahreshöchststand. Für den Monat August hatte er noch bei revidierten 3,4 Punkten gelegen. Damit übertrafen auch diese Daten die Erwartungen der Börsianer.

Der an der Boerse Stuttgart neu eingeführte Privatanlegerindex Euwax Sentiment pendelte am Vormittag lange unterhalb der Nulllinie zwischen minus fünf und minus 35. Dies ließ darauf schließen, dass die Mehrheit der Anleger eher auf fallende Kurse des DAX setzte. Diese Haltung wurde lediglich in den Mittagsstunden kurz unterbrochen, als der DAX bereits kurzzeitig die 5.500er Marke unterschritten hatte. Mit den Verlusten am Nachmittag drehte der Euwax Sentiment Index allerdings wieder stärker nach oben. Einige Derivateanleger spekulieren kurzfristig also bereits wieder auf steigende Kurse des DAX.

Die Allianz gehörte gestern zu den stärksten Gewinnern. Sie stieg zeitweise um mehr als vier Prozent. Heute Nachmittag notierte die Aktie bei 80,27 Euro mit zwei Prozent im Minus. Nachdem die Derivateanleger gestern noch Gewinne bei Calls mitnahmen, wurden diese Scheine heute schon wieder verstärkt gekauft. Allerdings setzten diese Käufe schon am Vormittag ein, als die Allianz-Aktie noch leicht im Plus lag.

Die Commerzbank notierte unterdessen bei 6,11 Euro im allgemeinen Markttrend mit 1,5 Prozent im Minus. Hier blieb es bei den vielen Käufen von Long-Zertifikaten. Offenbar glauben die Anleger im Hinblick auf die Aktie an kurzfristig weiter steigende Kurse.

Größter Verlierer im DAX ist heute die K+S-Aktie. Analysten von Bank of America / Merrill Lynch hatten in einer Studie beschrieben, dass K+S möglicherweise bald frisches Kapital benötigen könnte, um unter anderem die Expansionspläne umsetzen zu können. Zudem senkten sie das Kursziel von 39 auf 38 Euro. Daraufhin spekulierten viele Marktteilnehmer darauf, dass es bald eine Kapitalerhöhung geben könne.

Möglich wäre den Gerüchten zufolge aber auch die Ausgabe einer Wandelsanleihe. Die K+S-Aktie gab bis zum Nachmittag um sechs Prozent auf 36,06 Euro nach. An der Euwax wurden dennoch antizyklisch Call-Optionsscheine mit einem Basispreis von 44 Euro und einer Laufzeit bis zum Dezember 2010 gekauft.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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