Alt 18.02.14, 11:20
Standard Konjunkturerwartungen und China drücken
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An den europäischen Börsen geben die Kurse am Dienstagmittag überwiegend etwas nach. Der DAX verliert gegen 12.00 Uhr 0,1 Prozent auf 9.647 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent auf 3.105 Punkte nach. Ein besseres Abschneiden verhindern unter anderem die ZEW-Konjunkturerwartungen, die mit der Schwellenländerkrise zurückgegangen sind. Daneben drückt die straffere Geldpolitik in China auf die Kurse. Die chinesische Notenbank hat umgerechnet knapp 8 Milliarden US-Dollar aus dem Markt genommen, das schürt die Sorgen vor einem schwächeren Wirtschaftswachstum in China. Immerhin gilt das Land als einer der Hauptabnehmer zum Beispiel für deutsche Kraftfahrzeuge.

"Nach dem Anstieg um 600 Punkte ist der DAX reif für eine Verschnaufpause", sagt Christoph Hock vom Wertpapierhandelshaus alpha. Neu gestellt werden die Weichen vermutlich im US-Handel. Sollte der S&P-500 nach dem Feiertag am Vortag auf neue Rekordstände steigen, dürfte das auch die Märkte in Europa nach oben reißen.

Auch der Goldpreis leidet etwas unter der strafferen Geldpolitik, mit 1.315 Dollar je Feinunze fällt er auf den Stand von Freitagvormittag zurück. China hatte erst kürzlich Indien als der Welt größte Goldimporteur abgelöst. Nicht beeindrucken lässt sich dagegen der Euro, der mit 1,3727 Dollar auf dem höchsten Stand seit dem 24. Januar gehandelt wird.

Ohne Impulse - zumindest für den europäischen Markt - bleibt die japanische Geldpolitik. Die Bank of Japan hat zwei spezielle Kreditprogramme um ein Jahr verlängert beziehungsweise volumenmäßig verdoppelt, um die Kreditvergabe der Banken anzukurbeln. Das belastet den Yen. Er wertet zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit Ende Januar ab. In der Spitze wurde der Dollar mit 102,75 Yen bezahlt, nachdem er vor der Entscheidung der Bank of Japan noch unter 102 Yen den Besitzer gewechselt hat. Der Nikkei ist am Morgen um etwa 3 Prozent gestiegen, allerdings liegt er seit Jahresbeginn immer noch mit 9 Prozent im Minus.

Am Aktienmarkt zieht ein Milliarden-Deal das Interesse auf sich. Der Generikahersteller Actavis will Kreisen zufolge den US-Kontrahenten Forest Labs für 25 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das dürfte den Kurs von Forest Labs an der Wall Street nach oben schießen lassen. An der Frankfurter Börse, wo Forest Labs ebenfalls gehandelt werden, wird der Kurs mit rund 64 Euro 23,5 Prozent höher gestellt. Allerdings liegen bei Forest Labs und Actavis die Geld-Brief-Spannen so weit auseinander, das kaum Umsätze zustande kommen. Actavis wurde in der Vergangenheit immer wieder auch als potenzieller Käufer von Stada gehandelt. Der Stada-Kurs legt um 0,2 Prozent zu.

Aktien des britisch-australischen Bergwerkskonzerns BHP-Billiton steigen an der Londoner Börse um 1,1 Prozent. Der Erz- und Kohleproduzent hat in den Monaten Juli bis Dezember mehr Gewinn verbucht als Analysten erwartet hatten.

Am deutschen Aktienmarkt machen vor allem Analystenkommentare die Kurse. So gewinnen Hochtief 4,5 Prozent, Goldman Sachs hat den Baukonzern auf die Kaufliste genommen. Aixtron legen ähnlich stark zu, hier bläst J.P. Morgan zum Kauf. Die Aktien der Deutschen Bank gewinnen 0,8 Prozent, nachdem der US-Broker Jefferies die Aktie zum Kauf empfohlen hat.

MTU gewinnen 1,4 Prozent. Der Hersteller von Flugzeugtriebwerken rechnet im laufenden Jahr mit stabilen Umsätzen und Gewinnen. Hier seien die Erwartungen am Markt bislang niedriger gesteckt gewesen, sagen Händler.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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