Alt 21.02.14, 11:36
Standard Börsen wenig bewegt - Vodafone-Aktie läuft weiter
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Am Freitagmittag zeichnet sich ein sehr ruhiger Schluss einer phasenweise turbulenten Börsenwoche ab. Der DAX gibt um 3 Punkte auf 9.616 nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 3 Zähler auf 3.119 nach unten. Die Stimmung unter den Anlegern ist gut, auch wenn es zur Wochenmitte noch deutliche Dämpfer in Gestalt enntäuschender Konjunkturdaten aus China und Europa gegeben hatte. Schwache US-Konjunkturdaten werden derweil dem strengen Winter zugeschrieben und mit der im Dezember eingeleiteten Drosselung der expansiven US-Geldpolitik scheinen sich die Marktakteure arrangiert zu haben.

Viele Aktien-Indizes notieren in der Nähe ihrer Jahreshochs. An der Wall Street schloss der S&P-500-Index am Donnerstag nur ein halbes Prozent unter seinem Rekordhoch. Dem DAX wie auch dem Euro-Stoxx-50 fehlen zu ihren Jahreshochs - beim DAX zugleich das Rekordhoch - jeweils rund 1,5 Prozent.

Mit Abschlägen von 6,7 Prozent entziehen sich die Aktien von SGL Carbon der guten Stimmung. Grund sind Geschäftszahlen. Der Graphitspezialist ist 2013 tief in die roten Zahlen gerutscht und streicht deswegen den Aktionären die Dividende. "Alles in allem hat SGL eine weitere Enttäuschung geliefert", so ein Händler. "Vor allem der Ausblick liefert keine Fantasie".

Der schwache Ausblick von SGL Carbon belastet auch die Salzgitter-Aktie. Sie verliert 2,1 Prozent. "SGL Carbon hat Probleme mit dem Absatz von Graphitelektroden in der bisherigen Wachstumsregion China", bemerkt ein Marktteilnehmer. Dies könne, neben dem Aufkommen chinesischer Produzenten, auch zunehmenden Überkapazitäten in der Stahlproduktion geschuldet sein.

Nach Vorlage der Geschäftsergebnisse verliert die Aktie des französischen Versicherers AXA 1,2 Prozent. "Die Schaden-Kosten-Quote, der Nettogewinn und auch die Dividende liegen leicht unter unseren recht optimistischen Schätzungen", sagt ein Teilnehmer.

Mit Kursaufschlägen von 14 Prozent honoriert die Börse die Geschäftszahlen von Valeo. Der französische Automobilzulieferer verbesserte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Marge und verdiente operativ 795 Millionen Euro. Mit dem starken Wachstum in China und dem optimistischen Ausblick sei die Wachstumsstory von Valeo intakt, heißt es.

Weiter aufwärts geht es mit dem Vadafone-Kurs, diesmal um 1,7 Prozent. Verglichen mit dem Tief der Woche vom Montag hat sich das Papier um über 6 Prozent verteuert. Die Aktie werde vor der wohl größten Ausschüttung aller Zeiten weiter gekauft, heißt es dazu. Bank of America - Merrill Lynch beziffert die Ausschüttung aus dem Verkauf des 45-prozentigen Anteils von Vodafone an Verizon Wireless an die Aktionäre auf rund 24 Milliarden US-Dollar in bar und weitere gut 60 Milliarden Dollar in Verizon-Aktien.

Da ein Drittel der Vodafone-Aktionäre in Großbritannien ansässig sei, dürfte ein Großteil dieses Zuflusses an Barmitteln reinvestiert werden. Daher sei mit stark steigenden Marktvolumen zu rechnen, vor allem am heutigen Freitag sowie am Montag und Dienstag, aber auch noch in den Wochen danach.

Spannend könnte es im Tagesverlauf bei VW werden. Analysten halten es für möglich, dass VW erste Geschäftszahlen vorlegt und erneut eine neue Bestmarke beim operativen Ergebnis präsentieren wird. Im Vorfeld legt die Aktie um 0,8 Prozent zu. Der europäische Sektor der Automobilhersteller liegt mit einem Plus von 0,8 Prozent an der Spitze der Kursgewinner.

Um 2,9 Prozent aufwärts auf 30,75 Euro geht es bei der Aareal-Aktie. Der Sprung über 30 Euro erstmals seit November 2007 habe weitere Käufe nach sich gezogen, heißt es. Die Bank hatte am Donnerstag einen Rekordgewinn und die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen gemeldet.

Nach dem Abverkauf am Donnerstag zeigen sich die Bundesanleihen mit kleinen Erholungsgewinnen. Die Aussage von Martin Weale, Mitglied im Geldpolitischen Rat der Bank of England, dass die Notenbank voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres mit der Anhebung der Leitzinsen beginnen werde, hatte für Druck auf die Kurse der Staatsanleihen quer durch Europa gesorgt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fällt auf 1,67 Prozent nach 1,70.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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