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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Massiv steigende Ölpreise haben am Montag an den Aktienmärkten in Ostasien für eine erneute Ausverkaufswelle gesorgt. Der größte Teil Asiens sei massiv auf Energieimporte angewiesen, so dass es schwer sei, in der aktuellen Situation irgendwie ein positives Bild zu zeichnen, kommentierte Oanda.
Brentöl machte einen Satz um über 10 Prozent nach oben, zuletzt betrug der Anstieg gut 9 Prozent auf 128,86 Dollar. Es ist das höchste Niveau seit 2008. Hintergrund ist, dass die USA und die EU offenbar darüber diskutieren, den Bezug von Öl aus Russland zu verbieten, was die Ukraine schon länger fordert, um den Druck auf Russland zu erhöhen und die Angriffe gegen die Ukraine zu beenden. Es gebe "sehr aktive Diskussionen" zu dem Thema, sagte US-Außenminister Antony Blinken dem US-Sender CNN. Zugleich intensivieren sich die russischen Angriffe auf Ziele in der Ukraine. Der Nikkei-Index in Tokio stürzte um 2,9 Prozent regelrecht ab auf 25.221 Punkte. In Hongkong ging es sogar um 3,2 Prozent nach unten, im Tagestief waren es auch schon mehr als 4 Prozent. Am besten hielt sich noch Sydney mit einem Minus von 1,0 Prozent, weil hier die stärker vertretenen Rohstoffaktien für etwas Stabilität sorgten. Neben den Ölpreisen stiegen nämlich auch die Preise anderer Rohstoffe wie Nickel oder Eisenerz wegen potenzieller Lieferausfälle aus Russland bzw. sich verlagernder Nachfrage nach Stahl. Chinesische Wirtschaftsdaten gehen unter Dass die chinesischen Exporte und Importe im Februar jeweils stärker gestiegen sind als erwartet, spielte in diesem Umfeld ebenso keine Rolle, wie das Ziel Chinas eines Wirtschaftswachstums von 5,5 Prozent im laufenden Jahr. Das ist der niedrigste Wert seit 1991 und den Auswirkungen der Corona-Pandemie, Einbrüchen in der chinesischen Immobilienbranche und den Unsicherheiten geschuldet, die mit dem Ukraine-Krieg für die Weltwirtschaft verbunden sind. Während Aktien verkauft wurden, waren sichere Häfen weiter gesucht. Dazu gehörte auch das Gold, dessen Preis um 0,7 Prozent weiter zulegte auf gut 1.987 Dollar je Feinunze. Auf Dollarbasis wurde zwischenzeitlich auch schon die psychologisch bedeutsame 2.000er Marke geknackt. Gekauft werden auch die als vermeintlich sicher geltenden Anleihen. Am Devisenmarkt gelten der US-Dollar, der Yen und der Franken als sichere Häfen. Entsprechend legte der Dollar-Index um weitere 0,2 Prozent zu. Der Euro ist weiter auf dem Weg nach unten und rutschte nach der 1,10er auch deutlich unter die 1,09er Marke. Er kostete zuletzt 1,0879 Dollar. Aufwärts - auch zum US-Dollar - ging es für die Währung des Rohstoffexporteurs Australien, den Austral-Dollar. Hintergrund sind die steigenden Rohstoffpreise. Nur Öl-und Rohstoffaktien trotzen Abwärtstendenz An den Aktienmärkten konnten sich im Wesentlichen nur Öl-, Energie- und Rohstoffaktien dem Ausverkauf entziehen. Dazu gehörte in Sydney auch die Aktie des Goldschürfers Newcrest (+5,2%). In Tokio stiegen beispielsweise Inpex um 6,8, Idemitsu Kosan um 6,8 und Sumitomo Metal Mining um 4,3 Prozent. In Hongkong verteuerten sich CNOOC um 2,1, in Sydney Woodside um 9,5 und Santos um 5,3 Prozent. BHP gewannen 0,9, Rio Tinto 3,7 und Fortescue 1,8 Prozent. Einen Kurseinbruch erlebten Hino Motors (-16,7%), während es für die Aktie der Mutter Toyota um 6,6 Prozent nach unten ging. Der japanische Lkw-Hersteller hatte mitgeteilt, dass er Fälschungen bei der Motorleistung festgestellt hat und setzte darauf den Verkauf von drei Motormodellen und der entsprechenden Fahrzeuge in Japan aus. Die Toyota-Tochter sieht in dem Fehlverhalten keine Probleme mit der Fahrzeugsicherheit und will nun Maßnahmen ergreifen, damit solche Fälschungen nicht wieder vorkommen. Die Aktie war schon am Freitag um 15 Prozent gefallen, nachdem berichtet worden war, dass das Unternehmen der japanischen Regierung unzulässige Emissionsdaten vorgelegt hatte. In Seoul büßte das Indexschwergwicht Samsung Electronics 2 Prozent ein. Das Unternehmen hat wie zuvor bereits der große Konkurrent Apple und auch andere Unternehmen die Lieferung aller seiner Produkte nach Russland "aufgrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen" ausgesetzt. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/err (END) Dow Jones Newswires March 07, 2022 03:17 ET (08:17 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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