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Investieren – aber wie?
Ratings erscheinen auf den ersten Blick hilfreich für Anlageentscheidungen zu sein. Schließlich erleichtert eine qualitative Rangliste die Auswahl der richtigen Produkte. Ein guter Ansatz für eine erfolgsbringende Strategie? Nein! Nüchtern betrachtet helfen Ratings nicht wirklich. Das Problem ist, dass Bewertungen wie „Top Anlage-Ratings“ ausschließlich die Performance der Vergangenheit bewerten. Die besten Investments der nahen Zukunft sind äußerst selten diejenigen mit der besten Performance der jüngsten Vergangenheit. Die Renditen der Vergangenheit sind nun mal keine Garantie für die Renditen der Zukunft – wie auch in jedem Fondsprospekt und Disclaimer zu lesen ist. Doch zu viele Anleger investieren genau so, als ob das Gegenteil der Fall wäre. Auch Berater und Verwalter, die Portfolios gestalten, ziehen bereits nach Jahresfrist Resümee und schichten Geld von „schlecht gelaufenen“ Anlagen in „gut gelaufene“ Anlagen um. Viel zu kurz gedacht – und eine Gefährdung für den langfristigen Anlageerfolg! Top-Rating ist kein Kaufkriterium Die „Führungsrolle“ in einem Fondsranking ist im Regelfall nur von kurzer Lebensdauer. Nicht selten hinken die besten Fonds eines Jahres in den nachfolgenden Jahren sogar deutlich hinterher. Einer aktuellen Studie von S&P Dow Jones Indices LLC zufolge ist der Ruhm der besten US-Aktienfonds vergänglich – und das ziemlich schnell. Ausgehend von einer rollierenden Dreijahresperformance sind von 692 Fonds, die sich noch im September 2011 unter den besten 20 % befanden, per heute nur noch 50 Fonds übrig, die sich immer noch im „oberen Fünftel“ befinden. Nur 7,23 % der damaligen Top-Fonds sind nach nicht einmal drei Jahren immer noch top! Es erfordert eine tiefergehende Analyse, um herauszufinden, warum der Fonds aktuell zu den Besten gehört. Welche Wetten ist er eingegangen, um ganz nach oben zu gelangen? Glück, Geschick oder Zufall? Welche Strategie wird langfristig verfolgt und wird die Zusammensetzung dynamisch an die Marktgegebenheiten angepasst? Bedeutende Fragen, die den langfristigen Anlageerfolg betreffen. Und die das Rating allein nicht beantworten kann. Die Manager managen Ein Verwalter, der das Kundenportfolio auf Fondsbasis strukturiert, verteilt die Kernaufgabe – den langfristigen Anlageerfolg des Kunden sicherzustellen – auf die Schultern von mehreren Fondsmanagern. Um den Erfolg zu sichern, ist also eine gute Kommunikation zwischen Verwalter und Fondsmanager gefragt – denn die Fondsmanager selbst kennen die Anlageziele des Kunden nicht. Nachteilig ist hierbei, dass ein Fondsmanager im Durchschnitt nicht einmal fünf Jahre für den Fonds tätig ist. Weitere Gefahr droht dadurch, dass der eine Fondsmanager natürlich nicht weiß, was der andere tut. Der eine kauft die Aktie, der andere verkauft sie. Es entsteht ein ineffizientes und überdiversifiziertes Chaos – das Portfolio wird oftmals vom Verwalter selbst nicht mehr durchschaut. Zurück also zum einfachen – und falschen! – Ansatz: Von den „schlechten“ zu den „guten“ Fonds umschichten. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass durch dieses Vorgehen gewisse Länder oder Branchen übergewichtet werden. Je ausgeprägter diese fehlende Diversifikation, desto größer die Opportunitätskosten, wenn der Wind dreht. Fazit Ratings sagen wenig über die zukünftige Entwicklung aus. Vertrauen Sie Managern, die über Jahrzehnte hinweg eine gute und nachhaltige Arbeit verrichtet haben – mein Partner Ken Fisher ist einer davon. Und vermeiden Sie es, den Helden der Stunde große Bedeutung beizumessen – wer dem kurzfristigen Ruhm hinterherläuft, wird den langfristigen Anlageerfolg verpassen. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserer Kapitalmarktprognose für 2014 erhältlich. Sie können die Prognose für 2014 kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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