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Zu Beginn der Woche spielten seit langer Zeit endlich mal wieder Wirtschaftsdaten eine Rolle am Finanzmarkt. Während sich das Konsumklima auf stabilem Niveau behaupten konnte, sorgte der Ifo-Geschäftsklimaindex erneut für eine kleine Überraschung: Das zweite Mal in Folge hat der Index des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung zugelegt und notiert aktuell bei 107,2 Punkten. Experten rechneten mit einem moderaten Rückgang auf 106,6 Zähler. Bei den deutschen Verbrauchern ist von Krise bislang ebenfalls nichts zu spüren: Zum ersten Mal seit fünf Monaten konnte der GfK-Konsumklimaindex wieder zulegen. Experten sehen den Anstieg im Zusammenhang mit den zuletzt äußerst positiven Zahlen vom Arbeitsmarkt, der sich – so Analystenschätzung – auch im Jahr 2012 robust erweisen sollte. Während der Aktienmarkt nach diesen Zahlen frohlockte, kam der Bund-Future unter Abgabedruck, verharrte jedoch auf immer noch hohem Niveau von über 137,00 Zählern. Positive Zahlen aus der US-Immobilienwirtschaft verstärkten diesen Trend zusätzlich.
Am Mittwoch startete die Europäische Zentralbank das erste von insgesamt zwei Refinanzierungsgeschäften für die europäischen Geschäftsbanken. Zu einem Zinssatz von nur 1,0 Prozent können sich die Institute bei einer Laufzeit von insgesamt drei Jahren mit frischer Liquidität eindecken. Geld, das von Europas Banken offenbar dringend benötigt wird, wie unter anderem der neue EZB-Chef Mario Draghi konstatierte: „Besonders im ersten Quartal wird es bei der Refinanzierung eng werden“, so der Italiener bei einer Anhörung vor dem Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Worin das Kernproblem liegen könnte, verdeutlicht der Finanzstabilitätsbericht der EZB. Laut dem Bericht der Notenbanker haben sich die Spannungen und Risiken auf dem Markt für Staatsanleihen, sowie damit einhergehender Problemstellungen für viele Geschäftsbanken derart verstärkt, „dass sie Dimensionen einer systemischen Krise annahmen, wie sie seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers vor drei Jahren nicht zu beobachten war“. Als Folge dieser drohenden „systemischen Krise“ öffnete nun die EZB ihre Geldschleusen und stellte Europas Instituten schier unbegrenzte Liquidität in Aussicht. Allein zum Auftakt am Mittwoch wurden auf diesem Wege bei der EZB rund 489 Milliarden Euro abgerufen. Immerhin müssen Europas Institute im kommenden Jahr rund 750 Milliarden Euro refinanzieren. Selbst kurz vor Weihnachten zeigt man sich bei den US-Ratingagenturen immer noch erstaunlich umtriebig. Bereits am Mittwoch verkündete Moody’s, dass eine anhaltende Eurokrise auch das derzeitige Top-Rating Großbritanniens gefährden könnte. Obwohl die Briten nicht Teil der europäischen Währungsunion seien, könnten nachhaltige Turbulenzen auf dem Festland dafür sorgen, dass Großbritannien nicht dauerhaft ein AAA-Rating in Aussicht gestellt werden könnte. Während es sich im Fall Großbritannien nur um eine – wie Moody’s betonte – Einschätzung und keinesfalls eine Bewertungsaktion handelt, machte der Konkurrent Standard & Poor’s (S&P) bei der Bewertung Ungarns am Donnerstag gleich Nägel mit Köpfen: Ungarische Staatsanleihen werden bei S&P fortan nur noch unter BB+/B geführt. Auf diesem Niveau werden Papiere oftmals als „Ramschanleihen“ oder auch „Junk-Bonds“ bezeichnet. Moody’s hatte Ungarn bereits Ende November herabgestuft. Beim Bund-Future wiederum schien kurz vor Weihnachten Ruhe eingekehrt zu sein. Wirklich Bewegung gab es nur zu Beginn der Woche, als das Anleihenbarometer leichte Verluste hinnehmen musste. Mittlerweile bewegt sich der Bund-Future jedoch in einer äußerst engen Handelsspanne und macht bislang keine Anstalten diese zu verlassen. Bondm-News Freude dürfte diese Woche bei allen Investoren von Air Berlin Plc aufgekommen sein. Am Montag konnte CEO Hartmut Mehdorn eine strategische Partnerschaft mit Etihad verkünden. Dabei erhöht Etihad nicht nur seinen Anteil auf knapp 30 Prozent, sondern gewährt zusätzliche Finanzierungsmittel in Höhe von 255 Mio. USD. So überrascht es nicht, dass die Gewinnerliste von zwei Air Berlin Anleihen angeführt wurde. Etihad, erst 2003 gegründet, befindet sich vollständig im Besitz der Regierung von Abu Dhabi und dürfte damit der gesuchte kapitalstarke und langfristige Partner sein. Etihad verpflichtete sich zwei Jahre lang die eingegangene Beteiligung zu halten, nicht auszubauen und kein Übernahmeangebot abzugeben. Letzteres hätte ggf. Auswirkungen auf die Anleihen, da alle drei Bonds eine sogenannte Change of Control Klausel beinhalten. Nach Unternehmensangaben erhoffen sich beide Fluggesellschaften durch die Verknüpfung von Streckennetzen und Vielflieger-Programmen jeweils einen zusätzlichen Umsatz von 35 bis 40 Mio. Euro bereits im ersten Jahr der Kooperation. 3W Power S.A./AEG Power Solutions BV verkündete ihr Delisting von der NYSE Eu-ronext in Amsterdam. Heimatbörse der 3W Power Aktie ist damit der Prime Standard in Frankfurt. Am Donnerstag vermeldete SIC Processing die Aufnahme eines 15 Mio. Euro Kredits bei einer KfW-Tochter für den weiteren Kapazitätsausbau in China. Börse Stuttgart TV Die Europäische Zentralbank ist mal wieder Retter in der Not. In dieser Woche stellte die EZB den Banken erstmals für drei Jahre Geld in unbegrenzter Menge zum Niedrigzins von 1,0 Prozent zur Verfügung. Die Hoffnung ist. dass die Banken das EZB-Geld direkt in Staatsanleihen investieren und so zu einer Beruhigung der Lage beitragen. Fragen dazu von Börse Stuttgart TV an den Fondsmanager Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6499 Allein Deutschland muss im kommenden Jahr rund 250 Milliarden Euro am Renten-markt refinanzieren. Bis auf einen “Ausrutscher” im November konnte sich die Bun-desrepublik bislang zu äußert günstigen Konditionen der frischen Liquidität bedienen. Wird Deutschland auch 2012 der “Fels in der Brandung” am Rentenmarkt bleiben oder droht vielleicht der große Anleihen-Crash? Das DAF-Anleihenforum zum Thema. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6526 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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