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Nach positiven Wirtschaftsdaten aus Europa und einer gut aufgenommenen Auktion spanischer Staatsanleihen drehen Europas Börsen bis Donnerstagmittag deutlich ins Plus. Die deutsche Industrieproduktion legte im November gegenüber dem Vormonat bereinigt um 1,9 Prozent zu. Volkswirte hatten einen Anstieg von lediglich 1,5 Prozent erwartet. Daneben hat sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone sich im Dezember auf 100,0 Punkte von 98,4 im Monat zuvor gefestigt.
Der DAX steigt um 0,4 Prozent auf 9.533 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.126 nach oben. Alle Augen richten sich Richtung Frankfurt. Es wird erwartet, dass die Währungshüter den Leitzins bei 0,25 Prozent unverändert belassen. Auch mit neuen geldpolitischen Maßnahmen wird nicht gerechnet, obgleich der nachgebende Preisdruck wie auch die schwache Kreditvergabe in der Eurozone der Notenbank Sorgen bereitet. Dennoch könnte die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi für Bewegung an den Märkten sorgen. Nach Meinung von Alexander Krüger, Chefvolkswirt beim Bankhaus Lampe, wird Draghi "auf jeden Fall auf die EZB-Artillerie" hinweisen. Eventuell könnte es auch Hinweise zu neuen Liquiditätsmaßnahmen im Frühjahr geben. Die Bank of England hat derweil wie erwartet den Leitzins bei 0,50 Prozent und die Anleihekäufe bei 375 Milliarden Pfund bestätigt. Am Devisenmarkt zieht der Euro leicht auf 1,36 Dollar an. "Für den Euro wäre jede neue Maßnahme der EZB eine klare Belastung", so die Commerzbank. Analyst Lutz Karpowitz rechnet nicht mit neuen Maßnahmen. Indes "sollte die EZB tatsächlich überraschen, dürfte sie dies wohl eher auf der expansiven Seite tun", heißt es. Für höhere Notierungen im Euro/Dollar-Paar dürfte es damit eher schwer werden. Nach einer gut aufgenommenen Auktion gibt die spanische Rendite zehnjähriger Benchmarkanleihen um 6 Basispunkte auf 3,72 Prozent nach. Bei einer Emission von Langläufern gingen die Finanzierungskosten kräftig zurück. Zur Eröffnung des spanischen Finanzierungsprogramms für 2014 erreichte die Rendite einer fünfjährigen Staatsanleihe das niedrigste Niveau seit Einführung des Euro. Bei den Einzelwerten richtet sich der Blick auf die Deutsche Telekom, die Aktie legt an der Börse 1,2 Prozent zu. Positiv für die Aktie wird gesehen, dass die amerikanische Tochter T-Mobile US im vierten Quartal netto 1,6 Millionen Neukunden gewonnen hat. Damit wuchs die Kundenbasis das dritte Quartal in Folge um über 1 Million Kunden. Ende Dezember umfasste sie 46,7 Millionen Nutzer, liegt damit allerdings immer noch deutlich hinter den Wettbewerbern. Der US-Gesundheitskonzern McKesson hat seine Offerte für den Pharmahändler Celesio wie erwartet auf 23,50 Euro je Aktie erhöht. Dabei handelt es sich laut den Amerikanern um die "finale Offerte". Die Angebotsfrist läuft heute Abend ab. McKesson hat sich bereits die Unterstützung des Celesio-Großaktionärs Haniel gesichert, der 50,01 Prozent an den Stuttgartern hält. Celesio-Aktien verlieren 3 Prozent auf 23,75 Euro. Als "nicht wirklich überraschend" stuft ein Marktteilnehmer die Nachricht ein, dass die österreichische Raiffeisen Bank International über eine Kapitalerhöhung von bis zu 2,25 Milliarden Euro nachdenkt, um Staatsbeteiligungen auszulösen. "Es war mehr eine Frage der Zeit, wann die Bank die Aktionäre fragt", so der Händler. Für die Aktionäre wird der Abschied vom Staat nun allerdings teuer: Deren Anteil wird um ein Drittel verwässert. Die Aktie verliert 3,5 Prozent. Europas Stoxx-600-Einzelhandels-Sektor wird vor allem von den Kursverlusten von Tesco nach schwachen Absatzzahlen belastet. In dem Sektor ist Tesco mit knapp 16 Prozent Indexanteil das Schwerstgewicht. Der Sektor gibt 0,5 Prozent nach. "Die schlechten Zahlen von Tesco drücken auch auf die Kurse der anderen großen Einzelhändler", sagt ein Broker. Auch Carrefour, Ahold und Metro fallen zurück. Die Tesco-Aktie selbst verliert 1,1 Prozent. Nach massiven Änderungen im Management gibt das Papier von Standard Chartered um mehr als 4 Prozent nach. Nach Einschätzung von Investec Securities dürften nun auch die Spekulationen über einen Kapitalerhöhung wieder zunehmen. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/raz -0- (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires January 09, 2014 07:12 ET (12:12 GMT) Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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