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Zum ersten Mal seit neun Monaten hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wieder verbessert: Der Ifo-Geschäftsklimaindex – der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur – legte im August um 2,1 Zähler auf 103,8 Punkte zu. Einen derart starken Anstieg gab es im Monatsvergleich zuletzt im Dezember 2014. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Sommerhoch”, kommentierte Ifo-Chef Clemens Fuest die erfreulichen Zahlen. Zur besseren Stimmung trägt einerseits eine starke Binnenkonjunktur bei: Wie das Statistische Bundesamt kürzlich bestätigt hatte, zeigt sich die deutsche Konjunktur robust – das deutsche BIP stieg im zweiten Quartal um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Andererseits trägt auch der Waffenstillstand beim Handelskonflikt mit den USA bei: Seit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Trump im Juli besuchte, scheint der angedrohte Handelskrieg mit Strafzöllen, etwa auf Autos, zumindest zwischen Europa und den USA abgewendet. Der Handelsstreit zwischen den USA, der EU, China und anderen Ländern war ein wesentlicher Grund für die Eintrübung des Geschäftsklimaindex seit Jahresbeginn.
Vergangene Woche trafen sich Regierungsvertreter der USA und China in Washington – ein neuer Versuch, den Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern zu entschärfen. Doch die Gespräche blieben ergebnislos. Entspannung gab es zu Beginn dieser Woche zumindest im Streit zwischen den USA und Mexiko. Die beiden Länder haben eine vorläufige Einigung für ein neues nordamerikanisches Freihandelsabkommen erzielt. Dieses soll das bisherige Abkommen (NAFTA) zwischen den USA, Kanada und Mexiko ablösen. Kanada war an den Gesprächen nicht beteiligt – der Abschluss eines gemeinsamen Abkommens aller drei Länder ist aber schon für diese Woche angekündigt. Trump kritisierte NAFTA bereits vor einem Jahr und forderte dessen Neuauflage. Der neue Deal beinhaltet den Verzicht auf gegenseitige Zölle bei Agrarprodukten, Eckpunkte für die Anwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft und Reformen zur Liberalisierung der Finanzmärkte. Bundes-/Staatsanleihen Die robusten Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten die Kurse deutscher Staatsanleihen zum Wochenstart. Der Euro-Bund-Future startete deutlich über 163 Punkte, fiel bis zum späten Nachmittag jedoch um 0,32 Prozent auf 162,61 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg kurzzeitig auf 0,38 Prozent. Auch in den meisten übrigen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu. Am Dienstag rutschte der Euro-Bund-Future bis auf 162,37 Punkte ab, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte auf 0,39 Prozent. Grund dafür war die allgemein wieder risikofreudigere Stimmung an den Finanzmärkten, nachdem sich die USA und Mexiko auf das neue Handelsabkommen einigten. Am Mittwochnachmittag gerieten die Kurse deutscher Staatsanleihen erneut unter Druck: Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte in der Spitze auf 0,41 Prozent, der Euro-Bund-Future fiel bis auf 162,12 Punkte. Unterhalb der 163-Punkte-Marke blieb er auch am Donnerstag. Anlegertrends Die Deutsche Bank besorgt sich eine Milliarde frisches Kapital Eine neue Unternehmensanleihe der Deutschen Bank ist seit dem 24. August an der Börse Stuttgart handelbar. Der Bond mit der WKN DL19UC ist mit 1,125 Prozent jährlich verzinst. Das Emissionsvolumen beträgt eine Milliarde Euro. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 1.000 Euro anlegerfreundlich gestückelt. S&P bewertet die Deutsche Bank mit BBB+. Siemens begibt drei neue Anleihen Siemens war in dieser Woche am Kapitalmarkt aktiv und hat in dieser Woche drei neue Anleihen begeben (A195BX, A195BY, A195BZ). Das Emissionsvolumen beträgt insgesamt 2,75 Milliarden Euro. Alle Anleihen haben eine Mindeststückelung von 1.000 Euro. Die erste Anleihe (WKN A195BX) hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Der Kupon beträgt 0,375 Prozent. Die zweite Anleihe (WKN A195BY) ist mit 1,000 Prozent verzinst und läuft bis zum 06.09.2027. Der dritte Bond (WKN A195BZ) hat eine Laufzeit von 12 Jahren und bietet eine jährliche Verzinsung in Höhe von 1,375 Prozent. Börse Stuttgart TV DAX bis Jahresende – neue Höchstkurse oder Crash? Sell in May and go away, but remember to come back in September“. Kaum ein Anleger kann diese Floskel noch hören, doch in diesem Jahr ist es am Finanzmarkt tatsächlich so spannend wie selten zuvor. Kann sich der DAX tatsächlich noch einmal zu neuen Höhen aufschwingen? Oder wird die Luft doch langsam dünn? Prof. Dr. Hendrik Wolff, Wolff & Häcker Finanzconsulting AG, im Interview mit Thomas Zuleck. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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