Alt 03.10.14, 02:32
Standard XETRA-SCHLUSS/Draghi und verpatzte IPOs belasten Kurse schwer
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Die enttäuschende Aufnahme der Börsenneulinge Zalando und Rocket Internet und Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi zu Anleihekäufen haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag schwer belastet. Der DAX büßte 2 Prozent auf 9.196 Punkte ein. Der Schlusskurs war zugleich der Tiefstkurs und der niedrigste Stand seit Mitte August. Der TecDAX der Telekom- und Technologiewerte brach sogar um 2,7 Prozent ein. Hier dürfte sich die herbe Enttäuschung durch Zalando und Rocket Internet niedergeschlagen haben.

Draghi zufolge wird die EZB schon bald mit den Käufen von verbrieften Krediten und Pfandbriefen beginnen und könnte damit ihre Bilanz um bis zu einer Billion Euro ausweiten. Die Reaktionen waren jedoch skeptisch: "Vom Ankaufprogramm für Covered Bonds (...) erwarten wir nicht allzuviel", sagte Jan Holthusen, Leiter des Zins- und Anleihen-Research. Denn es dürfte der EZB schwer fallen, überhaupt Verkäufer für solch große Anleihepakete zu finden.

Aktien von Rocket Internet beendeten den ersten Handelstag mit einem Kurs von 37 Euro. Das sind 5,50 Euro weniger als der Ausgabepreis von 42,50 Euro. In ihrem Sog brachen auch die Papiere des am Mittwoch an die Börse gegangenen Online-Bekleidungshändlers Zalando um 11,6 Prozent auf 19 Euro ein. "Viele Erstzeichner haben nur darauf spekuliert, einen schnellen Gewinn mitzunehmen. Danach wurden nur noch die Kursverluste minimiert", sagte ein Händler.

Doch es gab auch Kursgewinner. Hochtief stiegen um 6,3 Prozent, nachdem der Baudienstleister den Rückkauf von bis zu fast 7 Millionen eigenen Aktien für maximal 367 Millionen Euro angekündigt hatte.

Allianz verloren mit dem schwachen Gesamtmarkt 1,6 Prozent. Vorstandschef Michael Diekmann wird im Mai 2015 nach siebzehn Jahren im Vorstand des Versicherers ausscheiden. Sein Nachfolger wird Oliver Bäte, bisher für das Geschäft in West- und Südeuropa zuständig.

ThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner & Co verloren jeweils knapp 4 Prozent. Sie wurden von pessimistischen Aussagen zur europäischen Stahlbranche von Klöckner & Co sowie von der österreichischen voestalpine belastet.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/raz

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