Alt 28.02.22, 17:04
Standard Unsicherheit und Nervosität ja, Panik nein - DAX muss Tiefs aus der Vorwoche halten
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Panik sieht anders aus. Dennoch muss man festhalten, dass der Deutsche Aktienindex nach dem fast schon historischen Short-Squeeze Ende vergangener Woche seinen kurzfristigen Abwärtstrend heute wieder aufgenommen hat. Wichtig ist jetzt, dass der Markt die Tiefs bei 13.800 Punkten nicht noch einmal unterschreitet. Das allerdings dürfte davon abhängen, wie sich einerseits die Situation in der Kriegsregion entwickelt und andererseits die jetzt in Gang kommende Sanktionsspirale nicht nur Russland, sondern auch andere Teile der Weltwirtschaft negativ beeinflussen wird.

Die Unsicherheit an der Börse ist deutlich spürbar. Mit der Kombination aus Krieg inklusive der Drohungen mit dem Einsatz von Nuklearwaffen, einer historisch hohen Inflation und Befürchtungen eines Kollapses des Finanzsystems mussten sich die meisten Anleger noch nicht wirklich beschäftigen. Vielleicht lässt sich der Markt derzeit am besten mit dem Zusammenbruch der russischen Wirtschaft und des Bankensystems im Jahr 1998 vergleichen. Damals ging unter anderen der Hedgefonds LTCM Pleite.

Die US-Notenbank dürfte deshalb in dieser Woche ebenfalls in höchster Alarmbereitschaft sein und sich intensiv mit den Märkten beschäftigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es im März keine Zinserhöhung geben wird, nimmt zu. Hier gibt es jedoch zu bedenken, dass die weltweit ohnehin schon hohe Inflation aufgrund von Unterbrechungen der Öl- und Gasversorgung und der Lieferketten im besten Fall bestehen bleiben, eher weiter steigen dürfte.

Das Risiko einer Finanzkrise steigt ebenfalls, da die Zahlungssysteme zusammenbrechen und Russland Vergeltung üben könnte. In Russland selbst ist es dazu wahrscheinlich, dass es zu einer Hyperinflation kommt. Die Zentralbanken könnten deshalb bestrebt sein, die Entwicklung erst einmal abzuwarten, um das Risiko einer Finanzkrise selbst angesichts einer hohen Inflation abzuwenden. Das wiederum könnte dem Aktienmarkt erneut helfen.


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