Alt 06.05.16, 18:33
Standard Golden Week in Japan – Kurssturz bei Dialog Semi – BHP und Vale im Fokus
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Wenn man sich am amerikanischen Aktienmarkt die Marktbewegungen der letzten Tage anschaut, dann muss man feststellen, dass der Markt seit Mitte April eine Verschnaufpause eingelegt hat. Beim Dow Jones führte die zweimonatige Aufwärtsbewegung von etwa 15.500 bis auf über 18.000 Punkte. Dort wurde dann auch die Luft etwas dünner, sodass wir am Dienstag nun bei 17.751 Punkten aus dem Handel gingen. In dieser Woche musste der Ölfeldausrüster Halliburton (WKN: 853986) sein Übernahmevorhaben mit Baker Hughes (WKN: 872933) begraben. Die kartellrechtlichen Bedenken wogen zu stark und auch von staatlicher Seite regte sich Widerstand gegen diesen Zusammenschluss. Halliburton muss nun in Folge der Angebotsrücknahme eine Entschädigung von 3,5 Milliarden Dollar an Baker Hughes zahlen und reiht sich nach Pfizer (WKN: 852009) und Honeywell (WKN: 870153) als nächstes Unternehmen ein, das mit einer Übernahme scheiterte.

In dieser Berichtswoche gab es an der Börse in Tokyo aufgrund der Feiertagswoche “Golden Week“ nur einen Handelstag und der verlief für die Anleger leider mehr als unerfreulich. Nach dem großem Tagesabsturz vom 624 Punkten in der letzten Woche kam am Montag nochmals ein Minus von 518 Zählern hinzu, aber von seinem Tagestiefstkurs bei 15.975 Punkten konnte sich der japanische Leitindex dann doch noch wieder über die 16.000er-Marke retten und der Nikkei 225 schließt bei 16.147 Punkten. Dass die Bank of Japan (BoJ) keine Maßnahmen ergreift, den sehr festen Yen zu schwächen und auch die Zinspolitik nicht noch weiter lockert, hat die Aktien- und Devisenmärkte regelrecht in Panik versetzt. Selbst wenn sich der Yen auf dem jetzigen Niveau von 106 gegenüber dem Dollar stabilisieren würde, gibt es starke Bedenken bezüglich der nächsten Quartalsabschlüsse und dies nicht nur bei den großen Exportwerten. „Selbst bei konservativen japanischen Firmen, die mit einem Yen/Dollar von um die 110 rechnen, wird befürchtet, dass es zu Gewinnwarnungen kommen wird“, sagte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart. „Nicht jeder japanische Finanzvorstand ist so vorsichtig gewesen dieses Währungsniveau anzusetzen“, so Marten. Somit wird mehr als gespannt auf die Währungsentwicklung geschaut und wir werden an diesem Freitag, dem ersten Handelstag nach der langen Feiertagspause, sehen in welche Richtung sich die Kurse entwickeln.

Der Chip-Entwickler Dialog Semiconductor (WKN: 927200) erzielte im ersten Quartal 2016 einen Nettogewinn von 142,9 Millionen Dollar (rund 125 Millionen Euro), nach 38,8 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Zurückzuführen ist dieser höhere Gewinn jedoch auf eine Entschädigungszahlung bei der geplatzten Übernahme des Konkurrenten Atmel. Der bereinigte Gewinn jedoch brach um 61 Prozent auf 21,6 Millionen Dollar (rund 19 Millionen Euro) ein. Hauptgrund für diese negative Entwicklung ist die Sättigung des Smartphones-Marktes. Die Gesellschaft geht momentan von einem Umsatzeinbruch von bis zu neun Prozent aus. Die Anleger zeigten sich schockiert und verkauften massiv die Aktien. Zeitweise lag der Kurs mit 15 Prozent im Minus und markierte am Donnerstag den Tiefstkurs bei 25,28 Euro.

Die niederländische Philips NV (WKN: 940602) plant ihr Lichtgeschäft an die Börse zu bringen. Nachdem die Pläne zum Verkauf der Sparte in den letzten zwei Jahren nicht von Erfolg gekrönt waren, soll mit diesem Schritt der Umbau des Konzerns weiter vorangetrieben werden. In einem ersten Schritt sollen 25 Prozent der Aktien platziert und zum Handel an der Börse Amsterdam zugelassen werden. Die restlichen Anteile sollen über einen Zeitraum von mehreren Jahren verkauft werden. Das Lichtgeschäft von Philips wird von Analysten auf einen Wert von circa fünf Milliarden Euro taxiert.

Zwischenzeitliche Kursabschläge von über acht Prozent mussten die Aktionäre vom britisch-australischen Bergbaukonzern BHP (WKN: 908101) und der brasilianischen Vale (WKN: 897998) hinnehmen. Die brasilianische Staatsanwaltschaft fordert von den Betreibern des Eisenerzbergwerks „Samarco“ in Brasilien umgerechnet 43 Milliarden Dollar im Rahmen einer Zivilklage. Die gemeinsamen Betreiber des Bergwerkes sind BHP und Vale. Vorausgegangen war ein Staudammbruch im November 2015, welcher eine gewaltige giftige Schlammlawine mit einer Umweltkatastrophe verursachte. 19 Menschen kamen ums Leben. Die Staatsanwaltschaft wirft den Unternehmen unter anderem Fahrlässigkeit bei der Einhaltung von Sicherheits- und Umweltauflagen vor.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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