Alt 13.12.19, 20:42
Standard Rentenreport KW 50
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Notenbanken im Fokus

Die erste geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank unter der neuen Chefin Christine Lagarde – und auf den ersten Blick erst einmal wenig Neues. Erwartungsgemäß rüttelte die EZB bei ihrer letzten Sitzung des Jahres nicht am Leitzins. Dementsprechend bleibt der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Auch der Einlagensatz für Geschäftsbanken wird nicht angerührt und bleibt bei -0,5 Prozent.

Neben den bloßen Ergebnissen richteten sich die Blicke im Vorfeld der Entscheidung vor allem auf die erste Pressekonferenz Christine Lagardes. Besonders die angedachte Strategieüberprüfung der EZB könnte dabei von Interesse sein – schließlich wurde die EZB-Strategie das letzte Mal vor rund 16 Jahren grundlegend überarbeitet. Mit der tatsächlichen Arbeit beginnen wird Lagarde aber erst Anfang 2020, wenn alle EZB-Direktoriumsmitglieder
an Bord sind.

Zudem verkündete Christine Lagarde im Vorfeld, die „Notenbankersprache“ erst noch erlernen zu müssen. Daher könnten neue Begriffe oder Redewendungen in ihrer Erklärung nicht unbedingt auf einen neuen EZB-Kurs hindeuten, sondern zunächst einmal für sich stehen. Erst im Vergleich mehrerer Sitzungsergebnisse Lagardes wird sich dann zeigen, was genau hinter den Formulierungen steckt.

Bereits am Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed das Ergebnis ihrer letzten geldpolitischen Sitzung in diesem Jahr bekannt gegeben. Sie beließ den Leitzins – wie von den allermeisten Marktteilnehmern erwartet – unverändert in einer Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Damit bleibt es in diesem Jahr bei drei Zinssenkungen der Fed. Ursprünglich waren für dieses Jahr zwei Zinssteigerungen vorgesehen. Aufgrund der scheinbar endlosen Querelen rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China rückte die US-Notenbank aber von ihrem Vorhaben ab. Stattdessen senkte sie drei Mal in Folge den Leitzins, um den Aufschwung der Wirtschaft zu stützen.

Für das kommende Jahr plant die Fed derzeit keine weiteren Zinsschritte. Das liegt unter anderem auch daran, dass in den USA im nächsten Jahr Präsidentschaftswahlen stattfinden. Im Wahlkampfgetöse wird die Fed wohl kaum die von US-Präsident Trump geforderten Zinssenkungen liefern. Zudem gehen die Notenbanker für 2020 weiterhin von einem guten US-Arbeitsmarkt aus. So erwartet die Fed, dass die Arbeitslosenquote Ende 2020 bei rund 3,5 Prozent liegen wird – also derselbe Stand wie derzeit und damit das niedrigste Niveau seit etwa 50 Jahren.

Eine Zinssteigerung hingegen käme für die Fed nur in Frage, sollte die Inflation kräftig und über eine längere Periode hinweg anziehen. Danach sieht es aktuell jedoch nicht aus: Vom angepeilten Inflations-Ziel von 2 Prozent ist die Kerninflation mit zuletzt 1,6 Prozent noch ein gutes Stück entfernt. Dementsprechend rechnen Analysten zum jetzigen Zeitpunkt eher mit einer weiteren Zinssenkung als mit einem steigenden Leitzins. Bisher jedoch geht die Fed davon aus, „dass die Geldpolitik den anhaltenden Aufschwung der Wirtschaft angemessen unterstützt.“

Bundes-/Staatsanleihen

Analog zum Gesamtmarkt bewegte sich der richtungsweisende Euro-Bund-Future in dieser Woche ohne größere Schwankungen auf konstantem Niveau. War der Euro-Bund-Future am Montag bei 172,37 Prozentpunkten aus dem Handel gegangen, waren es am Dienstag 172,23 Prozentpunkte. An beiden Tagen bewegte sich der Euro-Bund-Future lediglich in einer Spanne von 172,00 bis 172,50 Prozentpunkten. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg zur Wochenmitte auf 172,88 Prozentpunkte notiert der Euro-Bund-Future Stand Donnerstagmittag bei rund 172,70 Prozentpunkten und damit rund einen halben Prozentpunkt über dem Schlusskurs von Montag.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe beträgt derzeit -0,332 Prozent.

Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

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Anlegertrends

PCC begibt zwei Anleihen

Der Chemie-, Logistik- und Energiekonzern PCC begibt zwei Anleihen. Anleihe Nummer eins (WKN A2YPFX) verfügt über ein Volumen von 20 Millionen Euro und wird zum 01.01.2024 fällig. Zu einem Kupon von 3,0 Prozent findet die nächste Zinszahlung zum 01.04.2020 statt. Bei der zweiten Anleihe (WKN A2YPFY) umfasst das Emissionsvolumen bei einer Laufzeit bis zum 01.07.2025 30 Millionen Euro. Hier beträgt der Kupon 4,0 Prozent, erster Zinszahlungstermin ist ebenfalls der 01.04.2020. Beide Anleihen sind ab einem handelbaren Mindestbetrag und zu kleinsten handelbaren Einheiten von je 1.000 Euro handelbar. Außerdem sind beide Anleihen vorzeitig durch den Emittenten kündbar.

5-jährige Anleihe der Deutsche Rohstoffe AG

Bei einem Emissionsvolumen von 100 Millionen Euro wird die neue Anleihe der Deutsche Rohstoffe AG (WKN A2YN3Q) zum 06.12.2024 fällig. Deren Kupon beträgt 5,25 Prozent, der Termin der nächsten Zinszahlung ist der 06.06.2020. Handelbarer Mindestbetrag und kleinste handelbare Einheiten liegen bei dieser Anleihe identisch bei 1.000 Euro. Die Anleihe der Deutsche Rohstoffe AG kann vom Emittenten vorzeitig gekündigt werden.

Donald Trump wird’s freuen…

Sein Lieblings-Medium Twitter platziert unter der WKN A2SBG4 eine neue Anleihe, die ein Emissionsvolumen von 700 Millionen US-Dollar aufweist. Fällig wird die Twitter-Anleihe zum 15.12.2027. Als Kupon sind hier 3,875 Prozent ausgewiesen. Als Termin der ersten Zinszahlung wurde der 15.06.2020 festgesetzt. Der handelbare Mindestbetrag beträgt hier 2.000 US-Dollar, die kleinste handelbare Einheit sind 1.000 US-Dollar. Durch den Emittenten kann die Anleihe vorzeitig gekündigt werden.

Zwei Mal Walt Disney

Der US-Medienkonzern Walt Disney begibt zwei neue Anleihen. Die erste Anleihe (WKN A2SAC0) weist bei einer Fälligkeit zum 15.12.2035 ein Volumen von 971,82 Millionen US-Dollar auf. Deren Kupon liegt bei 6,4 Prozent. Der Termin der nächsten Zinszahlung ist bereits der 15.12.2019. Anleihe Nummer zwei (WKN A2SACM) weist eine Fälligkeit bis zum 15.11.2026 und ein Volumen von 436,29 Millionen US-Dollar auf. Zu einem Kupon von 3,375 Prozent ist hier der Termin der nächsten Zinszahlung der 15.05.2020. Ab einem handelbaren Mindestbetrag von 2.000 US-Dollar belaufen sich die kleinsten handelbaren Einheiten bei beiden Anleihen auf je 1.000 US-Dollar. Zudem können beide Anleihen vorzeitig durch Walt Disney gekündigt werden.

5-jährige Ford-Anleihe

Unter der WKN A2SA2U begibt der US-Autobauer Ford eine neue Anleihe. Diese Emission umfasst ein Volumen von 150 Millionen australischen Dollar und wird zum 03.12.2024 fällig. Als Kupon sind bei dieser Anleihe 3,683 Prozent angegeben. Die nächste Zinszahlung findet am 20.05.2020 statt. Ab einem handelbaren Mindestbetrag von 2.000 australischen Dollar beträgt die kleinste handelbare Einheit ebenfalls 2.000 australische Dollar. Von S&P wird Ford mit BBB- geratet.


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Anleihenmarkt 2020: Zwischen Fed, EZB und Handelskonflikt

Fed und EZB haben die Anleihenmärkte im sich bald endenden Börsenjahr 2019 massiv geprägt - und das wird auch 2020 so sein, sagt Anleihen-Expertin Bianca Becker im wöchentlichen Marktgespräch. Welche Anleihen bei den Anlegern besonders beliebt waren und wie sich der Markt für nachhaltige Anleihen, die sogenannten Green Bonds, entwickelt hat - verrät sie im Interview.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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