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Nach den Chartanalysen zum Wochenbeginn, die ein durchaus konstruktives Bild für den DAX zeichneten, habe ich Ihnen gestern, wie zuvor angekündigt, weitere Gründe geliefert, warum ich mittelfristig weiterhin bullish für den DAX gestimmt bin: die anhaltend niedrigen Zinsen im Euroraum bei gleichzeitig anziehender Inflation. Doch damit ist eine umfassende Analyse noch längst nicht abgeschlossen. Es fehlen zum Beispiel noch die fundamentalen, also wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Und auch diese können steigende Kurse im DAX begründen.
Deutsche Wirtschaft mit stärkstem Wachstum seit fünf Jahren So hat sich die deutsche Wirtschaft in 2016 als sehr solide erwiesen und zum Jahresende sogar noch einmal an Tempo gewonnen. Nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den letzten drei Monaten 2016 im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent, nachdem das Wachstum der Vorquartale jeweils leicht schwächer ausgefallen war. Insgesamt gelang der Wirtschaft in 2016 mit einem Zuwachs von 1,9 Prozent (2014: +1,6%, 2015: +1,7%) das stärkste Wachstum seit fünf Jahren. Ein deutlich stärkeres Wirtschaftswachstum gab es zuletzt 2010 (+4,1 Prozent) und 2011 (+3,7 Prozent), allerdings kam die deutsche Wirtschaft damals aus einer tiefen Rezession, die der globalen Finanzkrise 2009 geschuldet war. Private und staatliche Ausgaben treiben Wachstum an Zum aktuellen Wachstum trugen fast ausschließlich die Kauflust der Verbraucher und die Ausgaben des Staates bei. So erhöhten sich die staatlichen Ausgaben, auch wegen der Unterbringung Hunderttausender Flüchtlinge, binnen Jahresfrist um 4,2 Prozent. Sie stiegen damit so stark an wie seit 1992 nicht mehr und machten 0,8 Prozent des BIP-Anstiegs aus. Der private Konsum steuerte 1,1 Prozentpunkte des gesamtwirtschaftlichen Wachstums bei und legte wie im Vorjahr um 2,0 Prozent zu. (Quellen: Statistisches Bundesamt, DekaBank) Arbeitsmarkt boomt Zudem ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt historisch günstig. Der seit mehr als zehn Jahren anhaltende Aufwärtstrend bei den Beschäftigtenzahlen setzte sich bis zum Jahresende 2016 fort. Mit 43,5 Millionen erreichte die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland im Durchschnitt des vergangenen Jahres den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Und der Zuwachs fiel nach vorläufigen Berechnungen sogar noch etwas größer aus als ein Jahr zuvor. Aufschwung hält 2017 an Und dieser Boom ist noch nicht zu Ende. So sollte der Konsum als wesentlicher Wachstumsträger der deutschen Wirtschaft mit Blick auf die gute Lage am Arbeitsmarkt und den zu erwartenden soliden Lohnzuwächsen auch 2017 zum Wachstum beitragen. Denn die Mehrheit der Bundesbürger ist angesichts der positiven Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung einer Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) zufolge mit der eigenen Finanzlage zufrieden. Und nicht einmal einer von zehn macht sich demnach Sorgen um seinen Job. Eine derartige Stimmung ist die Grundlage für eine hohe Konsumfreudigkeit. Aber auch die deutsche Industrie zeigt sich so optimistisch wie lange nicht mehr. So stieg der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes im Dezember auf 55,6 Punkte, nach 54,3 im Vormonat. Wie das IHS Markit Institut dazu mitteilte, wird damit die höchste Wachstumsrate seit knapp drei Jahren angezeigt. Und die gewerblichen Dienstleister Deutschlands sehen ebenfalls trotz einer leichten Abkühlung weiterhin ein deutliches Wachstum. So sank der Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe zwar um 0,8 auf 54,3 Punkte, er lag damit aber weiterhin deutlich über der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstums signalisiert wird. Anhaltendes Wirtschaftswachstum ist positiv für den DAX Da sich die positiven Aussichten für die Wirtschaft in Deutschland natürlich auch in den Gewinnen der börsennotierten Aktiengesellschaften widerspiegeln werden, sind die fundamentalen Entwicklungen ebenfalls ein Grund, warum ich mittelfristig weiterhin bullish für den DAX gestimmt bin. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de | ||
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