Alt 25.02.14, 12:23
Standard Börsen zeigen Ehrfurcht vor neuen Höhen
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Die Bullen und die Bären fechten momentan einen harten Kampf an den Börsen aus. Derzeit haben klar die Bullen die Oberhand. Sollte den Börsen der Ausbruch nach oben gelingen, dürfte weiteres Kapital an den Markt fließen. Sollten die Bären dagegen das Zepter übernehmen, könnte es nochmals zu einem Rücksetzer kommen. Dieser sollte aber überschaubar ausfallen, weil weiterhin viel Geld nach Anlagemöglichkeiten sucht. Am Mittag haben die Bären die Oberhand, der DAX gibt um 0,4 Prozent auf 9.667 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,4 Prozent niedriger bei 3.145 Zählern.

Die Wall Street schaffte am Vortag den Ausbruch nach oben noch nicht. Das hält nun auch Europas Börsen in Schach. Zwar stieg der S&P-500-Index zu Wochenbeginn kurz über die Hürde von 1.850 Punkten, fiel anschließend aber wieder darunter. Seit Wochen schon scheitert der Index an diesem hartnäckigen Widerstand.

Der Optimismus ist jedoch bei vielen Akteuren ungebrochen: "Der Ausbruch nach oben wird kommen - und der DAX bei 10.000 Punkten und der S&P-500 bei 1.900 Punkten, das sollte spätestens Mitte März erreicht werden", sagt ein Händler eines US-Brokers.

Am Ausbruch gescheitert ist auch der Euro zum US-Dollar. Bei 1,3770 Dollar überwiegt schon seit Tagen das Verkaufsinteresse beim Euro. Gleichzeitig sind jedoch seit vier Tagen höhere Tiefstkurse bei der Gemeinschaftswährung zu beobachten. Das bedeutet, dass die Handelsspanne des Währungspaares immer enger wird. Oftmals lösen sich solche Situationen mit einem starken Ausbruch des Wechselkurses nach oben oder unten auf. Am Mittag notiert der Euro bei 1,3741 Dollar.

Die Bundesanleihen treten auf der Stelle. Nach dem starken Verfall der Rendite seit Jahresbeginn hält sich diese seit Anfang Februar knapp über 1,60 Prozent. "Ein Schritt vor, ein Schritt zurück" ist laut der Bank HSBC Trinkaus das Motto im Euro-Rentenhandel in den vergangenen Wochen. Der Schuldner Deutschland nutzt die Gunst der Stunde und bringt am Mittwoch eine Anleihe mit einer Laufzeit von 32 Jahren - mit einem Kupon von nur noch 2,5 Prozent.

Die Berichtssaison hat noch einige Überraschungen parat. Die Ergebnisse der Unternehmen entfachen Gegenwind für die Börsen. Mit BASF, Fresenius und deren Tochter Fresenius Medical Care (FMC) haben am Morgen drei DAX-Unternehmen ihre Ergebnisse veröffentlicht.

Mit 8,6 und 7,2 Prozent Kursverlust kommen die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius und die der Dialyse-Tochter FMC unter die Räder. Händler bemängeln, bei beiden Unternehmen seien die Ziele für das laufende Jahr überraschend niedrig gesteckt. Zu Fresenius heißt es aus dem Hause equinet, dass der Ausblick des Konzerns für 2014 am unteren Ende der Prognosespanne liege und somit schwächer als gedacht ausfalle. Vor allem die Margenvorgaben für Tochter Kabi seien enttäuschend.

Auch die Aktie von BASF kommt nach den Zahlen zurück und verliert 1,1 Prozent. An der Börse wird von Gewinnmitnahmen trotz guter Zahlen berichtet, nachdem die Aktie am Vortag auf Rekordhoch notiert hatte. Die Ludwigshafener haben im vierten Quartal beim Gewinn mit 2,6 Milliarden Euro ein Viertel mehr verdient, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Nach einigen schwächeren Jahren sieht Bernstein Research bei BASF wieder bessere Volumen- und Preistendenzen. Auch für die Entwicklung in den Endverbrauchermärkten zeigen sich die Analysten optimistischer.

Kräftig im Plus notiert die Börse in Dänemark, der Index legt gegen den Trend um 1,8 Prozent auf 717 Punkte zu. Den Katalysator für die Gewinne liefern dabei die Banken. Die dänische Jyske Bank, die Nummer drei unter den Banken des Landes, will den Hypothekenanbieter BRFkredit übernehmen. Sie erhofft sich davon Synergien und Möglichkeiten für das sogenannte Cross-Selling. Der dänische Bankensektor ist bisher noch ungewöhnlich stark fragmentiert. Die rund 5,6 Millionen Bewohner des Landes können unter etwa 100 Banken wählen. Am Markt kommt das Vorhaben gut an. Jyske gewinnen mehr als 7 Prozent, während andere im Index OMX 20 vertretene Banken nur um etwa 1 Prozent zulegen.

In Paris verlieren Vivendi 3,5 Prozent. Der Telekom- und Medienkonzern hat im vierten Quartal weniger umgesetzt und verdient, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Der Aktienkurs war am Montag noch stark gestiegen.

Der Kurs von Aixtron fällt im TecDAX um 7,7 Prozent. Wegen schwacher Nachfrage und niedriger Preise für Anlagen zur LED-Produktion hat Aixtron im vierten Quartal einen deutlich höheren Verlust gemacht als erwartet. Papiere des beruflichen Netzwerks Xing gewinnen dagegen 9,3 Prozent. Das Unternehmen erhöht die Dividende von 0,56 auf 0,62 Euro je Aktie. Ein schwacher Ausblick des Automobilzulieferers Dürr drückt den Kurs um knapp 6 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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