Alt 15.01.15, 13:31
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Donnerstag, 15.01.2015 - Update
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DAX wird von SNB herumgewirbelt / SNB hebt Stützung des Euromindestkurs von 1,20-CHF auf, US-Dollar profitiert.

Die Aktien- und Devisenmärkte reagierten heute heftig auf die absolut unerwartete Aufhebung des Euromindestkurses bei 1,20-CHF durch die Schweizer Nationalbank (SNB). In der Spitze brach der DAX im ersten Schockmoment bis auf knapp unter 9.600 Punkte ein, konnte sich aber schnell wieder erholen und handelt aktuell wieder bei knapp 9.870 Zählern.

Vor mehr als drei Jahren hatte die SNB den Mindestkurs bei 1,20-CHF eingeführt und diesen immer wieder durch Interventionen verteidigt. Mit diesem Schritt sollte die schweizer Exportwirtschaft vor einer allzu hohen Aufwertung des Schweizer Franken geschützt werden. Der heutige Schritt kam so völlig überraschend. Die offizielle Erklärung der SNB lautet folgendermaßen: „Der Mindestkurs wurde in einer Zeit der massiven Überwertung des Frankens eingeführt. Der Franken beibt zwar hoch bewertet, aber die Überbewertung hat sich seit Einführung des Mindestkurses insgesamt reduziert.“ Gleichzeitig senkte sie den Zins für Guthaben die einen bestimmten Freibetrag übersteigen um 0,5 Prozentpunkte auf nun -0,75 Prozent.

Der EUR/CHF-Kurs sackte im Anschluss in der Spitze bis auf knapp 0,85 CHF ein. Der schweizer Leitindex SMI gab knapp 7 Prozent ab.

Auch der EUR musste zwischenzeitlich massiv abgeben und fiel gegen den USD auf ein 12-Jahrestief. Zwar erholte sich der Kurs schnell wieder, mit aktuell etwa 1,1680 USD handelt das Währungspaar aber weiterhin im Minus*.

Die offizielle Erklärung zur Aufgabe des Stützungskurses lautet entspannt, allerdings dürfte dahinter vor allem die Sorge um eine übermäßige Belastung der Schweizer Nationalbank stecken. Denn mit der Aussicht auf Staatsanleihekäufe durch die EZB und den Spekulationen um einen Grexit, kam der EUR zuletzt immer stärker unter Druck und führte auch zu einer Flucht in den Schweizer Franken. Mit Interventionen und massiven Aufkäufen des EUR hätte die Notenbank des kleinen Landes seine Bilanz übermäßig strapazieren können.

Die Auswirkungen dieses Schrittes lassen sich aktuell schwer bestimmen. Letztendlich dürfte die schweizer Wirtschaft angesichts der massiven Verteuerung seiner Produkte, Schwierigkeiten bekommen. Der Vertrauensverlust der Anlegerin die Notenbanken könnte auf mittelfristige Sicht die traditionellen „sicheren Häfen“ wie den US-Dollar und Gold stärken.

Nach dem ersten Schock konnte sich der DAX wieder weitgehend erholen und handelt aktuell etwa auf Vortagesschluss-Niveau. Stützend wirken dabei die vor dem SNB-Schritt eigentlich positiven Vorgaben aus Asien. Die Marktteilnehmer dort reagierten positiv auf eine Stabilisierung bei den Rohstoffpreisen, sowie der Notenbank-Stimuli-Fantasie durch die unerwartete Leitzinssenkung in Indien und der Aussicht auf eine Verlängerung der expansiven Geldpolitik in Japan. Die indische, geldpolitische Maßnahme lässt Anlegerdarauf hoffen, dass auch China und weitere Emerging Markets-Länder ihrerseits die Stimuli ausweiten.

Aber ohnehin zeigte der DAX kurz vor einer möglichen Entscheidung zugunsten eines europäischen Staatsanleihekaufprogrammes eine leichte Resistenz gegenüber dem Abwärtssog an den US-Märkten. So handelt der DAX aktuell nur knapp 2,5 Prozent von seinem Allzeithoch entfernt, während der Dow Jones gestern fast 4 Prozent unter seinem Rekordhoch schloss. Ob die US-Märkte eine weitere Erholung des DAX unterstützen, könnte unter anderem von Impulsen in Form von US-Wirtschaftsdaten am Nachmittag abhängen.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit Abschlägen gegenüber den jeweiligen gestrigen Kursen gehandelt während vor dem SNB-Schock noch gewinne verzeichnet wurden.



* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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