Alt 16.01.15, 15:28
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Freitag, 16.01.2015 - Update
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DAX sträubt sich gegen schwache Vorgaben / Marktteilnehmer müssen sich neu ordnen, US-Inflation und –Konsumentenstimmung am Nachmittag im Fokus.

Nach der völlig unerwarteten Aufgabe der Koppelung des CHF an den EUR durch die schweizerische Notenbank, versuchen sich die Märkte auch heute zu ordnen. Die extreme Volatilität an den Aktien- und Devisenmärkten im Anschluss der Entscheidung hat die Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt und dürfte beispielsweise bei einigen Hedgefonds zu erheblichen Problemen führen. Aber auch viele Privatinvestoren, die dem Versprechen der SNB den Mindestkurs von 1,20 CHF zu stützen, geglaubt haben, dürften ebenfalls verärgert zurückgelassen werden. So dürfte die schweizerische Nationalbank einen erheblichen Vertrauensverlust erlitten haben, insbesondere angesichts der Tatsache, dass nur wenige Tage zuvor, der EUR-Mindestkurs noch als wichtiger Pfeiler der Geldpolitik bezeichnet wurde.

Während die Aktienmärkte in den USA und Asien abgaben, konnten sich die europäischen Börsen gestern schnell wieder erholen. Denn bald interpretierten die Marktteilnehmer die* Kapitulation der SNB, so kurz vor der nächsten EZB-Sitzung, als zusätzliches Indiz für ein baldiges europäisches Staatsanleihekaufprogramm. Dies, zusammen mit dem Potenzial für die deutsche Exportwirtschaft durch den noch stärker unter Druck geratendem EUR, heben die Zuversicht am deutschen Aktienmarkt. Dem DAX gelang so gestern ein Spurt bis rund 10.060 Punkten, heute kommt es allerdings zu einigen Gewinnmitnahmen, die den deutschen Leitindex aktuell wieder unter die 10.000-Punkte-Marke drücken.

In den USA wiederum drücken Sorgen vor einer zu starken Belastung für US-Unternehmen durch den starken US-Dollar sowie durch den niedrigen Rohölpreis auf die US-Energiewirtschaft die Stimmung. Der Dow Jones gab so gestern knapp 0,6 Prozent* und der S&P 500 rund 0,9 Prozent* ab. Aktuell zeigt der Dax noch eine Resistenz gegenüber dem Abwärtssog der US-Leitindizes, die ohne die unmittelbare Aussicht auf zusätzliche Notenbank-Stimuli auskommen müssen. Sollte die US-Berichtssaison allerdings positiv verlaufen und die zaghafte Bodenbildung bei Rohöl sich verstärken, könnten auch die US-Leitindizes wieder positive Impulse liefern, statt dämpfend zu wirken. Besser wäre es, denn weitere Verluste könnten das Chartbild der US-Leitindizes erheblich eintrüben und auch den DAX doch noch stärker belasten.

Aus charttechnischer Sicht eröffnete der Ausbruch aus dem symmetrischen Dreieck dem DAX Luft nach oben. Um die 10.000-Punkte-Marke handelnd, liegt das Allzeithoch in greifbare Nähe. Ob dieses erreicht werden kann, dürfte auch erheblich davon abhängen, ob die US-Leitindizes zumindest ihr aktuelles Niveau halten können und keinen allzu starken Einbruch zeigen. Als potenzielle Unterstützung könnten nun die 9.967-Punkte-Marke und darunter die obere Dreieckslinie dienen.

Im Fokus bleibt auch heute unter anderem der schweizer Leitindex SMI, der auch heute stark unter Druck ist. Die plötzliche, sehr starke Aufwertung des Schweizer Franken dürfte nicht nur der Exportindustrie erheblich zusetzen, sondern auch anderen Branchen wie beispielsweise dem Tourismus-Sektor Einbußen generieren.

An Konjunkturdaten achteten die Marktteilnehmer am Vormittag vor allem auf die finalen Inflationszahlen aus Deutschland und der Eurozone für Dezember. Diese bestätigten die vormalige Lesung von einer Verbraucherpreisteuerung von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat für Deutschland und einer Deflation von 0,2 Prozent für die Eurozone. Allerdings dürfte an der Markterwartung an ein europäisches QE-Programm, welches bereits einer Vorwegnahme gleicht, kaum noch etwas kratzen können. Nun MUSS Draghi allerdings auch liefern, denn alles andere als ein massives Staatsanleihekaufprogramm könnte nicht nur zu einer massiven Anpassung an den Märkten führen, sondern die Glaubwürdigkeit der Notenbanken noch stärker beschädigen.

Am Nachmittag wandert der Fokus zu den Inflationszahlen und der Verbraucherstimmung aus den USA, wo zuletzt, beispielsweise in Form der Zahlen zu Erstanträgen auf Arbeitslosenversicherung oder dem Philly-Fed-Index, leichte Warnsignale geliefert wurden.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit leichten Abschlägen gegenüber den jeweiligen gestrigen Kursen gehandelt.



* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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