Alt 20.11.14, 14:18
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Donnerstag, 20.11.2014 - Update
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DAX fällt auf 9.400 Punkte zurück / Nach Fed-Protokollen stehen am Nachmittag US-Inflationszahlen im Fokus, Hieb für den DAX durch schwache Einkaufsmanagerindizes.

Die Reaktionen auf die gestrigen Fed-Sitzungsprotokolle blieben verhalten, allerdings fiel auch der von Vielen befürchtete negative Impuls für die Börsen aus. Am Ende ging der Dow Jones fast unverändert*, der S&P500 mit einem Minus von 0,15 Prozent* etwas leichter aus dem Handel. Beim Nasdaq fiel der Abschlag mit 0,6 Prozent* etwas stärker aus.

Die Protokolle der letzten Offenmarktausschuss-Sitzung der US-Notenbank Fed vom 28./29. Oktober zeigten, dass die Komitee-Mitglieder nicht allzu große Schwierigkeiten damit hatten das monatliche Anleihekaufprogramm auslaufen zu lassen. Auch die Formulierung, dass die Zinsen noch eine geraume Zeit niedrig bleiben könnten, wurde beibehalten. Überraschender war da schon die formulierte Sorge, dass die Inflation für längere Zeit unter dem Ziel des Ausschusses bleiben wird. Im Anschluss der Sitzung von Ende Oktober wurde eine starke Betonung auf die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt gegeben und dadurch am Markt ein möglicherweise restriktiverer Kurs der Fed antizipiert. Die gestrigen Sitzungsprotokolle deuteten damit an, dass die US-Notenbank sich trotz einer robusten Entwicklung am Arbeitsmarkt noch einige Zeit lassen könnte mit einer Zinsanhebung. Die Markterwartung an einen möglichen Zinswendezeitpunkt ist nun bei September 2015 angesiedelt.

In der Nacht fiel der HSBC/Markit-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den Monat November um 0,4 Zähler auf 50, der Schwelle zwischen Kontraktion und Expansion. Damit zeigt sich, dass die chinesische Wirtschaft trotz der bisherigen Konjunkturmaßnahmen weiterhin wenig Dynamik zeigt. Dies könnte wiederum zusätzliche Stimuli-Pakete der Regierung wahrscheinlicher machen. Viele Beobachter fordern beispielsweise eine Senkung der Mindestreserve der Banken, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Die Aussicht auf zusätzliche Maßnahmen drückte im Gegenzug den chinesischen Yuan gegen den US-Dollar.

Nach dem chinesischen Pendant, blickten Anleger am Morgen gespannt auf die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Frankreich und für die Gesamt-EU, um einen Hinweis darauf zu erhalten, ob sich die Wirtschaft in der Eurozone im vierten Quartal wieder etwas besser entwickeln könnte.

Der französische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes konnte um 0,3 Punkte geringfügig zulegen, enttäuschte allerdings, da Analysten einen Anstieg auf 48,8 Zähler erwartet hatten. Das Barometer für den Dienstleistungssektor stieg etwas stärker als erwartet auf 48,8 Punkte, insgesamt blieben aber beide Werte im Kontraktionsbereich unter 50.

Die deutschen Einkaufsmanagerindex-Werte enttäuschten noch mehr, als dass sie bei der verarbeitenden Industrie einen Rückgang um 1,8 Punkte auf 50 Zähler zeigte, statt einem prognostizierten Rückgang um 0,3 auf 51,5. Auch das Barometer der Dienstleistungen brach überraschend stark ein auf 52,1 statt 54,5 Punkte.

Für die gesamte Eurozone sah das Bild mit einem stärker als erwarteten Rückgang in beiden Kategorien nicht viel anders aus.

Nach dem Abrutschen der Japaner in die Rezession, der fortgesetzten Flaute in der chinesischen Wirtschaftsdynamik und den heutigen Warnzeichen für die europäische Wirtschaft für das vierte Quartal, könnten die Rufe nach zusätzlichen Stimuli durch die Zentralbanken der Welt eine neue Dynamik erhalten.

Da in den gestrigen Sitzungsprotokollen ein Augenmerk auf die Inflationsentwicklung gelegt wurde, dürften die Marktteilnehmer heute umso genauer auf die am Nachmittag erwarteten Inflationszahlen aus den USA achten. Volkswirte erwarten, dass im Oktober die Verbraucherpreise in den USA nach einem Anstieg um 1,7 Prozent im September auf 1,6 Prozent zurückgegangen sind. Damit dürfte sich der Druck auf die Fed, die Zinsen an die Arbeitsmarkt- und Konjunkturentwicklung anzupassen, in Grenzen halten.

In den gestrigen Sitzungsprotokollen zeigten sich die US-Notenbanker wenig verunsichert durch die USD-Stärke, was den EUR/USD-Kurs aktuell weiterhin unterhalb der 1,2580-Marke hält, nachdem der Kurs gestern sogar kurzzeitig darüber ausgebrochen ist. Auf der Unterseite stellt nach wie vor die 1,24-USD-Marke eine wichtige potenzielle Unterstützung dar. Sollte der EUR/USD-Kurs nachhaltig über die 1,2580-Marke ausbrechen, könnte dies dem Paar Luft bis zur 1,28-Marke verleihen. Unter der 1,24-Marke gilt es die 1,2355 nach unten zu knacken um möglicherweise Kurs auf die 1,20-USD-Marke zu nehmen.

Vor Eröffnung des Präsenzhandels werden der Dow Jones und S&P 500 aktuell jeweils mit leichten Abschlägen gegenüber den gestrigen Schlusskursen gehandelt.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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