Alt 28.11.14, 13:49
Standard Marktkommentar von Andreas Paciorek - Freitag, 28.11.2014 - Update
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DAX weiter in Schlagweite zur 10.000 / OPEC-Entscheid beflügelt Luftverkehrswerte und drückt Rohstoff-Aktien, EU-Inflation sinkt, Schweizer Gold-Referendum am Wochenende im Fokus.

Da die Börsen in den USA aufgrund des Thanksgiving-Feiertages gestern geschlossen waren, muss der DAX am Vormittag ohne Vorgaben der Leitbörsen auskommen. Am Nachmittag findet heute wiederum nur ein verkürzter Handel statt. Die Vorgaben anderer wichtiger Märkte fallen geteilt aus. Während die Börse in Australien aufgrund der Abgaben der dort traditionell gewichtigen Rohstoff-Unternehmen nach dem gestrigen Einbruch der Rohölpreise, stärker abgeben* musste, konnte der Nikkei 225 knapp 1,2 Prozent* zulegen. Auch der Shanghai Composite Index legte weiter zu und beendete die Woche mit dem größten Wochenplus seit 4 Jahren. Gleichzeitig überholte die Marktkapitalisierung in China zum ersten Mal in der Geschichte die Japanische, wodurch der chinesische Aktienmarkt auf den zweiten Platz hinter den USA vorrückt.

Aus charttechnischer Sicht wurde der steile Aufwärtstrend der Vortage heute Morgen nach unten durchbrochen, was dem DAX Spielraum für eine weitere Konsolidierung unterhalb der 10.000-Punkte-Marke eröffnet. Potenzielle Unterstützungen finden sich in Form des September-Hochs bei knapp 8.890 Punkten und der horizontalen 9.835-Zähler-Marke. Bei entsprechenden Impulsen bleibt ein Run über die 10.000 Zähler auf die 10.038-Punkte-Marke jederzeit möglich.

Im Fokus standen heute die Inflationszahlen sowie die Arbeitslosenstatistik für den Euroraum, da die Marktteilnehmer sich von diesen Daten Hinweise darauf erhoffen, ob die Europäische Zentralbank kurzfristig zusätzliche Maßnahmen beschließen wird. Mit 0,3 Prozent auf Jahressicht fiel die Inflation im November wie erwartet*** leicht zurück. Im Oktober hatten die Verbraucherpreise noch um 0,4 Prozent** zugelegt. Gestern waren bereits schwächer als erwartet ausgefallene Inflationszahlen für Deutschland und Spanien vermeldet worden. Mit diesen Zahlen könnte die Argumentationsgrundlage von Mario Draghi gegenüber dem deutschen Widerstand bezüglich eines großangelegten Anleihekaufprogrammes der EZB festigen.

In diesem Kontext waren gestern die Worte von EZB-Vize Constancio interessant, der die Wahrung der Preisstabilität als höchste Priorität der EZB identifizierte. So könnte die niedrige Inflation auch in Deutschland das dämpfende Argument einer guten Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland überwiegen.

Auch die Arbeitslosenquote in der Eurozone fiel mit 11,5 Prozent im Oktober wie von Volkswirten*** prognostiziert aus.

Während der Einbruch der Rohölpreise die Kurse der Rohstoffunternehmen wie in die Tiefe zog, profitierten andererseits Luftfahrtunternehmen von der Aussicht auf sinkende Kerosinpreise. Die Rohstoff-Schwergewichte BP, Royal Dutch Shell rutschten jeweils mehr als 2,9 Prozent* ins Minus. Die Deutsche Lufthansa konnte sich wiederum mit einem Plus von fast 5 Prozent* an die DAX-Spitze schwingen. Auch die europäischen Konkurrenten Air France und British Airways-Mutter IAG können zulegen*.

Vor dem am Sonntag stattfindenden Referendum in der Schweiz stehen der CHF und Gold, und damit verbunden auch Silber, im Fokus der Marktteilnehmer. Die Eidgenossen werden am Sonntag darüber abstimmen, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) zukünftig mindestens 20 Prozent ihrer Aktiva in Gold vorhalten muss. Sollte das Referendum durchgehen, müsste die SNB dann theoretisch mindestens 1.700 Tonnen Gold kaufen, während die jährliche Fördermenge weltweit bei 2.500 Tonnen liegt. Dies könnte den Goldpreis stützen da dies auch Signalwirkung für andere Marktteilnehmer aussenden würde. Eine positive Entscheidung zugunsten einer Golddeckung des Schweizer Franken dürfte allerdings auch einen erheblichen Einfluss auf den CHF haben. Denn sollte die SNB genötigt sein Gold zu kaufen, könnten Mittel zur Stabilisierung des EUR/CHF-Wechselkurses von 1,20 CHF, fehlen. Auch deshalb steht die SNB entschieden gegen den Vorschlag. Letzte Umfrageergebnisse deuten allerdings auf ein Scheitern der Initiative hin.

Mit einem verkürzten Feiertags-Handel und fehlenden US-Konjunkturdaten dürften die Impulse aus den USA sich heute in Grenzen halten. Aktuell notieren die Futures im S&P 500 und Dow Jones etwas unter den Mittwoch-Schlusskursen.


* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden



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