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Nachdem der Bund-Future von einem Rekordhoch zum nächsten geeilt war, ist ihm in dieser Woche die Puste ausgegangen. Es schien als würde die Nervosität der letzten Monate, zugunsten eines moderaten Optimismus, langsam aus den Märkten weichen. Erstmals seit langem fiel der deutsche Bund wieder – wenn auch nur kurzzeitig – unter die Marke von 128 Basispunkten.
Der Wochenstart im Anleihenhandel gestaltete sich zunächst ziemlich ruhig und so bewegte sich der Bund-Future nach leichten Verlusten vor allem seitwärts. Der Datenkalender war am Montag sehr mager besetzt, was vorerst keine größeren Sprünge zuließ. Erst am Abend, nachdem die Herabstufung Griechenlands durch Moody’s bekannt wurde, kam etwas Bewegung in den Rentenhandel. Zwar kam die Abwertung nicht unerwartet, da S&P eine solche bereits Ende April vollzogen hat, dennoch bekam das Anleihenbarometer wieder einen leichten Schub nach oben. Allerdings reichte der Endspurt nicht mehr aus, um die Verluste vom Vormittag auszugleichen. Die 10-jährige Bundesanleihe schloss mit einem Minus von 72 Ticks auf 128,53 Zählern. Obwohl der ZEW-Index am Dienstag unter den Erwartungen lag, konnte der Bund-Future davon nicht profitieren und geriet leicht unter Druck. Am Nachmittag stand der Stuttgarter Anleihenhandel jedoch immer noch unter dem Eindruck der Herabstufung Griechenlands. Während griechische Anleihen mit kurzer Restlaufzeit – bedingt durch die Rettungsschirmzusage – unverändert Absatz fanden, sahen sich besonders spanische und irische Staatsanleihen mit höheren Risikoaufschlägen konfrontiert. Zur Wochenmitte kam dann doch noch der Datenkalender zum Tragen. Zahlreiche Veröffentlichungen der Europäischen Union, sowie aus den USA standen an. Dabei waren die Entwicklung der Verbraucherpreise in der EU und auch die Konjunkturerwartung in den USA von besonderer Bedeutung. Die Zahlen lagen jedoch alle im Rahmen der Erwartungen, weshalb sie keinen spürbaren Einfluss auf den Bund-Future entfalten konnten. Dann gab es fragende Blicke in Richtung Spanien. Die Südeuropäer wollten am Donnerstag bereits handelbare Anleihen aufstocken, was angesichts des hohen Renditeaufschlags nicht ganz unproblematisch erschien. Immerhin musste Spanien gegenüber der letzten Auktion für die zehnjährige Staatsanleihe einen Aufschlag von über 0,8 Prozent auf 4,864 Prozent hinnehmen; die 30-jährige verteuerte sich gar auf 5,908 Prozent gegenüber 4,758 Prozent beim letzten Mal. Die Nachfrage lag jedoch leicht über dem Angebot, was zumindest für eine kleine Überraschung an den Märkten sorgen konnte. Zum Wochenausklang präsentierten sich die Anleger, aufgrund des großen Verfalls am Terminmarkt, äußerst abwartend. Anlegertrends: BP-Anleihen vollziehen Achterbahnfahrt Im Corporate Bonds Bereich standen die alten Verdächtigen im Mittelpunkt: BP hatte in dieser Woche mit der Herabstufung der Bonität durch Fitch zu kämpfen. Die Ratingagentur stufte den Ölkonzern gleich um sechs Stufen von AA auf BBB zurück. Die Anleihen präsentierten sich danach äußerst volatil und bildeten nahezu jede Negativmeldung eins zu eins ab. Als wahres „Glückskind“ darf sich im Moment HeidelbergCement fühlen. Nachdem die Umsätze in den letzten Wochen durch die anstehende Neuaufnahme in den DAX bereits merklich angestiegen sind, reißt auch in diesen Tagen die Nachfrage nicht ab. Die Anleihen des Baustoffkonzerns finden nach wie vor reißenden Absatz. Erst ab der Wochenmitte kam es im Stuttgarter Anleihenhandel zu erwähnenswerten Neuemissionen. Den Anfang macht hierbei die Grenke Finance (WKN: A1AYDA). Die Anleihe des irischen Unternehmens läuft bis 21. Januar 2014 und verfügt über einen festen Kupon von 4,5 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Der Freitag war dann wieder einmal der Tag für Neuemissionen und Neuaufnahmen im Stuttgarter Anleihenhandel. Den Anfang machten zwei deutsche Bundesländer: Baden-Württemberg und Hessen. Baden-Württemberg emittierte einen Jumbo Pfandbrief mit einem festen Kupon von 2,25 Prozent (WKN: LB0B9J). Die Laufzeit des Bonds beträgt 6 Jahre. Die Laufzeit der hessischen Anleihe fällt um ein Jahr kürzer aus und endet bereits im Juni 2015 (WKN: A0Z1QQ). Auch der Kupon ist marginal geringer als bei der erstgenannten Anleihe und liegt bei festen 2 Prozent. Einigkeit herrscht jedoch bei beiden hinsichtlich der Mindeststückelung, die bei 1.000 Euro nominal verankert ist. Auch Spanien war an diesem Freitag ein Kandidat für eine Neuemission. Die durch die Finanzkrise etwas in die Bredouille geratenen Iberer haben sich mit einer 3-jährigen Staatsanleihe frisches Kapital beschafft (WKN: A1AX8V). Aufgrund der relativ kurzen Laufzeit liegt der feste Kupon bei 2,5 Prozent, während die Mindeststückelung mit 1.000 Euro nominal, als privatanlegerfreundlich angesehen werden darf. Letztlich wurde noch eine Air Liquide Anleihe in den Stuttgarter Anleihenhandel aufgenommen. Die Anleihe des Weltmarktführers bei Gasen für Industrie und Medizin hat eine Laufzeit von rund 10 Jahren mit einem festen Kupon von 3,889 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei 50.000 Euro nominal. Wie kam die Aufstockung der neuen Spanien-Anleihe bei den Privatanlegern an? Oder sind derzeit andere Anleihen im Fokus? Antworten liefert auch das n-tv Interview unter folgendem Link. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=3863 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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